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Gedankengedicht zum Thema Betrachtung

von  Isaban

die sonne macht blassblau
dem himmel graut
und wetter windet sich von ost
nur einzeln spotten vögel wolkenweiß

kastanienlaub knallgrünt
die sicht [grün grün]
als gäb es blattgoldsterne zu
verdienen

im hier bestreichen zeiger ||: zeit :||
schmilzt dahin wie bittersüße
an meinen fingerspitzen
einen zungenschlag vor dir

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Kommentare zu diesem Text

zackenbarsch† (74)
(18.05.07)
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 Isaban meinte dazu am 18.05.07:
Danke, lieber Friedel, das freut mich sehr.
Viele liebe Grüße,
Sabine

 bratmiez (18.05.07)
skorpionisch genial deine beschreibung eines kusses!
joa!

 Isaban antwortete darauf am 18.05.07:
Schokoladig, hm? Joa.
Danke, Miez, skorpionisch. Und sowas von!
StefanP (58)
(18.05.07)
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 Isaban schrieb daraufhin am 18.05.07:
Deine Interpretation ist eine sehr schöne, eine stimmige, sehr romantische, sehnsüchtig-zärtliche, Stefan, eine, die mir sehr gut gefällt.
Ich freue mich drüber, dass mein Gedicht so bei dir ankommt. Danke schön!
Liebe und herzliche Grüße
Sabine
Klopfstock (60)
(18.05.07)
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 Isaban äußerte darauf am 18.05.07:
Danke, liebe Irene.
Zuckerbrot und Peitsche.

Ich sehe es als (nur) ein Gedicht, Klopfi, als eine Betrachtung, gedankenwandernd, vom Außen zurückkehrend, auf das Innen übergehend. Ich überdenke die angesprochenen Punkte noch mal in Ruhe.

Das "knallgrünt"...

Für mich sind die Blattgoldsterne, das Knall(grün)en und das Verdienen ein Zusammenhang, ein beinahe aggressives, kraftvolles, lichtgeflutetes, dichtes, drängendes, invasives, alles vergrünendes (Frühlings-) Bild (direkt vor meinem Fenster), fast wie eine (natürlich nicht feindliche) Übernahme, aber es hat schon was Militärisches, wie es hier knallgrünt, daher auch die geklammerten Schüsse [grün grün]. Der Frühling erobert alles, nicht nur die Aussicht.

Die Betrachtungen gehen von fern nach nah, vom Himmel, wo die Sonne (blass-)blau macht und die einzelnen Vögel dem Wolkenweiß spotten. (Das "dem" ist hier überflüssig finde ich, kann natürlich, muss aber nicht eingefügt werden. Mir persönlich gefällt es besser, wenn es assoziativ mit dem Schwarzweißbild, den Vögeln spielt, wenn nicht so akkurat getrennt wird) über das windende Wetter zum sichterobernden Kastanienfrühlingsknallgrün und weiter, bis nach innen, zur letzten Strophe.

Ich mag eigentlich das Schlichte, habe mich lange damit beschäftigt, Texte und Gedichte auf das Wesentliche zu kürzen, zu verdichten, aber hier muss es meiner Ansicht nach knallen, knallgrünen, wie in meiner Aussicht, wo das Kastanienlaub im Augenblick wirklich ein klein wenig dick aufgetragen scheint.

Wie gesagt, ich grüble noch einmal, Klopfi und danke dir recht herzlich für deine ausführliche und konstruktive Kritik.

Viele liebe Grüße von
Sabine

... und danke für den Klick!
(Antwort korrigiert am 18.05.2007)
(Antwort korrigiert am 18.05.2007)
MicMcMountain (59)
(18.05.07)
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Klopfstock (60) ergänzte dazu am 18.05.07:
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Klopfstock (60) meinte dazu am 18.05.07:
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 Isaban meinte dazu am 18.05.07:
@ Mic:
Hab vielen Dank für deinen Kommentar, Mic. Deine Interpretation freut mich ganz besonders, entspricht sie doch sehr meiner Intention.

Herzliche Grüße
Sabine

@ Irene:
Schlicht ist ganz bestimmt nicht schlecht und auch ganz bestimmt nicht out, im Gegenteil, klare Linien haben immer ihren Reiz. Sensationen können leicht ein Hauch zu viel sein. Gerade in freien Gedichten sind Gefallen und Nichtgefallen subjektiv, was dem einen besonders gut gefällt kann dem anderen geschmacklich vollkommen widerstreben. Deine Fassungen gefallen mir auch, aber sie entsprechen eben nicht ganz meiner Intention beim Schreiben.
Freie Gedichte sind immer Experimente.
Ich überdenke noch, ob ich "schlichten" möchte, ob ich mich von dem Knalligen trennen mag, ob das geht, ohne dass etwas völlig anderes dabei herauskommt, als von mir angelegt war.
Man kann eigene Texte immer am besten reflektieren, wenn man sich an einer anderen Meinung reiben kann, wenn man durch Kritik dazu gezwungen ist, noch einmal das gesamte Gedicht zu überdenken.
Dafür danke ich dir herzlichst. Auch wenn wir hierbei eventuell unterschiedlicher Meinung sein mögen, ich freue mich, dass du dich so intensiv mit meinen Zeilen befasst hast und ganz besonders, dass dir die letzte Strophe trotz allem so zusagt, dass sie dir eine Empfehlung wert ist.

Ganz viele liebe Grüße
Sabine

 Martina (18.05.07)
wow...da schmelze ich auch dahin :0)) Lieben Gruss an dich, dein Tinschen

 Isaban meinte dazu am 18.05.07:
Noch ein Schoko-Fan!
Danke, Tina. Ich freu mich, dass es dir gefällt.
Liebe Grüße,
Sabine
Elias† (63)
(18.05.07)
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 Isaban meinte dazu am 18.05.07:
Danke schön, Eberhard.
Farnaby (41)
(18.05.07)
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 Isaban meinte dazu am 18.05.07:
Hi du! Mit Bart siehst du ganz fremd aus.

Also... Ich bin grad faul und kopier dir deshalb mal ein Stück aus meiner Antwort zu Klopfstocks Kommentar weiter oben hier rein.

Für mich sind die Blattgoldsterne, das Knall(grün)en und das Verdienen ein Zusammenhang, ein beinahe aggressives, kraftvolles, lichtgeflutetes, dichtes, drängendes, invasives, alles vergrünendes (Frühlings-) Bild (direkt vor meinem Fenster), fast wie eine (natürlich nicht feindliche) Übernahme, aber es hat schon was Militärisches, wie es hier knallgrünt, daher auch die geklammerten Schüsse [grün grün]. Der Frühling erobert alles, nicht nur die Aussicht.

Das Verdienen ist hier im militärischen Sinne, so wie "als Soldat dienen", oder auch wie "Orden verdienen" gemeint, wie eifriger Fleiß beim strategischen Erobern der Gebiete durch Frühlingstriebe.

Ich freu mich, dass der Rest deine Zustimmung findet.

Liebe Grüße
Sabine
Bettina (44)
(18.05.07)
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 Isaban meinte dazu am 18.05.07:
Ja, hast du gesagt, Tine. Danke.
(Freu mich immer noch.)
Ich hab dein Nusseckenrezept gelesen. Alternativ schreit es nach Waffeln, mal sehen.

Chaosküchige Grüße, verwaldmeistert

Sabine
jaccolo (44)
(18.05.07)
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 Isaban meinte dazu am 19.05.07:
Danke, Jaccolo. Auch für die Anregungen.
Ich freue mich, dass es dir gefällt und über die Zeilenumbrüche denke ich noch nach.
Herzliche Grüße von
Sabine

 Néniel (19.05.07)
die nacht wird bald weichen und ich werde aus dem fenster sehen und mich an dein kleines gedicht erinnern. die vögel zwitschern schon seit stunden. gefällt mir sehr, liebe sabine.
herzlichst, ive.

 Isaban meinte dazu am 19.05.07:
Ich freue mich, dass es dir gefällt, liebe Ive.
Viele herzliche Grüße
Sabine

 franky (19.05.07)
Hey liebe Sabine,
ich kann nur über den text was sagen
deine bilder sind für mich nicht zugänglich.
doch es grühnt so grün
wenn Binchens kastaniens blüten blühn.
habe diese herrlichen bilder noch aus der kindheit in mir.
du bist mutig und das gefällt mir besonders von dir.
liebe grüsse für einen schönen tag
von Franky:-)

 Isaban meinte dazu am 19.05.07:
*g* Frankylein, warum empfiehlst du denn meinen Text, wenn du keinen Zugang zum Gedicht findest? Für meinen Mut, es on zu stellen?
Bist du knuffig. Du solltest nur empfehlen, was du richtig gut findest, nur Gedichte, die dir wirklich etwas geben, nicht nach Sympathiepunkten für den Autoren, sonst merkt jener nie, wenn bei seinen Werken irgendwas nicht hinhaut.

Viele liebe Grüße von
Sabine

 franky meinte dazu am 19.05.07:
Hey liebe Sabine,
dein gedicht finde ich ausgesprochen gut gelungen.
es hat mit sympatie nichts zu tun,
ich schätze deine kunst zu schreiben.
was ich meinte: ich kann BILDER nicht beurteilen, die deinem text beigefügt sind.
für mich ist es auch so ein tolles werk.
sei lieb gegrüßt
von Franky
myrddin (47)
(19.05.07)
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 Isaban meinte dazu am 19.05.07:
Hm, was assoziierst du denn mit Bittersüße, Fingerspitzen und Zungenschlag, lieber Ralph?

Liebe engelsgleiche Grüße von
Sabine, Zartbitterschokolade naschend
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