Es klappt alles wie am Schnürchen, eehrlich... !

Gedanke zum Thema Geduld/Ungeduld

von  tastifix

Es geht um das Geschenk für meinen Schwiegersohn. Dessen Frau, meine Älteste und ich wollen ihm gemeinsam einen Koffer für sein Saxophon schenken.

Meine Älteste gibt also die Bestellung auf. Das Paket soll bereits in ein paar Tagen ankommen. Bei mir, damit er es zuhause nicht per Zufall schon vorher entdeckt, denn diese Koffer sind nicht so ganz klein ausgefallen.

Vorgestern rief mich meine Tochter an:
"Mama, mir ist ein Fehler unterlaufen. Ich hab`den falschen Koffer bestellt. Also, kommt bei dir einer für ein Altsaxophon an, ist der falsch. Die richtige Bestellung läuft aber auch schon. Sollten also, was eigentlich unwahrscheinlich ist, beide auf einmal eintreffen, erkennst du den fürs Altsaxophon am Büffelleder. Gib den einfach wieder mit zurück. Der andere ist auch viel größer und hat seinen Trageriemen auf der Breitseite."

Gestern erschien dann das erste Paket bei mir.
Vorsichtshalber öffnete ich es, um den Inhalt zu kontrollieren Gut, dass ich Büffelleder kenne, denn es war keinerlei Hinweis auf die Art der gelieferten Ware vorhanden. Außerdem eigenartigerweise auch keine Rechnung. Ich war in der Stadt gewesen und eine meiner anderen Töchter hatte die Lieferung angenommen. Da sie sich da natürlich erst recht nicht auskennt, sprach sie mit dem Lieferanten ab, er solle heute nochmals vorbei kommen, um mit mir das Ganze zu besprechen.


So, jetzt haben wir heute und ich sitze hier und warte.

Es wird zehn Uhr:
"Mensch, hoffentlich kommt der bald. Ich hab noch so viel zu erledigen!"
Ein frommer Wunsch, der auch ein solcher bleibt.


Die Uhr zeigt elf Uhr.
Nichts hat sich getan, ich warte immer noch. Aus dem frommen Wunsch ist ein drängender geworden:
"Wenn ich Pech habe, kommt keiner und der Tag ist verloren!"
Von draußen lacht mich die Sonne an. Wer mich kennt, weiß, dass mich dann eigentlich nichts im Hause hält. Eigentlich, denn heute schafft das ein Paket, das nicht kommt.

Ich sitze nicht mehr geduldig herum, sondern fange an zu schimpfen:
"Himmel, nein, so ein Mist!"
Doch der hört nicht zu und läßt mich "sitzen".


Es wird später und später:
Ich schaue auf die Uhr. Sie schlägt zwölf. Mittlerweile ist meine Laune auf dem Nullpunkt angekommen:
"So eine ver... vermaledeiter Käse!", verbessere ich mich hastig.
In Anbetracht der Tatsache, welch heiliges Fest so kurz vor der Türe steht, schlucke ich das, was ich viel lieber äußerte, doch verschämt hinunter.

Mittlerweile sage ich dem Tag da draußen ´Adieu`, starre in meinen Computer und vermeide tunlichst den Blick zum strahlendblauen Himmel. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl, das sich mehr und mehr manifestiert.

"Und ob er heute kommt oder überhaupt nicht kommt, ist nicht gewiss...!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 RomanTikker (12.03.12)
Uuund, kam er? Hatte die selbe Situation vor kurzem mit den Gas-Wasser-Sch...-Menschen. Da steht man extra nach drei Stunden Schlaf um sieben Uhr auf und macht den Wachhund - für nix. Frohe Weihnacht! Roman Tikker
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram