Entkriminalisierung
Kommentar
von autoralexanderschwarz
Kommentare zu diesem Text
Haschu Haschisch in de Tasche
Hasche immer wasu nasche.
Sorry, der musste jetzt raus 😀
Hasche immer wasu nasche.
Sorry, der musste jetzt raus 😀
Kommentar geändert am 18.03.2024 um 18:48 Uhr
Der Kommentar ist schön geschrieben. Die einleitende Argumentation bekannt. Was mir (als regelmäßiger Tablettenschlucker :) ) dazu noch einfällt ist: Keine Macht den Drogen. Dass diese, direkt oder indirekt immer Wege finden, ob legal oder illegal, liegt wohl daran, dass sie als Teufelszeug nun einmal sehr perfide sind. Man kann es ihnen einfach nicht Recht machen . Natürlich oder chemisch sei mal dahingestellt.
Kommentar geändert am 18.03.2024 um 18:59 Uhr
Alkohol und Nikotin werden bagatellisiert, dabei sind sie mindestens so starke Nervengifte wie Cannabis oder LSD, der Vorteil von Alkohol, LSD und Cannabis (solange es nicht geraucht wird), besteht aber darin, dass diese Drogen nicht passiv aufgenommen werden können. Gegen ein Verbot von Nikotin und anderen krankmachenden Inhalationsstoffen hätte ich daher schon einmal nichts einzuwenden, die Konzentration der anderen Suchtstoffe sollte allerdings besser kontrolliert werden, da sie in vielen Fällen auch die Schwelle zur Gewaltbereitschaft herabsetzt, aber mal im Ernst: Wäre es nicht sinnvoller, Drogen nur zu rein medizinischen Zwecken einzusetzen? 🤔
Also erst einmal ist Cannabis kein Nervengift und in keinerlei Weise toxisch. Und bezüglich der letzten Frage: Mit Blick auf die Menschheitsgeschichte ist der Rausch etwa so weit zurück dokumentierbar wie der Mensch. Ich würde das als Regierung dem Einzelnen nicht vorschreiben wollen, solange - da gebe ich dir Recht - man andere damit nicht in Mitleidenschaft zieht. Glücklicherweise ist das nun vorbei! Und durch die heute unterbliebene Intervention des Bundesrats ist mein Kommentar nun ohnehin in Teilen redundant.
Ich bin heute - zum ersten Mal seit langer Zeit - ein wenig stolz auf Deutschland.
Ich bin heute - zum ersten Mal seit langer Zeit - ein wenig stolz auf Deutschland.
Antwort geändert am 22.03.2024 um 12:57 Uhr
Antwort geändert am 22.03.2024 um 12:57 Uhr
Na ja, meinetwegen, dennoch kann Cannabis das Nervensystem ziemlich durcheinanderbringen und andere Menschen dadurch durchaus in Mitleidenschaft ziehen, somit wird zumindest dieses Problem durch die Legalisierung einer weiteren Droge nicht aus der Welt geschafft, sondern eher noch gefördert, als Ausgleich wünschte ich mir tatsächlich ein Rauch- und Saufverbot. 😂
Auch da würde ich nur in Teilen zustimmen. Als Raucher ist man ja zum Schutz der allgemeinen Gesundheit bereits durchaus zurückgedrängt worden. Als ich noch Student war, gab es in alten Hörsälen noch an jedem Sitzplatz einen Aschenbecher, im Zug gab es mindestens ein Raucherabteil und wenn man sich in eine Kneipe gewagt hat, brauchte man gar keine eigenen Zigaretten mehr. Das finde ich – heutzutage an Bahnsteigen auf einen gelbumrandeten Quadratmeter stehend – als Raucher nicht immer gut, aber kann es als Bürger zumindest in Teilen nachvollziehen. Das ist aber etwas ganz Anderes, als jemanden zu kriminalisieren, der gerne – beispielsweise beim Schreiben eines literarischen Textes – im Garten oder seiner eigenen Wohnung eine Zigarette rauchen möchte. Ehrlicherweise würde ich sagen, dass das aus meiner Sicht den Staat schlicht nichts angeht.
Aus meiner Sicht schon, aber das öffentlich auszutragen, würde zu weit führen. 🤔
Das sehe ich genauso und danke dir dennoch für deinen Kommentar und diesen kurzen Disput.
Schönes Wochenende
AlX
Schönes Wochenende
AlX
Danke gleichfalls.
Ciao, Frank
Ciao, Frank
1. Es gibt keine Kultur ohne Drogen - da hat autoralexanderschwarz recht. Das muß einen tieferen Grund haben. Der Kampf gegen die Drogen hat etwas von einem Kampf gegen die menschliche Natur.
Das klassische Drama dazu: "Die Bakchen" des Euripides.
2. Wenn ein Mensch überhaupt ein Recht hat, dann das, über seinen eigenen Körper zu verfügen. Selbstverständlich hat er nicht das Recht, anderen seinen Rauch ins Gesicht zu blasen oder unter Alkohol seine Aggressivität an ihnen auszulassen.
Alles weitere, also z.B. das Rauchen in der eigenen Wohnung, geht die anderen nichts an.
3. Die vom Gesundheitssystem zu tragenden Folgen werden durch Beiträge für die Krankenversicherung, Tabak- und Alkoholsteuer sowie geringere Rentenauszahlungen ausgeglichen.
4. Davon zu unterscheiden ist der Kampf gegen die Drogemafia, die allerdings - das muß man doch wohl sagen - von den Verboten profitiert.
Das klassische Drama dazu: "Die Bakchen" des Euripides.
2. Wenn ein Mensch überhaupt ein Recht hat, dann das, über seinen eigenen Körper zu verfügen. Selbstverständlich hat er nicht das Recht, anderen seinen Rauch ins Gesicht zu blasen oder unter Alkohol seine Aggressivität an ihnen auszulassen.
Alles weitere, also z.B. das Rauchen in der eigenen Wohnung, geht die anderen nichts an.
3. Die vom Gesundheitssystem zu tragenden Folgen werden durch Beiträge für die Krankenversicherung, Tabak- und Alkoholsteuer sowie geringere Rentenauszahlungen ausgeglichen.
4. Davon zu unterscheiden ist der Kampf gegen die Drogemafia, die allerdings - das muß man doch wohl sagen - von den Verboten profitiert.
Antwort geändert am 22.03.2024 um 14:09 Uhr
Danke für diese Ergänzung (und die Literaturempfehlung).
Ebenfalls ein schönes Wochenende
AlX
Ebenfalls ein schönes Wochenende
AlX
Alles weitere, also z.B. das Rauchen in der eigenen Wohnung, geht die anderen nichts an.
Definiere eigene Wohnung.
Das ist doch im BGB festgelegt. Das Recht eines Mieters, in seiner Wohnung zu rauchen, ist in einem Fall, der sich durch mehrere Instanzen erstreckt hat, gerichtlich bestätigt worden.
Wenn mehrere Personen eine Wohnung haben, von denen nur eine raucht, bietet sich m.E. die Beschränkung auf ein Zimmer an.
Wenn mehrere Personen eine Wohnung haben, von denen nur eine raucht, bietet sich m.E. die Beschränkung auf ein Zimmer an.
Antwort geändert am 22.03.2024 um 14:22 Uhr
Noch zur Literatur (es gibt eine Fülle literarischer Zeugnisse): Charles Baudelaire hat nicht nur Haschisch konsumiert, sondern auch ein Gedicht über das Rauchen geschrieben ("La pipe"), in dem der Genuß, der darin liegt, gut beschrieben wird:
Als Pfeife in des Dichters Mund
Kann man an meiner Farbe messen,
- wie Abessiner und Tscherkessen -
Mein Meister raucht zu jeder Stund.
Und ist sein Sinn von Sorgen wund,
Dann qualme ich so selbstvergessen,
Als wärmte ich ein Abendessen,
Wie’s Männern schmeckt, gut und gesund!
Ich fasse, wiege seine Seele
In einem Netz, das blau verzweigt
Aus meinem Feuermunde steigt,
Und dieser Duft, den ich verschwele,
Bezaubert schnell sein Herz und reißt
Aus aller Trübsal seinen Geist.
Kann man an meiner Farbe messen,
- wie Abessiner und Tscherkessen -
Mein Meister raucht zu jeder Stund.
Und ist sein Sinn von Sorgen wund,
Dann qualme ich so selbstvergessen,
Als wärmte ich ein Abendessen,
Wie’s Männern schmeckt, gut und gesund!
Ich fasse, wiege seine Seele
In einem Netz, das blau verzweigt
Aus meinem Feuermunde steigt,
Und dieser Duft, den ich verschwele,
Bezaubert schnell sein Herz und reißt
Aus aller Trübsal seinen Geist.
Die ganzen "künstlichen Paradiese" von Baudelaire kreisen um das Haschisch.
Das hilft aber denen leider überhaupt nichts, die bspw. an einer Übersensibilisierung oder irreversiblen Schädigung ihrer Schleimhäute leiden und nur, weil es keine Kultur ohne Drogen gibt, bedeutet das ja noch längst nicht, dass Drogen deshalb in Ordnung gehen, bzw. Menschen, die darunter leiden, auch noch Verständnis für die entwickeln müssen, die ihre Gesundheit beeinträchtigen.
Redest Du von Passivrauchern? Wie entstehen denn da Probleme bei einer Beschränkung auf die eigenen vier Wände?
In manchen Kulturen wird das anders gehandhabt: Da ist der gemeinsame Konsum von Drogen so etwas wie ein sozialer Kitt und zugleich eine soziale Kontrolle angesichts der Gefahr eines exzessiven Konsums.
So rauchen etwa die in jeder Hinsicht vorbildlichen indischen Bishnoi allwöchentlich gemeinsam ein Pfeifchen Opium.
Es gibt viele verschiedene Verhaltensmuster im Umgang mit Drogen; nur eine Kultur ohne Drogen gibt es nicht - das sollte man sich gut bewußt machen und vor allem verstehen, bevor man seiner puritanischen Veranlagung folgt und den Kampf gegen Drogen aufnimmt. Sonst ergeht es einem wie dem Pentheus im Drama des Euripides.
In manchen Kulturen wird das anders gehandhabt: Da ist der gemeinsame Konsum von Drogen so etwas wie ein sozialer Kitt und zugleich eine soziale Kontrolle angesichts der Gefahr eines exzessiven Konsums.
So rauchen etwa die in jeder Hinsicht vorbildlichen indischen Bishnoi allwöchentlich gemeinsam ein Pfeifchen Opium.
Es gibt viele verschiedene Verhaltensmuster im Umgang mit Drogen; nur eine Kultur ohne Drogen gibt es nicht - das sollte man sich gut bewußt machen und vor allem verstehen, bevor man seiner puritanischen Veranlagung folgt und den Kampf gegen Drogen aufnimmt. Sonst ergeht es einem wie dem Pentheus im Drama des Euripides.
Antwort geändert am 22.03.2024 um 14:59 Uhr
Ganz ungeachtet des Konnex von Kultur und Rausch seid ihr euch ja eigentlich einig, dass der Staat in der Pflicht ist, den Einzelnen vor dem Anderen zu schützen (wie bspw. mit Bereichen im öffentlichen Raum, in denen z. B. das Rauchen oder Trinken untersagt ist). Darüber aber, inwieweit der Staat darüber hinaus noch in der Pflicht ist, den Einzelnen vor sich selbst zu schützen, kann man ja durchaus unterschiedlicher Auffassung sein und diese auch vertreten (ohne Puritaner zu sein). Man muss sich ja auch gar nicht immer einigen.
Ja, davon rede ich und wie die Probleme trotz Beschränkung auf die eigenen Wände in Mietwohnungen entstehen, habe ich bereits angeschnitten.
Solange die Menschen nur alleine sich durch Drogen umbringen, habe ich damit auch gar kein Problem, außer dem, dass mir das einfach nicht schnell genug geht. 😂
Solange die Menschen nur alleine sich durch Drogen umbringen, habe ich damit auch gar kein Problem, außer dem, dass mir das einfach nicht schnell genug geht. 😂
Sehr verbittert und trocken geschrieben. Handwerklich okay, aber kein Pepp, kein Esprit.
Das war ja auch ein bitterer Moment.
Das hier habe ich dann danach geschrieben:
Das hier habe ich dann danach geschrieben: