Im Brachland deiner Felder

Gedankengedicht zum Thema Beobachtungen

von  Füllertintentanz

Du träumst den Turm gedankengroß,
die Kuppel gold, das Dach famos,
doch ängstigt dich die Weite.
„Wo ist denn hier der Ausgang bloß
in meinem hohen Ausweglos,
wo ist die rechte Seite?“

Die Wand scheint nicht mehr Wand genug,
zu schlucken, was die Stunde schlug,
lacht Schatten in die Wälder.
Der Zweifel spannt ihn vor den Pflug,
und schwärzt erneut, was Blüte trug,
im Brachland deiner Felder.


Der Wegstein den die Nacht gesetzt,
hat dir schon oft den Tag verletzt
er blutet seine Stunden.
Du hast den Geier unterschätzt,
der sich am Rot den Schnabel wetzt,
sein Schmaus wird dir nicht munden.


Du läufst ihm in die Fremde fort,
weil er zu tief die Klauen bohrt
und schreist, er soll verschwinden.
Sag kennst du nicht das weise Wort:
Was du verlierst an nahem Ort
wirst du im Fern nicht finden.

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