Konsanguinität.

Text

von  Vaga

"Ich habe deine Satzaussage verschluckt" sitze ich und esse dir gegenüber nicht viel, trinke dir zu und du sagst "ich sagte doch nichts, welches Ende vom Lied meinst du?" Es gäbe bereits so viel gesungene Schlüsse zu ziehen, die zu verschlucken es sich lohnte. "Da hast du Recht" würge ich heraus neben das Zuvor und wir sehen, dass es nicht gut war.

Sie vorspeise so gern bevor der Hauptgang komme in seiner Opulenz und den Nachtisch schöbe sie, wenn ich wolle, dann näher zu mir. Daran könnten wir diskutieren, ob wir unsere Kanten zusammengerückt ließen oder darüber hinaus übereinkämen, sie abzuschleifen.

Verrückt, denke ich, verrückt bliebe ich lieber anstelle der Adhäsionen, die wir jetzt anstreben.
Im Geschmack liegt der wahre Grund meiner Übelkeit, über die ich nicht mehr streiten will mit ihr.

Ich schaue aus dem Fenster und sehe unsere weißen Westen, die uns Winterwetter vorgaukeln, auf der Wiese liegen.

Was wollen wir über das Essen hinaus noch in die Geschichte speisen? Am Fadenschein zwischen uns verglimmen die Versäumnisse. Über Vergangenes kommunizieren unsere Gesichter lautlos miteinander vom Uhrwerk gestört, das an meinem Arm rattert und mich an die Zeit erinnert, die wir umbringen in Stetigkeit.

Mit den Fingerspitzen streife ich das Unterlassene vom Kinn. Rühre es in den Kaffee. Dort schwimmt es noch eine Weile auf der Oberfläche, bis es im Satz versinkt, dessen Tiefe ich verliere.

Zwei Herzen in Dissonanzresonanz pumpen das gleiche Blut durch die Kammern.
Darüber verbalisieren wir Hüllen.

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Kommentare zu diesem Text

shadowhunter (28)
(31.12.06)
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alois5 (30)
(01.01.07)
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 Vaga meinte dazu am 01.01.07:
Ich übe mich ein wenig im Akzentuieren. Danke! LG dir.
alois5 (30) antwortete darauf am 01.01.07:
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 Bergmann (12.02.07)
Skurril. So wunderbar manieriert, dass ich die Worte genieße.

 Vaga schrieb daraufhin am 12.02.07:
Dann hast du genossen, was ich "genüsslich" schrieb.
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