Die drei Söhne

Ballade zum Thema Geister

von  Prinky

Wieder einmal wars ein Abend,
still, betuhlich vorm Kamin.
Ihre Magd hat freibekommen,
war mit ihrem Freund nach Wien.
Sonne war schon längst vergangen.
Mond stand still am Firmament.
Wärme spendete das Feuer,
welches im Kamine brennt.

Herrlich war ein Bild zu schauen,
welches an der Wand wohl hing.
Abgebildet waren Söhne,
die im Kampf gestorben sind.
Mutters Augen tränten wieder,
weil sie wieder Rückschau hielt.
Vater sah nur in die Flammen,
war vielleicht schon abgekühlt.

Auf dem Schlachtfeld wars geschehen,
daß der Tod sie alle wollt.
Blut und Ehre hingegeben,
hat der Tod Respekt gezollt.
Mutter dachte an die Söhne;
Und ihr Kuß schwieg in der Brust.
Leben konnt sie nicht genießen,
sog das Leben unbewußt.

Da, auf einmal krochen Schwaden
durch die Tür in jenen Raum.
Und der Nebel formte Menschen,
scheinbar aus der Eltern Traum.
"Mutter" hauchte still der Jüngste,
"wir sind immer ziemlich nah!"
Vater traute nicht den Ohren,
schaute, ja, sie standen da.

Und der zweite Sohn von dreien
sprach in Vaters Angesicht:
"Und wir wissen von der Sehnsucht,
denn der Tod, der nimmt sie nicht!"
Traurig schauten die Gestalten,
und der dritte sprach zuletzt:
"Schaut ihr nur in jenen Rahmen,
sind wir bei euch so wie jetzt!"

Und die Geister, sie verschwanden
doch ein Nebelmeer verblieb.
Dieser kroch in jenen Rahmen,
der sie niemals mehr vertrieb.
Später starben auch die Eltern,
und ihr letzter Wunsch...erfüllt!
Denn sie nahmen mit auf Reisen
jenes arg vergilbte Bild.

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Kommentare zu diesem Text

Kaui (45)
(26.02.08)
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 Prinky meinte dazu am 08.06.08:
Oh, danke!!!
Kennst mich ja, bin nicht immer so aktuell. Trotzdem mein DANKE an den Schöpfer dieses Kommentars. Hat mich gefreut. Damals habe ich gerne Gespenster Geschichten gelesen.
Daher mein Faible...Micha
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