Viel Staub an den Schuhen

Kurzprosa zum Thema Nachdenkliches

von  franky

*

Viel Staub an den Schuhen.

Ist es noch weit?
Die Meilensteine sind so stumm,
sie bringen ihr verdammtes Maul nicht auf,
zu oft sind sie schon erschlagen worden.
Da blüht ein Wegweiser,
er muss von der letzten Ernte verschont worden sein. 
Die Kreuzungen sind spärlich gesät,
die Einsamkeit geht stets gerade aus.

Ich sehe wie sich ausrangierte Gartenzäune zusammenrotten
und eine Verschwörung planen.
Es ist schwer alles auf einen Nenner zu bringen.

Der Zaun aus Holz ist anderer Ansicht
als jener aus draht.
Da pfeift der Wind jedes Mal aus einem anderen Loch.
Der eine hat Angst vor Rostbeulen!
Dem anderen wieder morsch es zu sehr am Kerbholz. 

Es geht ein Gerücht um! Die Freiheit ist so weit gediehen,
dass alle Zäune abgebrochen werden sollen!
Stell dir vor dieses Durcheinander!
Jede unschuldige Wiese wird von Füssen getreten;
Von Menschen die nichts bezahlt haben.
Ich stehe prinzipiell hinter jeder Forderung
Deren Aussichten auf Erfüllung wenig Chancen haben.
So ist der Friede gewährleistet,
die Wünsche und Träume des kleinen Mannes bleiben offen.

Weiter vorne streiken die Telefon und Strommasten,
die Kabel sollen alle unterirdisch verlegt werden.
Wer singt dann in kalten Winternächten das Lied der klirrenden Kälte?
Wo können sich die vielen Vögel auf dem Weg nach Süden ausrasten,
sich auf einen gemeinsamen Plausch zusammenhocken.

Der hunderttausend Wollt Mast, macht einen sehr zerknirschten Eindruck;
traurig lässt er seine Drähte durchhängen.
Betrübt jammert er:
„Wenn es mich nicht mehr gibt, wie soll die Welt noch weiterleben?“
Die Rot markierten Wohnsiedlungen und Bauplätze
Werden ihre Gefährlichkeit verlieren.
Dann ist alles erlaubt und nichts verboten.

© by F. J. Puschnik 

*


Anmerkung von franky:

Die Zeit läuft und wir laufen mit ihr!

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Kommentare zu diesem Text


 Traumreisende (20.05.06)
welch intensive beschreibung unserer eile unserer hast....
lg silvi
seelenliebe (52)
(20.05.06)
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 franky meinte dazu am 21.05.06:
Liebes seelchen
Es stimmt mit dem „verdammtes Maul!“
Doch es drückt meine momentane wut aus,
über entfernungen und reisen, dann entsteht in mir diese Aggression.
Ich weiß, das tut deiner empfindlichen seele nicht gut,
doch ich bin ein zigeuner der straßen, die Meilensteine haben
mir meine sprache schon verziehen. Diese katzenäugigen ungetümer sind ja schon
längst ausgestorben.
Danke für dein gefühlvollen komentar. Ich schreibe dir es ist schon sonntag,
die vergangene nacht eine kleine feier mit musik verziert…
ganz lieb knudelgrüsse von franky mit rauer und tiefer stimme ***
Serenade (45)
(20.05.06)
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 franky antwortete darauf am 21.05.06:
Liebe rita
Ja jeder hat seine grenzen, damit er sich wohlfühlen kann;
Diese kleinsten räume sollen fein umzäunt bleiben und gut behütet werden,
dort sind deine geheimsten wünsche und träume versteckt;
doch die welt soll sich in globalisierungswahn nicht in eine
unsteuerbare größe verrennen.
Kleinkarriertes ist nich gut;
Doch eine blind wütende freiheit hat ihre gefählichen tücken;
Du hast meine gedanken sehr gut herausgelesen.
Sei lieb gegrüßt in dein saxenland
(wo auch kein stacheldrahtzaun mehr steht und trennt!)
liebe grüsse franky noch nicht ganz auf der höhe, es dämmert noch in mir..
aber mit der zeit wird sich der vorhang heben..:-)
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