Peng!!

Tagebuch zum Thema Humor

von  tastifix

In einem der Mikrodörfer in der Nähe von Meschede hatten meine Eltern bei einem Bauern eine wunderschöne Dach-Ferienwohnung gemietet, die im Laufe der Jahre zu ihrem ständigen Urlaubsdomizil avancierte.

Unser erster Besuch dort als frisch verheiratetes Paar stand an. Also nahmen wir die erstbeste (und auch einzige) Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe in einem ebenfalls winzigen Gasthaus in Anspruch.

Bester Laune fuhren wir los und freuten uns auf den gemeinsamen Tag mit meinen Eltern. Es wurden nette Stunden, wir bewunderten die sehr gemütlich eingerichtete Wohnung und machten lange Spaziergänge. Es war Sommer, sehr heiß und wir am späten Abend ziemlich groggy, sehnten uns nur noch nach einem Bett.

Endlich in unserem Pensionszimmer angekommen, stöhnte ich:
"Puuh, bin ich froh, wenn ich endlich lang liege!"
Meiner anderen Hälfte ging`s nicht anders.
Mit "Hach, tut das gut!" ließen wir uns aufs Bett plumpsen und strahlten vor Erleichterung.

Dieses Leuchten auf unseren Gesichtern bewies sich als total unangebracht und sollte uns teuer zu stehen kommen.

Es machte ´krach`und ´peng`und ´knirsch`.
Im ersten Moment wurden wir beide leichenblass vor Schrecken.
Wir sahen unter uns, bestaunten die eingeknickten beziehungsweise durchgebrochenen Einzelteile unserer offensichtlich nicht mehr ganz so jungen Schlafstatt. Es sah aus wie bei `Lieferung plus Anleitung zum Selbstaufbau und zu erwartender Rücksendung des Ganzen`.

Wir prusteten los. Mir liefen die Lachtränen übers Gesicht.
Wenige Minuten danach hatten wir uns wieder gefangen und wurden lachten gar nicht mehr. Uns war urplötzlich die Peinlichkeit der Situation klar geworden.
"Ein durchgekrachtes Bett und das hier im stockkonservativen Sauerland! Oh, oh!!"

Ein bisschen verschämt trafen wir bei meinen Eltern zum Frühstück ein.
"Ihr habt doch etwas?", meinten die forschend.
"Ja also", hub mein Mann an und bewies damit enormen Mut.
"Es hat nämlich gekracht!", unterstützte ich ihn stotternd.
Erschrockene Mienen.
"Nein, nicht, wie ihr jetzt denkt!", versicherten wir wie aus einem Munde. "Ganz anders...
"???"

"Naja", wagte ich mich vor. "Das Bett ist nämlich hinüber!"
Mutti und Vati sanken auf den nächstbesten Stuhl.
"A... aber, Kinder ... , was sollen jetzt bloß die Leute denken... !"

Genau das überlegten auch wir.

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Kommentare zu diesem Text


 DariusTech (05.12.15)
Also, als im stockkonservativen Sauerland Aufgewachsener hätte ich die Nummer gnadenlos ausgespielt... Mit einer schönen Räuberpistole versehen bei welcher Aktivität das Bett kaputtgegangen ist... Wie der/die Pensionswirt/in abwechselnd rot und weiß anliefe wäre doch amüsant. Inwiefern ist es denn von Belang was fremde Leute in einer fremden Umgebung von einem denken?
Lg Darius
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