Arktischer Aschehof

Prosagedicht zum Thema Bewusstsein

von  Füllertintentanz

Kein Lachen trägt das Kreuz deiner Brust fortwärts.
Es stürzt
mitternächtig
aus tiefgelber Schale in Himmels Hand.

Es gibt keinen Schal wo das Schaf vertrieben.
Nur heiseres Frieren.
Doch da war kein Arm, die Wärme zu halten.
Arktischer Aschehof.

Dein Reif, von vermessenen Fingern entwendet,
weilt zerstaubt in den hohlen Taschen ferner Wolle.
Niederlage klebt am Schorf deiner Ballen,
deren Wundsohlen den mageren Halm der Ernte splitten.

Bei Sturmwind gesät blieb zu wenig zu mähen.
Einzig das Wehgeschrei des Hirtens,
der mit schmutzigen Füßen
Suche in den Acker schreibt.

Des Hungers Hoffnung vermag kein Segel zu setzen
und glaubt den Mast der Zuversicht,
vom Frost zernagt zu  morschen Bruch,
als nicht mehr tragfähig.

Doch - wer dem Tuch nicht traut
kann auf Wind nur hoffen.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (07.08.07)
Dein Text ist von wunderbaren Gedankenperlen bestückt,
sie schmücken auch in der melancholischen Besinnlichkeit.
Es ist ein gelungenes Werk aus deiner Feder.
Sei lieb gegrüßt
von
Franky
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