Aphorismen zur Gaunersprache
Aphorismus zum Thema Sprache/ Sprachen
von EkkehartMittelberg
Kommentare zu diesem Text
die polente ist ja der ganoven ihre
allergrößte sorge und drum steht wer schmiere!
lg
henning
allergrößte sorge und drum steht wer schmiere!
lg
henning
Merci, Henning, hoffentlich hat ein Wolkenschieber diesen verborgen.
LG
Ekki
LG
Ekki
Auch diese gelungenen Aphorismen lassen mich schmunzeln, lieber Ekki, und wenn ich die alten Wörter wie "Schmuh" und "schofel" lese, höre ich meine Mutter sprechen und freue mich.
Liebe Grüße,
Moja
Liebe Grüße,
Moja
Gracias, Moja, in meinem Heimatort mit mehreren Bergwerken und osteuropäischen Bergarbeitern war das Rotwelsche, das bekanntlich mit großem Anteil des Jiddischen im osteuropäischen Raum entstanden ist, besonders stark verbreitet., zum Beispiel die Ausdrücke Schickse für Mädchen oder Krauter für Bauern.
Al-Badri_Sigrun (61)
(27.03.21)
(27.03.21)
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"5. Der Schmuh mit Masken ist einigen "Bürgern" nicht zu schofel"
Wie meist schon von Dir, ist auch dieser Aphorismus, sehr verdeckt formuliert, was seinen Wahrheitsghalt jedoch, bezogen auf dieses brisante Thema, aber nicht schmälern sollte.
Viele Grüße
Wie meist schon von Dir, ist auch dieser Aphorismus, sehr verdeckt formuliert, was seinen Wahrheitsghalt jedoch, bezogen auf dieses brisante Thema, aber nicht schmälern sollte.
Viele Grüße
Grazie, Sigi,, wenn du den Wikipedia-Artikel für Rotwelsch eingibst, findest du zahlreiche Ausdrücke aus der Gaunersprache lexikalisch mit Etymologien aufgereiht. Dabei wird einem schnell deutlich, wie groß der Anteil der Wörter ist, die aus dem Jiddischen stammen.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Danke, Horst, hoffentlich macht die Gaunersprache deutlich, in welches Milieu diese Leute gehören, die mit Masken handeln.
Viele Grüße
Ekki
Viele Grüße
Ekki
Mit dem letzten Aphorismus assoziiere ich "Maskenball" und da frage ich mich ehrlich, wer den denn wohl erfunden hat, der Verpackungskünstler Christo vielleicht oder eher doch das tapfere Schneiderlein? 🤔
Ciao, Frank
Ciao, Frank
Masken auf Bällen, mein Freund sind frei,
doch Maskenrebbach ist Schneiderlein nicht einerlei.
LG
Ekki
doch Maskenrebbach ist Schneiderlein nicht einerlei.
LG
Ekki
Agnete (66)
(27.03.21)
(27.03.21)
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hallo Agnete,
ich mühe mich um Lichter und vermeide Funzeln,
bring' ich Agneten nur zum Schmunzeln.
LG
Ekki
ich mühe mich um Lichter und vermeide Funzeln,
bring' ich Agneten nur zum Schmunzeln.
LG
Ekki
Agnete (66) meinte dazu am 27.03.21:
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Sin (56)
(27.03.21)
(27.03.21)
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Lieber Ekki, du weißt, dass ich solche Texte liebe.Mein Teil (!) ist etwas lang, das gebe ich zu. Aber ich hoffe, du hast deine Freude daran. Viele Grüße von Gil.
Übrigens: Iltis heißt Büttel! Was es alles gibt.
Rotwelschballade II von François Villon (Rütten & Loening 1978 in einer Übersetzung von Martin Remané)
Gfralcht, Coquillars, verpischt euch von Ruel!
Vernust zergafft, zerschabert wird man da!
Den Kobis läßt man gar mitsamt dem Fell,
wie es Colin de l'Esscailler geschah.
Der ist nicht poder worden, wie man sah,
So quant beim Zwiebelpellen er changiert',
Kein Babbeln half ihm, kein Putzialaca,
Vom Dallinger ward er am Dolm geschniert.
Verbalmischt euch, allwo ihr dreht ein Ding!
Zur Dumme alcht, als ob ihr benschen geht!
Spanniefert, müßt ihr schiebes stieben flink,
Daß euch der Schuricht nicht die Klufter bläht!
Regnier de Montigny vermassern tät
Der Buckel, den im Windfang er geschnürt,
Da verjubaßte er, doch war's zu spät,
Vom Dallinger ward er am Dolm geschniert.
Macht kochem, Kafpims, allweil euren Coup,
Ems lens, wo euch kein Kaffer kneistert mehr!
Im Sturm geschränkt, Kawur' gelegt im Nu,
eh daß ein Kammerusche holcht daher!
Apickt man mit Spitzlings ihn, molsamiert er!
Gereckt, gestreckt, den Terich fix verliert,
Wer bei dem Schub tat schefften als Bonherr,
Vom Dallinger ward er am Dolm geschniert.
Fockt, Proscherprinzen, schiebes von Ruel!
Wer roofig, sonder Daul da filouttiert,
Der läßt darob den Kobis samt dem Fell,
Vom Dallinger ward er am Dolm geschniert.
Heißt ungefähr:
Lauft weg, Coquillars, verduftet euch vom Straßenraub,
Schlimm zerschlagen, gerädert wird man da!
Den Kopf läßt man gar mitsamt dem Fell,
wie es Colin de l'Esscailler* geschah. *am 26.9.1460 gehenkt
Der ist nicht frei geworden, wie man sah,
so tüchtig er beim Verhör betrog.
Kein Schwätzen half ihm, keine Maskerade,
Vom Henker ward am Galgen er geschniert.
Verkleidet euch, allwo ihr dreht ein Ding!
Zur Kirche rennt, als ob ihr beten geht!
Paßt auf, müßt ihr davonrennen,
Daß euch die Beute nicht die Kleider bläht!
Regnier de Montigny* hat sich dadurch verraten, * gehenkt 1457
vom Buckel, den im Mantel er getragen,
Da fluchte er, doch war's zu spät,
Vom Henker ward am Galgen er geschniert.
Macht ihn geschickt, Gauner, allweil euren Coup,
Weit weg, wo euch kein Bauer mehr sieht!
Im Sturm eingebrochen, Beute versteckt im Nu,
eh daß ein Mitgauner kommt daher!
Apickt man ihn mit Nägeln, verpfeift er!
Gereckt, gestreckt, den Erdboden fix verliert, (am Erdboden fixiert)
Wer bei dem Schub tat handeln als Anführer,
Vom Henker ward am Galgen er geschniert.
Türmt, Spitzbubenprinzen, davon vom Straßenraub!
Wer hungrig, ohne Heller da begaunert,
Der läßt darob den Kopf mitsamt dem Fell,
Vom Henker ward am Galgen er geschniert.
Übrigens: Iltis heißt Büttel! Was es alles gibt.
Rotwelschballade II von François Villon (Rütten & Loening 1978 in einer Übersetzung von Martin Remané)
Gfralcht, Coquillars, verpischt euch von Ruel!
Vernust zergafft, zerschabert wird man da!
Den Kobis läßt man gar mitsamt dem Fell,
wie es Colin de l'Esscailler geschah.
Der ist nicht poder worden, wie man sah,
So quant beim Zwiebelpellen er changiert',
Kein Babbeln half ihm, kein Putzialaca,
Vom Dallinger ward er am Dolm geschniert.
Verbalmischt euch, allwo ihr dreht ein Ding!
Zur Dumme alcht, als ob ihr benschen geht!
Spanniefert, müßt ihr schiebes stieben flink,
Daß euch der Schuricht nicht die Klufter bläht!
Regnier de Montigny vermassern tät
Der Buckel, den im Windfang er geschnürt,
Da verjubaßte er, doch war's zu spät,
Vom Dallinger ward er am Dolm geschniert.
Macht kochem, Kafpims, allweil euren Coup,
Ems lens, wo euch kein Kaffer kneistert mehr!
Im Sturm geschränkt, Kawur' gelegt im Nu,
eh daß ein Kammerusche holcht daher!
Apickt man mit Spitzlings ihn, molsamiert er!
Gereckt, gestreckt, den Terich fix verliert,
Wer bei dem Schub tat schefften als Bonherr,
Vom Dallinger ward er am Dolm geschniert.
Fockt, Proscherprinzen, schiebes von Ruel!
Wer roofig, sonder Daul da filouttiert,
Der läßt darob den Kobis samt dem Fell,
Vom Dallinger ward er am Dolm geschniert.
Heißt ungefähr:
Lauft weg, Coquillars, verduftet euch vom Straßenraub,
Schlimm zerschlagen, gerädert wird man da!
Den Kopf läßt man gar mitsamt dem Fell,
wie es Colin de l'Esscailler* geschah. *am 26.9.1460 gehenkt
Der ist nicht frei geworden, wie man sah,
so tüchtig er beim Verhör betrog.
Kein Schwätzen half ihm, keine Maskerade,
Vom Henker ward am Galgen er geschniert.
Verkleidet euch, allwo ihr dreht ein Ding!
Zur Kirche rennt, als ob ihr beten geht!
Paßt auf, müßt ihr davonrennen,
Daß euch die Beute nicht die Kleider bläht!
Regnier de Montigny* hat sich dadurch verraten, * gehenkt 1457
vom Buckel, den im Mantel er getragen,
Da fluchte er, doch war's zu spät,
Vom Henker ward am Galgen er geschniert.
Macht ihn geschickt, Gauner, allweil euren Coup,
Weit weg, wo euch kein Bauer mehr sieht!
Im Sturm eingebrochen, Beute versteckt im Nu,
eh daß ein Mitgauner kommt daher!
Apickt man ihn mit Nägeln, verpfeift er!
Gereckt, gestreckt, den Erdboden fix verliert, (am Erdboden fixiert)
Wer bei dem Schub tat handeln als Anführer,
Vom Henker ward am Galgen er geschniert.
Türmt, Spitzbubenprinzen, davon vom Straßenraub!
Wer hungrig, ohne Heller da begaunert,
Der läßt darob den Kopf mitsamt dem Fell,
Vom Henker ward am Galgen er geschniert.
Diesmal hast du mir ein besonderes Geschenk gemacht, Gil. Es ist wunderbar, dass aus Worten, die Raub, Mord, Henker, Galgen, und Ächtung bedeuten, Poesie gemacht werden kann. Man muss halt wissen, wo man so etwas findet.
Gracias und herzliche Grüße
Ekki
Gracias und herzliche Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
Fremdsprachenkenntnisse sind heutzutage von unbestreitbarer Wichtigkeit, gerade weil die Welt voller schräger Vögel ist!
Aber dich legt so schnell keiner rein, da bist du ja gefeit mit deinem Wissen um die Gaunersprache, zu dem ich dich beglückwünsche.
Herzliche Grüße
TT
Fremdsprachenkenntnisse sind heutzutage von unbestreitbarer Wichtigkeit, gerade weil die Welt voller schräger Vögel ist!
Aber dich legt so schnell keiner rein, da bist du ja gefeit mit deinem Wissen um die Gaunersprache, zu dem ich dich beglückwünsche.
Herzliche Grüße
TT
Merci, Tasso, wenn doch die Kenntnis der Gaunersprache gegen Gauner hülfe.. Die haben einen schneller erleichtert, als er sprechen kann.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
...wieder was dazu gelernt
Nr. 2 ist dieses Mal mein Favorit.
Natürlich hinter dir, mein lieber Ekki.
Sonnige Grüße
Andrea
Nr. 2 ist dieses Mal mein Favorit.
Natürlich hinter dir, mein lieber Ekki.
Sonnige Grüße
Andrea
Grazie, welche Freude, dich wieder zu lesen, Andrea.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Hallo Ekki,
alle kennen die Begriffe, die du verwendest. Viele stammen aus dem hebräischen/jüdischen/ rodwelschen.
Kassiber: hebr. geheime schriftliche Nachricht eines Gefangenen
baldowern: hebr.Herr einer Sache, Vorteil, unredl. Gewinn
Schmu: jüd. leichter Betrug
mosern: jiddisch "massern", denunzieren.
schofel: jiddisch, schlecht, schäbig, geizig, niedrig,knausrig
Erstaunlich ist das diese negativen Vokabeln es in unsere Sprache geschafft haben.
lg
linkeln
alle kennen die Begriffe, die du verwendest. Viele stammen aus dem hebräischen/jüdischen/ rodwelschen.
Kassiber: hebr. geheime schriftliche Nachricht eines Gefangenen
baldowern: hebr.Herr einer Sache, Vorteil, unredl. Gewinn
Schmu: jüd. leichter Betrug
mosern: jiddisch "massern", denunzieren.
schofel: jiddisch, schlecht, schäbig, geizig, niedrig,knausrig
Erstaunlich ist das diese negativen Vokabeln es in unsere Sprache geschafft haben.
lg
linkeln
Merci, linkeln, ich teile dein Erstaunen.
LG
Ekki
LG
Ekki