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Parodie zum Thema Fiktion

von  Dart

5.

  Breyder lief im Aussichtssaal auf und ab, als Later hereinkam. Later blieb fünf Meter vor Breyder stehen und wartete. Der Earl reagierte nicht. Later schluckte und räusperte sich:
    „Earl Breyder?“
    „Was gibt es, Vizekommandant Later? Neue Nachrichten des Flüchtlings Emdoy?“
  Breyder drehte sich um, die Papiertüte hatte nun ein weißes verärgertes Gesicht aufgemalt. Sein bedrohliches Keuchen verursachte Angstschweiß auf Later’s Stirn:
    „Ihnen ist doch wohl klar, dass ich langsam sehr ungemütlich werde, oder? Stellen sie sich außerdem den Diktator vor. Er kocht vor Wut. Also?“
    „Nun, Earl Breyder, er wurde immer noch nicht gefasst, aber alle Truppen sind in Bewegung gesetzt. Außerdem wird sein komischer Echsenfreund rund um die Uhr bewacht. Er wird sich bald zeigen!“
    „Das, mein lieber Later, hoffe ich für sie!“
    „Natürlich, mein Earl.“
    „Noch etwas, Vizekommandant Later, wie sie vielleicht wissen, ist mein Stellvertreter, Großkommandant Breaker, vorgestern … nun ja … leider verunglückt. Jetzt bräuchte ich einen neuen Großkommandanten. Da sie sehr gute Referenzen haben, möchte ich sie gerne vorschlagen. Würden sie annehmen, Vizekommandant Later?"
    „Aber natürlich Earl Breyder! Es wäre mir eine Ehre, ihnen so nahe zu sein und zu dienen!"
Großkommandant Later salutierte zackig und drehte sich um. Plötzlich hielt er jedoch an und drehte sich wieder zu Breyder:
    „Ach Sir, wie ist Großkommandant Breaker eigentlich gestorben?“
    „Entschuldigung?“
    „Ich habe gefragt, wie der vorherige Großkommandant verstorben ist."
    „Ähh … also … er ist … er ist … er ist auf einer vergifteten Bananenschale … ausgerutscht und … ähh …"
    „Auf einer vergifteten Bananenschale?"
    „Ja und dabei ist er … öhh … mit dem Hals in eine Kabelschlinge gefallen … und dann … ah ja! Und das hat ihn erdrosselt! Zufrieden, Großkommandant?"
    „Komisch, nach den Gerüchten wurde er ihm von hinten in den Rücken geschossen."
    „Ähh … das ist … Stimmt, sie haben recht! Jemand, irgendein geheimnisvoller, gefährlicher Unbekannter, hat ihn erschossen!"
    „Es heißt, sie wären es gewesen, weil er einmal nicht ihrer Meinung war.“
    „…Nun ja,“ zögerte Breyder und drehte sich zum Aussichtsfenster:
    „Haben wir heute nicht einen wundervollen Tag, Großkommandant Later?"
  Der neue Großkommandant schwieg.

  Fünf Tage waren vergangen, seit Rod verschwunden war. Mittlerweile hatte er sich eine graue Offiziersuniform besorgt und einen Blaster. Allerdings steckte er zunächst fest. Um genau zu sein, er steckte im Lüftungsschacht fest. Er kramte in seiner Tasche rum und brachte ein Feuerzeug zutage, dass er vor seinem Gesicht entflammte:
    „Na toll, ich sitze in einem verfluchten Schacht fest!“
  Er verstummte, da auf einmal Schritte unter ihm zu hören waren. Rod krauchte leise zu einem der Gitter, die den unteren Gang zeigten. Drei weiß gepanzerte Soldaten standen im Flur und ein Vierter schraubte ein riesiges Blastergewehr zusammen. Als er fertig war, nahm er es und ging ans Ende des Ganges. Dann hob er das Gewehr gegen den Lüftungsschacht und drückte mit dem Lauf gegen die erste Stahlplatte. Das Metall gab nach und hob sich. Der Soldat ging zur nächsten Platte über und verfuhr ebenso mit ihr, wie mit der vorherigen Platte. So näherte er sich langsam Rod's Position. Der war vor Schreck wie gebannt. Seine Gedanken rasten in seinem Kopf umher. Der Blaster! Er löste ihn so leise wie möglich von seinem Gürtel und hielt ihn an die Stelle, an die der Soldat höchstwahrscheinlich sein Gewehr halten würde. Vielleicht konnte er ihn mit einem Kopfschuss sofort töten. Dann blieben jedoch immer noch drei Soldaten übrig.
  Plötzlich wandte sich einer der Soldaten an den mit dem Gewehr:
    „Sag mal Karl, hast du schon das Neueste gehört? Later wurde zum Großkommandanten befördert.“
    „Der Vollidiot?“
    „Der Vollidiot ist mein Bruder!“
    „Oh, das tut mir Leid.“
    „Ist schon gut, kann jedem Mal passieren! Wahnsinn, was? Mein Bruder hat echt eine Blitzkarriere hingekriegt, oder?“
  Karl senkte das Gewehr und schaute zu den drei anderen:
    „Stimmt. Aber könntet ihr mir nicht mal helfen? Ich habe die Schnauze voll davon, immer alles alleine zu machen, während ihr euch über irgendwelchen Tratsch unterhaltet!“
    „…“
    „Also los!“
    „Wie lautet das Zauberwort?“
    „Ich bin euer Kompaniechef! Ich muss euch kein Zauberwort nennen! Ich befehle euch einfach. Habt ihr das verstanden?“
    „Das Zauberwort!“ wiederholte ein anderer.
    „Genau, das Zauberwort!“ forderte der erste Soldat.
    „Was?“
    „Das Zauberwort!“
    „Na gut: Bitte!“
    „…“
    „Was ist denn nun? Ich habe Bitte gesagt. Würdet ihr mir nun endlich zur Hand gehen?“
    „Du hast das Zauberwort nicht gesagt!“
    „Wie bitte? Ich habe doch Bitte gesagt.“
    „Ja, aber Bitte ist doch kein Zauberwort. Das Zauberwort heißt „Lkadthähj“!“
    „Wie?“
    „Lkadthähj!“
    „Das ist doch gar kein Wort!“
    „Natürlich, ein Zauberwort!“
    „Trotzdem, helft mir endlich!“
    „Das Zauberwort!“
    „Na gut, Lkadthähj.“
    „Nein, das wollen wir nicht mehr. Wir wollen jetzt ein neues Zauberwort!“
    „WIE BITTE?“
    „Ja, Lkadthähj kennst du ja jetzt schon. Wir wollen ein Neues!“
    „Sagt mal, spinnt ihr?“ Die Stimme von Kompaniechef Karl nahm langsam drohende Züge an:
    „Marsch zurück zur Baracke, das ist ein Befehl und ich will nichts von irgendwelchen Zauberwörtern mehr hören, klar? Ihr kriegt eine Woche Ausgehverbot!"
    „Das ist aber nicht sehr höflich."
    „SPINNT IHR JETZT VÖLLIG??? LOS, SETZT EUCH ENDLICH IN BEWEGUNG!!!"
  Karl trieb die Soldaten aus dem Flur und brüllte dabei weiter auf sie ein. Rod wartete, bis alle Geräusche verstummt waren. Er öffnete das Lüftungsgitter vor ihm und hüpfte in den Gang. Also gut, eigentlich fiel er mehr, als dass er hüpfte. Um genau zu sein, fiel er auf sein Gesicht. Langsam rappelte er sich wieder auf, darauf wartend, dass der Schmerz nachlassen würde. Schließlich schaute er sich vorsichtig um und klopfte dabei leise seine Uniform ab. Als er fertig war, sah er ein Terminal an der Wand. Noch einmal blickte sich Rod um. Als er sicher war, dass sich niemand in der Nähe befand, eilte er zu dem Computer. Lange schaute Rod auf den Bildschirm. Sehr lange. Sehr, sehr lange, um genau zu sein.
    „Ach Scheiße, ich kann die Schrift eh nicht lesen!“ sprach's und ging seines Weges. Plötzlich kamen ihm jedoch drei Soldaten auf dem Gang entgegen. Rod überlegte kurz und entschied, sie nach dem Weg zu fragen, da es viel zu auffällig sein würde, wenn er vor ihnen davonliefe:
    „Entschuldigung, wie komme ich zum Gefängnisblock in der Einrichtung PX-035-798-AB025, Abteilung 3?“
    „…“
    „Hallo?“
    „…“
    „Na gut, ich such selbst!“
  Wütend stapfte Rod davon. Die Soldaten schauten ihm hinterher und dann sich selbst an.
    „Viele Zahlen konnte er!“ sagte der Erste.
    „Und viele Wörter!“ sagte der Zweite.
    „Und ’ne schöne Frage hat er gestellt,“ sagte der Dritte.
    „Und was hat es ihm genutzt?“ fragte der Erste.
    „Nichts!“ antworteten der zweite und der dritte Soldat.
    „Genau. Schade eigentlich.“

  Rod eilte weiter durch die Gänge. Er wusste immer noch nicht, wo er eigentlich genau war. Bis jetzt war er immer nur ungefähr so gelaufen, wie der Gleiter vermutlich gefahren war. Doch irgendwie sah jeder Gang in dieser Kampfstation gleich aus, sodass Rod überhaupt keinen Ansatzpunkt für seine Orientierung hatte. Plötzlich stoppte er. Er hatte den Gang verlassen und befand sich jetzt in einem riesigen, leeren Hangar wieder.
  Schwarz schimmerndes Metall bedeckte den Boden. An den Landeplätzen der Raumschiffe waren Keramikplatten ausgelegt. Eine gigantische Magnetschleuse gewährte den Blick ins dunkle Weltall. Ihr gegenüber, in ungefähr 10 Metern Höhe waren mehrere kleine Scharten eingelassen. Offensichtlich die Hangarkontrolle. Ob man ihn sehen konnte? Er beschleunigte seine Schritte und hoffte, so schnell wie möglich den Hangar zu verlassen können.
Allerdings war er nicht auf den Ruf gefasst, der plötzlich durch den Saal hallte:
    „He, wer sind sie?“
  Es war, als jemand einen Eimer Eiswasser über ihm geleert. Rod hörte Schritte hinter ihm, die schnell näher kamen. Das konnte nicht sein! Sofort hatte er die eiskalte Stimme wieder erkannt. Innerlich wappnete er sich und hielt an. Dann drehte er sich um:
    „Ja?“
  Er hatte Recht gehabt. Breyder und seine Papiertüte standen vor ihm. Rod versuchte seine Furcht zu unterdrücken. Diesmal war auf der Tüte ein lächelndes Gesicht zu sehen. Wie schon vorher hatte er ein Megaphon in der Hand.
    „Ja … Earl Breyder?"
    „Hm, habt ihr vielleicht einen Getränkeautomaten in der Nähe gesehen?“
    „Nein, habe ich nicht, Sir!“
    „Hm, schade, ich hatte mich so auf einen Kaffee gefreut. Trotzdem, dieses Gefühl …"
    „Bitte?“
    „Ich kann die Power in der Nähe spüren, eine Präsenz, die ich lange nicht … Moment mal! Sie sind Emdoy!"
    „Nein!“
    „Echt?“
    „Natürlich! Warum sollte ich sie belügen?“
    „Hm, ich dachte, dass ich jemanden gefühlt hätte. Merkwürdig. Und ihr seid nicht zufällig Rodney Emdoy?“
    „Nein!“
    „Na gut, meldet euch, sobald ihr einen Getränkeautomaten gefunden habt!“
    „Jawohl, mein Earl!“
  Breyder drehte sich um und entfernte sich. Rod seufzte erleichtert. Allerdings nur ziemlich kurz. Breyder hatte angehalten und zog jetzt einen 20 Zentimeter langen Metallzylinder aus seinem Gürtel. Langsam drehte er sich um. Sein Keuchen hatte einen bedrohlichen Unterton angenommen.
    „Willst du mich verarschen, junger Emdoy?“ krächzte er in sein Megaphon.
    „Ich heiße nicht Emdoy!“
    „Du hast mich belogen!“
    „Stimmt doch gar nicht!“
    „Das ist nicht sehr höflich! Zieh!“
    „Häh?“
    „Nimm eine Karte!“
  Breyder hielt ihm einen Kartenstapel hin. Rod schaute Breyder verwirrt an:
    „Wie bitte?“
    „Du sollst eine Karte ziehen, damit ich dir die Macht der Power demonstrieren kann! Also zieh!“
    „Nö!“
    „Nicht? Schade. Ich kann nämlich einen tollen Trick. Aber den willst du ja nicht sehen. Dein Pech!“
    „Was willst du von mir?“
    „Ich werde dich jetzt zum Diktator bringen, der …"
    „Nicht das schon wieder!"
    „… jetzt dein neuer Herr und Meister sein wird!"
    „Nein!“
    „Dann musst du sterben!“
  Mit diesen Worten hob Breyder seinen Metallzylinder. Rod schluckte schwer, als der Earl einen kleinen Knopf drückte. Mit einem Zischen kam ein dünner Lichtstrahl aus dem Metallzylinder. Rod zuckte zusammen. Was sollte er tun gegen …
    „Eine Taschenlampe?“
    „Nein, du irrst dich! Es ist ein riesiger Laserpointer, der dich blind machen kann, wenn ich ihn direkt in deine Augen halte!"
    „Hast du ’nen Knall? Ich würde gerne noch etwas länger sehen können!“
  Doch Breyder hörte nicht mehr zu und stürmte nach vorne, bereit seinen Laserpointer in Rod's Augen zu halten. Instinktiv rollte sich Rod weg, sodass der mächtige, der gefährliche, der tödliche Earl gegen einen Pfeiler knallte und leise niedersank.
    „Aua!“
  Rod fackelte nicht lange, nahm Breyder den Pointer ab und hastete aus dem Hangar. Nach mehreren Gängen hörte er auf zu rennen und hielt erschöpft an. Keuschend blickte er sich um. Er traute seinen Augen nicht. Er hatte den Gefängnisblock erreicht. Laute Schritte hallten durch den Gang, direkt auf Rod zu. Panisch suchte er nach einem Ausweg. Er hieb auf einen Türauslöser neben ihm, der die Zellentür mit einem Zischen öffnete. Ohne zu Zögern sprang er hinein. Mit einem weiteren Zischen schloss sich die Tür, genau in dem Moment, als die Schritte durch den Gang kamen.
    „Hallo, wer sind sie denn?“
  Verwirrt wirbelte Rod herum. Auf einer Pritsche lag eine zierliche, kleine Frau in einer weißen Robe und einem sehr verdutzten Gesicht. Ihre Haare hatte sie zu einem sehr merkwürdigen Teller auf ihrem Kopf zusammengebunden. Sie richtete sich langsam auf und nahm ihren Besucher in Augenschein.
    „Wird das wieder so ein Verhör? Verdammt, ich werde ihnen nie sagen, wo die Hauptbasis der Rebellion ist!“
    „Verhör? Rebellion? Ich habe keine Ahnung, was sie meinen! Aber wissen sie zufällig, wie ich hier wieder rauskomme?“
    „Haben sie draußen keine Wache, die ihnen öffnen könnte?“
    „Nein, vor denen bin ich auf der Flucht. Diese Uniform hier ist bloß ’ne Tarnung.“
    „Na das ist ja mal eine ganz neue Masche!“
    „Hören sie, sagen sie mir einfach, wie ich hier herauskomme!“
    „Hm …"
    „Bitte, ich muss noch einen Freund retten!“
    „Freund?“
    „Ja, einen Xylaten!“
    „Xylat?“
    „Ein Nichtmensch namens Hansi Bar.“
    „Wenn sie einen Nichtmenschen retten wollen, gehören sie echt nicht zu denen!“
    „Sag ich doch die ganze Zeit. Könnten sie mir jetzt bitte helfen?“
    „Hm, nun gut. Mal überlegen. Diese Zellen sind eigentlich ausbruchssicher gebaut. Man kann nur von außen rein. Na klar! Das ist es! Dies ist eine Einzelzelle. Wenn die Soldaten den Raum betreten wollen, schauen sie vorher immer, ob ich nicht an der Tür stehe. Erst dann kommen sie rein!"
    „Und wie sehen die sie?"
    „Durch die Kamera in der Ecke."
  Sie zeigte auf einen sehr kleinen Kasten, rechts über der Eingangstür.
    „Wenn sie sich genau darunter verstecken, werden sie nicht gesehen und könnten dann die Soldaten überrumpeln. Haben sie Waffen dabei?“
    „Ja, einen Blaster und einen Laserpointer!“
    „Einen Laserpointer?“
    „Ja, das Ding habe ich Breyder abgenommen, als er mich umbringen wollte.“
    „Sie haben gegen Earl Breyder gekämpft und gewonnen?“
    „Kämpfen konnte man das eigentlich nicht nennen.“
    „Dann müssen sie mit der Macht vertraut sein!“
    „Keine Ahnung, wovon sie reden. Ich …"
    „Still, da kommt jemand!"
  Blitzschnell bezog Rod unter der Kamera Stellung. Erst passierte nichts, dann wurden die Schritte leiser und verstummten schließlich. Rod entspannte sich wieder.
    „Sagen sie mal, wie heißen sie eigentlich?“
    „Mein Name ist Gail Esorgan. Ich bin eine Generalin der Rebellion gegen den Diktator! Und sie?“
    „Ich bin Rodney McCoy, manche nennen mich auch die „Brille“!“
    „Brille?“
    „Vergessen sie es einfach. Kommt hier auch mal einer zu bestimmten Zeiten rein?“
    „Keine Ahnung, ich habe keine Uhr.“
    „Hm, dann müssen wir uns wohl oder übel irgendwie die Zeit totschlagen. Eine Idee, was wir jetzt tun könnten?“
    „Nun … Es gäbe da eine Möglichkeit."
    „Und die wäre?“
    „Nun, wir sind beide von derselben Spezies, haben nichts zu tun. Du bist ein Mann, ich ein armes, kleines Mädchen. Fällt dir nichts ein?“
  Bei diesen Worten fing sie an, ihren Gürtel zu lockern und bedachte Rod dabei mit einem ziemlich einladenden Blick. Der schluckte tief und überlegte kurz. Wieso eigentlich nicht?
Könnte interessant doch werden, dachte er bei sich, als plötzlich …
    „Schritte!“ rief Gail:
    „Schnell, versteck dich!“
  In Sekundenbruchteilen war Rod unter die Kamera gehechtet, den Blaster schussbereit. Tatsächlich, es waren näherkommende Schritte zu hören. Sie kamen näher, und näher, bis sie sich wieder entfernten. Rod löste sich von seiner Position und schaute wieder zu Gail.
    „Sie sind weg!“
    „Na, dann können wir ja weitermachen!“
    „Oh ja, ich bin schon …"
    „Schritte!“
  Rod sprang mit einer Hechtrolle unter die Kamera und riss den Blaster hoch, direkt auf die Tür gerichtet. Da waren sie wieder, die schweren Stiefel der Soldaten. Allerdings entfernten sie sich bereits wieder. Rod wartete noch ein paar Sekunden, dann entspannte er sich und stand auf:
    „Sie sind wieder weg.“
    „Super, dann können wir ja weitermachen … Schritte!"
  Wütend drehte sich Rod zur Tür herum und ballte seine Fäuste:
    „VERDAMMT! KÖNNT IHR DA DRAUßEN NICHT MAL EINE MINUTE STEHEN BLEIBEN? ICH WILL HIER IN RUHE EINE NUMMER SCHIEBEN!“
  Erst geschah nichts, dann stürmten drei gepanzerte Soldaten in die Zelle. Allerdings blieben sie ziemlich schnell stehen. Rod stand völlig verstört vor ihnen, den Blaster in der Hand. Dahinter lag Gail auf ihrer Pritsche in einer eher lasziven Pose. Sie hatte nur noch ihre Unterwäsche an. Es war eine sehr interessante Szene. Es war eine wirklich interessante Szene. Und witzig war sie nebenbei auch. Wenn ihr also wollt, dürft ihr jetzt lachen. Jetzt nicht mehr! Einer der Soldaten wandte sich an Rod:
    „Sir, was machen sie hier und wie heißen sie?“
    „Ähh, nichts. Ich … ich verhöre die Gefangene.“
    „So sieht das aber nicht aus!“
  Er ging zu Gail, hob unterwegs ihre Robe auf und warf sie ihr zu:
    „Hat sie dieser Mann zu irgendetwas gezwungen?“
    „Nein, natürlich nicht. Ich wollte mich gerade umziehen, als er kurz vor ihnen hereinkam.“
    „Hm, klingt plausibel. Trotzdem. Wie lautet ihr Name, Sir?“
    „Ähh, mein Name …“
    „Ja?“
  Plötzlich stürmte Gail nach vorne und rammte mit blitzartiger Geschwindigkeit ihren Ellenbogen in den Magen des ersten Soldaten. Durch die Wucht ihres Angriffs wurde er regelrecht von den Füßen gerissen. Er stürzte um wie ein gefällter Baum. Die anderen schreckten zurück und fummelten an ihren Gewehren herum, achteten jedoch nicht auf Rod. Der nutzte die Situation und feuerte seinen Blaster auf die Soldaten ab.
  Eigentlich schade, dass er sie nicht tödlich traf. Erst recht schade war, dass er sie überhaupt nicht traf. Allerdings lenkte es die Soldaten von Gail ab und sie drehten sich zu ihm um, die Gewehre auf Rod gerichtet. Den Augenblick nutzte Gail sofort und rammte das Gewehr des ersten Soldaten in ihre Mägen. Stöhnend fielen sie zu Boden.
    „Du … du … kannst gut kämpfen," stammelte Rod.
    „Und du kannst nicht schießen!“
    „Was machen wir jetzt mit ihnen?“
    „Wir sperren sie hier ein. Was dachtest du denn?“
  Sie nahmen ihnen die Waffen ab und fesselten sie aneinander. Rod schaute aus dem Gang, gab Bescheid, dass die Luft rein war und beide verschwanden im Korridor.
    „Könnten wir nicht an dem anknüpfen, wo wir gerade unterbrochen worden sind?“
    „Vergiss es!“
    „Okay.“

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (17.10.19)
Deppenapostroph in Zeile 7.
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