Balrog

Gedicht zum Thema Fantasie(n)

von  Judas

Illustration zum Text
Balrog
(von Ironshod)
Balrog

Entfessle glut’ge Schmerzen,                                 
Bestie schwarzer Feuer!
Bring Siechtum, friss,
O Inkubus, die Herzen,
Ungeheuer!

O Dämon alter Zeiten
Wo Finsternis wallt, da
Kehr vor aus deinen Schatten!
Mit hundert Augen sah
Dein Seelenfeuer Welten.

Es ascht von deinen Schwingen
Die Nacht im Nebelkleid.
Rot tropfen Höllen
Aus deiner Brust, zu bringen
Entflammend Leid.

O Tier der Inflation!
Singt, Gedanken, brennt!
Schrei deiner Worte nichtet.
Das Omen der Nation
Die dich beim Namen nennt.

Wesen des Äon!
Höre meinen Ruf!
Folge dem Befehl:
Sklave die Person,
Die einst dein Feuer schuf.


Anmerkung von Judas:

Das Thema heißt zwar Fantasie(n), jedoch nur auf der Bildebene und verbindet weitaus mehr in seiner Symbolik.

"Flieht, ihr Narren." - Gandalf

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Kommentare zu diesem Text

Bierkuh (33)
(30.01.07)
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 Judas meinte dazu am 30.01.07:
you can not pass
Synonym (32)
(30.01.07)
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 Judas antwortete darauf am 30.01.07:
ohoho, ich soll dir das verraten?
Hmmm das muss ich mir aber mal ganz genau überlegen... :> Vielleicht auch heute so gegen 20.30 Uhr.

Ich gebe dir einen klitzekleinen Tip, ein Wort:
Kriegsstifter
Synonym (32) schrieb daraufhin am 30.01.07:
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 Judas äußerte darauf am 30.01.07:
Ich habe Schweigen zur Kunst gemacht. *schweig**lächel*
Synonym (32) ergänzte dazu am 30.01.07:
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Sektfrühstück (41)
(30.01.07)
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 Judas meinte dazu am 30.01.07:
Ja, was die Wortschöpfung anging, hatte ich einen wirklich guten Tag. Wobei ich gestehen muss, dass einfach das Bild des Balrog's aus Buch und Film sie mir fast alle... zuflüsterte.

Die "Inflation" ist dort an richtiger Stelle. Vielleicht finde ich wirklich ein besseres Wort (Inflammation klingt übrigens gut.. merken...!) Erläuterung dazu: siehe Brunnenfroschs Kommentar :)

"Sklave die Person,
Die einst dein Feuer schuf."
Ist mir besonders wichtig, dieser Schluss. Er winkt quasi mit dem Schlüssel zur Entschlüsselung.

Und was Tolkien angeht... meinst du wirklich, ihn hätte es interessiert, was irgendein kleiner, deutscher Möchtegern-Autor aufgeschrieben hat? ;)

Gruß,
Ju-Balrog-das
Sektfrühstück (41) meinte dazu am 30.01.07:
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 Judas meinte dazu am 31.01.07:
Ansich scheue ich ja immer davor, meine eigenen Gedichte/Geschichten zu interpretieren. Ich fänd' das doof, weil wenn der Autor die Autorintension petzt, gibt's ja nichts mehr auf Disskusionsbasis ;)
Was die Inflation im wirtschaftlichen angeht. Wenn man Inflation nur als Wort betrachtet, muss man ja auch die "Nacht im Nebelkleid" wortwörtlich nehmen.
Es ist natürlich so, dass ich ständig das Gedicht lese. Ich würde es nicht tun, wenn ich es für absolut halten würde. Vielleicht gefällt mir irgendwann dein "Inflammation" besser. Vielleicht bleibt die Inflation. Oder es tritt gar etwas ganz anderes an seine Stelle. Eine Tonfigur streicht man ja einen Tag später auch noch mehrmals glatt, um sie abzurunden (der Mensch als Perfektionist).

Von deinen Gedankengängen zum Tier der Inflation will ich dich gar nicht abbringen. Es liegt mir fern, irgendjemanden in die Gedanken von Autorintension, Metaphern und Interpretation zu pfuschen. Wenn jemand im "Balrog" auch Liebesleid liest (was ich allesdings für sehr abwegig halte!) würde ich ihm auch nicht reinreden oder davon abbringen wollen (aber in Deutsch gäbe es dann bestimmt ein "am Thema vorbei" *g*)

Ok, wenn Tolkien sich jetzt um Nebensächlichkeiten kümmern kann, behaupte ich einfach, keine Nebensächlichkeit zu sein (muhaha). Und wenn man bedenkt, wann Tolkien seine Mittelerde-Geschichten geschrieben hat... würdest du ihm Übel nehmen, wenn er von Ruhm und Ehre und vom "auch der Kleinste kann Großes bewirken" schreibt...?
(Antwort korrigiert am 31.01.2007)
Sektfrühstück (41) meinte dazu am 31.01.07:
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 Judas meinte dazu am 01.02.07:
Ein bisschen zur Intension. Ich schreibe nicht oft Gedichte, vielleicht, weil es mir oft keinen Spaß macht oder ich dafür gute Tage brauche oder was weiß ich. Doch Gedichte bieten mir ab und an die Möglichkeit, Wortneuschöpfungen zu testen, einen Pinsel in die Hand zu nehmen und loszumalen. Mit sorgfältig gewälten Farben. Favoriten sind und bleiben bei mir in der Bildhaftigkeit deshalb Feuer und Eis (nicht zusammen). Das schönste, was Feuer in meinen Augen für mich persönlich je zu bieten hatte, das ist Tolkiens Balrog (allein der Name besitzt schon klasse Klang, wie Kazad Dûm (wenn man das so schreibt) aber lassen wir das jetzt mal). Mein gesetztes Ziel war es, den Bereich der Fantasy, die mit so viel Wortgewalt und Bildhaftigkeit auftritt, mit unserer Zeit, dem hier und Jetzt und gewissen Problemen zu verknüpfen. Für was der "alte Dämon" nun so stehen kann, hatten wir ja geklärt - denke ich. Grob zum mindest. Muss reichen. Das zerstörerische Wesen des Balrog verpackt alsodas, was die Menschen persönlich heraufbeschworen haben: Krieg (vor allem), Kämpfe, die Leute die meinen, ihn kontrollieren zu können (also den Krieg) und der Umstand, dass man das entfachte Feuer nicht mehr unter Kontrolle kriegt (doofer Spruch, aber: "Haust du einmal auf den arabischen Krisenherd, sind dir gleich ein, zwei neue beschert.") Und für mich war es jetzt eine Kunst, die Beschreibung eines Wesen aus dem Bereich der Fantasy-Literatur (Bildebene) mit dem zu verbinden, was Brunnenfrosch so schön aufgezählt hatte (Sachebene).
Zurück zur Inflation. In der Strophe ging ich von folgendem Gedankengut aus:
"Selbst Mord und Inflation, das Omen jeder Nation (die dich beim Namen nennt)" Da ich aber einmal in meinem Leben ein Metrum einhalten wollte, konnte so etwas nicht direkt hintereinander stehen und "Mord und Inflation" fand ich an der Stelle eh irgendwie unpassend. Den "Mord" hab ich letztendlich mit unter "Singt, Gedanken, brennt!
Schrei deiner Worte nichtet." geschmuggelt (zwischen den Zeilen steht's). Nun hatte ich noch die Inflation übrig. Sie gehört, wie der Mord, einfach dazu, wenn man das Omen einer kriegsführenden Nation beschreibt - finde ich. Mord (mehr oder weniger verpackt in Zeile 2 und 3 dieser Strophe) und Inflation sind also Zeichen einer Nation, die dich (=Balrog) beim Namen nennt - quasi mal ganz leger und grob umschrieben: wer Krieg stiftet, wer Feuer legt, dessen Zeichen, die er mit sich rumträgt, sind Inflation und Mord (dat gilt nicht nur für Nationen). Verantwortlich für die Zeichen ist also der "Balrog", der in dieser Strophe somit zum Tier der Inflation geworden ist. Er hätte auch zum Tier des Mordes werden können. Aber wo hatte ich das Metrum mal erwähnt...? *g*

*durchles* püh, das klingt komplizierter, als ich es gemeint habe. Ich hoffe, ich habe nun nicht noch mehr Verwirrung gestiftet.
Sektfrühstück (41) meinte dazu am 01.02.07:
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 Judas meinte dazu am 01.02.07:
*verbeug* Dann sei dir noch einmal gesagt, was irgendwer einmal in deinem Profil erwähnt hat:
Deine Kommentare sind wie ein Sektfrühstück.
Danke.
- Judas
Brunnenfrosch (34)
(30.01.07)
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 Judas meinte dazu am 30.01.07:
Großes Danke an dich, Carina.
Wenn du sagt, wortgewaltig, dann schmeichelt mir das wirklich sehr - zumal ich weiß, dass du weißt, wann etwas wortgewaltig ist *auf deine Gedichte verweis*
Und ja, du hast den Dämon der Moderne erkannt.
Liebe Grüße zurück, ich will 'nen Keks.
Brunnenfrosch (34) meinte dazu am 30.01.07:
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 Judas meinte dazu am 30.01.07:
.... hmm... Jup!
alois5 (30)
(31.01.07)
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 RainerMScholz (29.05.07)
Das ist schon ziemlich Motörhead, Judas.
Grüße,
R.
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