Alle 291 Texte von Ephemere

Man muss sich rätselhafter geben, als man ist, um nicht als durchschaubarer zu gelten, als man sein möchte.

Schicksal – so nennen wir jene Zufälle, denen wir einen Sinn geben, wenn wir die Geschichte unseres Lebens erzählen.

"Könnt Ihr Eure Armut nicht mit ebenso viel Fassung tragen wie wir unseren Reichtum?"

Warum bist Du eigentlich immer obenauf? --- weil ich schwimmen kann und schwimme, sinke ich nicht.

"Aber weshalb bin ich denn gestorben," fragte er verzweifelt. Allein, niemand gab ihm mehr Antwort.

Ich bin verurteilt ohne Schuld und ohne Gericht. Eine kafkaeske Situation, die zu akzeptieren überraschend leicht fällt, da das Wechselspiel der Emotionen schließlich einer teilnahmslosen Gleichgültigkeit weicht, in der das...

Heute morgen um sieben Uhr fünfunddreißig stand der Tod in meiner Küche. Mich überraschte das etwas, doch da ich gerade dabei war, mir Müsli zuzubereiten, bot ich ihm auch eines an. Der grimme Geselle lehnte ab und griff...

we share everything except that we have nothing in common

Lediglich um Präsenz zu zeigen habe ich diesen Text hier lieblos hingeschleudert. Als Lebenszeichen hätte er mehr Respekt verdient, Sorgfalt und Liebe. Oder auch einfach nur Berechnung. Doch wer ist sich schon wirklich bewusst wie...

Es ist vertrackt: Wenn ich gerade begonnen habe, nichts zu tun, muss ich schon wieder damit aufhören.

Gibt es einen Gott, der das Leben schuf, ist Dienst am Leben Gottesdienst, Liebe zum Leben Lobpreis. Der Rest ist Theater, Neurose, Opportunismus.

und wir hinterlassen Leuchtspurstraßen in die Vergessenheit...

Er ist eine tragische Figur, der kleine Mann, dem der Allmächtige die Frau ausgespannt hat. Das folgenschwere ius prima noctis ist für ihn unfassbar, doch unausweichlich. Es wirft ihn aus der Bahn...die Schwangerschaft von einem Anderen, das...

Und im Glück fasse ich einen Vorsatz: Nie wieder zynisch sein. Sich nicht mehr am eigenen Sarkasmus weiden. Keinen Stolz mehr auf die Rüstung des trockenen Humors empfinden, sondern in voller Konsequenz das Leben umarmen, wie es nur im...

Aus Edmund Stoibers Darmausgang flogen wilde Rosen über den Himbeerhonighang die Musen zu liebkosen

Der neueste Trend im Sterbegewerbe: Coffin to go

Sprach die Dackelzüchterin zum Komponisten: "Du bist wie Waldi für mich!"

Die eigentliche Aufgabe der Massenmedien liegt darin, die Herde zusammenzuhalten, das Individuum stets aufs Neue in die Arme der "Gesellschaft" zu treiben. Ihre drei Dogmen lauten daher (gut an jedem Fernseh-, Radio- und Verlagsprogramm...

Sein Schniedelwutz obszön verzweigt Der Eber jagt die Sauen Was soll er tun, zu dieser Zeit Hat er ja nix zu kauen Der Hirsch verschreckt kleckst Spiegelei Allüber seine Soße Und teilt den kalten Haferbrei In Häufchen, ziemlich große Und...

Wenn Du nichts zu sagen hast, sage es mit einem Fremdwort.

Künstler, die es mit ihrem Werk nicht wenigstens im Moment des Schaffens sehr ernst meinen, sind langweilige Leichtgewichte. Künstler, die Ihr Werk immer ernst nehmen und in jedem Moment von ihrer Mission durchdrungen sind, sind...

Jedes noch so schöne, schwirrende Etwas erlegt man mit einer Definition.

Ich lasse mich nicht verbiegen --- bis ich breche.

Leben: Sich intuitiv improvisierend dem Fluss anvertrauen, in dem man das Schwimmen erst im Wasser lernt - im Vertrauen in das Boot, das man ist.

Orientierungslose Leser wählen zur Lektüre die Texte mit den provokantesten, sensationsheischendsten Titeln aus. Autoren, die nichts Eigentliches mitzuteilen haben, machen sich diesen Mechanismus seit Menschengedenken zunutze.

Brillianter denn je, Entfesselt kreativ, Voller Wissen und Reflektion Steuern wir mit maximalem Tempo Gegen die Gummiwände der Beliebigkeit. Wir haben alles gelernt Außer Einen eigenen Kurs zu bestimmen. So bleibt von uns am Ende Eine...

Der Goethe spricht den Schiller an und spielt mit seinem Pillermann.

Ich meinte In Deinen Armen fände ich das Glück Doch Du sagtest Dort habe ich nichts verloren

Freiheit macht Arbeit.

Es gibt Menschen, die sind mit Allem zufrieden und Menschen, die sind nie zufrieden: Die Welt teilt sich ein in Langweilige und Unglückliche.

Tschakabum dubidubidu rattatatam oink oink toröö Derrida Heidegger Cioran Deleuze Trakl Beteigeuze Insert deep cultural inside joke with polysemous references Finissez par abandonner le lecteur dans le vaste désert de confusion.

Manches ist so wichtig, dass man es dem Zufall überlassen sollte.

Wenn das Leben an einen Punkt gelangt ist, an dem ich mit meiner Freizeit nichts anzufangen weiß als zu schlafen, fernzusehen oder mich zu betrinken --- will ich mich verzweifelt neu erfinden, oder meine Geschichte hier und jetzt beenden.

"nichtssagend", sagst Du --- doch kann man das Nichts nur vernichten, indem man es sagt.

Als er mich das erste Mal ansah, hatte ich das Gefühl, die Welt bliebe stehen. Er war so anders als all jene Männer, die mich betrachteten, lächelten und weitergingen. Seine Augen waren warm, schauten direkt in mich hinein. Und als...

Der Löwe brüllt nicht aus Stärke, der Löwe brüllt, um den Kampf zu meiden... --- der Löwe brüllt der Angst entgegen, entthront zu werden.

Vernichte Deine Ziele.

Die Wahrheit ist immer radikal und meistens subversiv.

Ich hatte einen seltsamen Traum letzte Nacht: Dass sich nämlich alles ganz anders abgespielt habe als in der Bibel, dieser Werbeschrift Gottes, geschildert. Dass nämlich Satan mit der Sintflut beautftragt worden sei und dass es folglich...

Nicht jeder Unbescheidene ist ein Genie. Doch noch jedes Genie war bisher ein Unbescheidener, und wer weiß, um wieviele großartige Blü;ten die Menschheit betrogen wurde, weil man bereits den Knospen die Unbefangenheit im Glauben...

Koexistenz ist nicht nur möglich, sondern unausweichlich - doch ist es immer die Koexistenz von Fressenden und Gefressenwerdenden.

Romanciers sind keine Dichter, sondern Dealer. Wo der Minnesänger das Reale verklärt, liefern sie der Menschheit das Irreale, nach dem sie lechzt: Schemata, Kausalität, Projektionsfläche - ihre Fluchten.

Während er von der Klippe dem Meer entgegenstürzte, war sein letzter Gedanke von Erleichterung erfüllt: Endlich habe ich den Absprung geschafft.

Das Wildschwein steht im Park und grunzt - wärs Yoko Ono, hieß es Kunst.

Auch Perspektivlosigkeit ist eine Frage der Perspektive.

Als das Leben Dich zeichnete, Entstand eines seiner besten Werke.

...sich ein Großteil Deiner Gespräche darum dreht, sich gegenseitig rückzuversichern, dass man ja den Dreh raus hat, alle anderen Sucker sind und die, die über einem stehen, ihre Seele verkauft haben. Der Feind die Uhr, Tick Tack, Tick Tack,...

Ich dichte nicht mehr, versuche nicht, zu dichten weil ich endlich akzeptiert habe, dass ich leckgeschlagen bin.

Rechtsradikalismus ist eine Autoimmunreaktion.

Mitunter ist die Selbststilisierung der Stillosigkeit vorzuziehen - sie simuliert wenigstens Haltung.