Der Hauch von Empfindung an sterbendem Ort

Ballade zum Thema Tod

von  Prinky

Ferne des Rahmens auf hartem Bett
hat Juliette die Augen geschlossen.
Sie streift die seelenlosen Wände,
wartet allein auf ihr Ende,
hat einsame  Tränen vergossen.

Fern des Wissens erliegt sie der Angst,
zu gehen, alleine, für immer!
Mutter ist weit. Geschwister sind fern,
oben bewacht sie ein einsamer Stern.
Er sieht durch Gardinen ins Zimmer.

Mutter, o Mutter, wie brauche ich dich,
alleine zu Sterben ist trübe.
Gerade im Jetzt verspürt sie die Zeit,
alleinegelassen in ihrem Leid
sehnt sie sich sehnlichst nach Liebe.

Doch wie es ist, ist es nunmal,
der Wind haucht das letzte Gebet.
Mutter, o Mutter, schweigt sie noch leise,
schon senken sich die Lider zur Reise,
zur letzten, wie es sich versteht.

Später am Abend findet sich Trauer.
Juliette vernimmt nicht den klagenden Laut.
Mutter zerbricht am Tode des Kindes,
leise verlässt auf den Schwingen des Windes
letzte Empfindung von atmender Haut.

Hockend verbleibt nur die trauernde Mutter,
haltend die kalt gewordene Hand.
Trotz dieser Leere an sterbendem Ort
sitzt sie nun öfter ganz teilnahmslos dort,
wo sie die Tochter doch noch empfand.

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