Die Liebe zu einem Engel

Kurzgeschichte zum Thema Liebe und Tod

von  Vego

Die Erinnerungen ziehen an einem vorbei wenn man sich des Lebens voll und ganz bewusst wird.
Was war damals geschehen? Hätte man es besser machen können? Oder sogar noch schlechter?
Fragen die einem durch den Kopf gehen wenn es bald zu Ende geht. Wie oft hatte er sich gewünscht sich das Leben zu nehmen und alles sofort zu beenden, wie oft hatte er es sogar versucht? Man kann es von der Hand abzählen.

Seine stärkste Erinnerung liegt einem Gefühl zu grunde, dieser erfüllt ihn heute immer noch. Die Liebe.
Sie hat ihm so viele Momente voller Schmerz und Glückseeligkeit gegeben. Aber er konnte damit nicht umgehen und erst als es zu spät war erkannte er die Dinge. Liebe die er empfunden hatte, die ihm sooft die Nächte raubte verursachte Schmerz nicht nur bei ihm. Seine Sehnsucht wollte er damals beenden, aber er tat es nicht.

Heute, zehn Jahre später sind seine Gefühle immer noch da, aber er kennt ihre Bedeutung. Die Liebe die einst das Leid anderer verursachte, steckte nun tief vergraben in ihm und er sah wie die anderen nun glücklich lebten.

Er liegt in diesem kalten Bett, die glücklichen standen um ihn und weinten nun. Er lächelt nur und unterdrückt seine Gefühle. Sie die er heute noch liebt, sie die er nie vergaß, sie die Mutter von einer lieblichen Tochter, sie die Frau dessen Mannes der ihr so viele glückliche Tage bescherte, weinte nun.
Seine ringlose Hand streichelte ihr liebliches Gesicht um diese hässlichen Tränen wegzuwischen. Er wusste schon seit so langer Zeit das er eines Tages hier liegen wird, vor allen anderen... aber erst heute wusste sie es.
Er wollte es so...

Das Licht wurde stärker und blendete ihn, aber sie setzte sich dazwischen und ihre Statur glich die eines erleuchteten Engels. Der letzte Atemzug gab ihn noch Kraft für seine letzten Worte...

„Nicht weinen du lieblicher Engel, sei glücklich wie du es bis jetzt immer warst und es immer sein wirst.“

Sein Körper wurde schlaff aber seine Seele war nun frei, wie er es sich schon immer gewünscht hatte. Frei von allen Schmerzen, von allen Gefühlen des Leides...

...auf ewig...

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Kommentare zu diesem Text

primevère (16)
(18.10.04)
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