HAB+seligkeit+EN

Gedicht zum Thema Gesellschaftskritik

von  Shagreen

Von der Wiege bis zur Bahre
Ist der Mensch nur eine Ware
Die sich selbst verkaufen muß
Von morgens früh bis Ladenschluß

Und will sie nicht den Laden hüten
Um sich gütig zu vergüten
Preist sie jeden hohen Herrn
König Kunde hat sie gern

Auf das sich die Mühe lohne
Setzt sie schnell ihm auf die Krone
Vor dem Throne kniet sie nieder
Und singt dabei Arbeitslieder

Über die gute alte Zeit
Habgier und Gerechtigkeit
Selig die da garnichts haben
Armut adelt Küchenschaben

               •

Weil alle Rädchen niemals stehn
Im Räderwerk sich stetig drehn
Und alles hat hier seinen Preis
Fabrizieren wir den größten Scheiß

Auf der Suche nach dem Krempel
Pilgert in Konsumententempel
”Gott gegeben”, ”Gott behüte”
Füllt sich dann die Einkaufstüte

Glückes Schmiede, Pech besudelt
Ein Hoch auf Arbeit abgenudelt
Demokraten, Konformisten
Sind nichts als Warenfetischisten

Da ist Hopf´ und Malz verloren
Mit ´nem ”Gott erhalts” vergoren
Und ohne Augenwimperzucken
Als bitt´re Medizin zu schlucken

Doch jetzt kommt schnell das dicke Ende
Leere im Betriebsgelände
Leere gähnend in den Kassen
Leere Worte für die Massen

Und für Menschenwürdenträger
Arbeitsame Zeittotschläger
Für ritterlich geschlag´ne Zeiten
Die Krönung dann: Habseligkeiten

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Kommentare zu diesem Text

Tara (43)
(29.10.04)
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 Shagreen meinte dazu am 29.10.04:
Danke für Deine Bewertung zu meinem Beitrag zum schönsten deutschen Wort. Viele Gruße, Andreas
Leronoth (22)
(26.07.05)
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