Die Mondgöttin und der Seelenvampir

Kurzprosa zum Thema Abrechnung

von  Mondsichel

Der Vampir der Seele lag zu Füßen der Mondgöttin,
um sie anzubeten, mit einem verschlagenen Lächeln.
Ihr zu rauben ihre Wahrheit und ihren edlen Glanz,
da ward sie finster, und der Schatten legte sich.
Mit düsterem Funkeln auf ihr Antlitz der Nacht,
uns so sprach sie mit giftgetränkter Stimme zu ihm:
"Was legst falsches Zeugnis Du zu Hofe über mich ab?
Ich werde nicht sprechen die Worte Deines Glaubens,
und schon gar nicht die Worte Deines Willens zelebrieren.
Ich bin das Licht, das Deine dunkle Aura verbrennen wird,
wenn zu weit Du Dich in mein Angesichte wagen solltest.
Welch perfides Spiel willst Du mit den Sternen spielen,
die im Anblick ihres stummen Lichterscheins erblassen?
Vor den Ränkespielen Deiner verhohlenen Narretei,
dass Du am End' gar verhungerst vor dem Fleischeswalde.
Denn der Teufel im Futterneide Dir vom Munde leckt,
was im Blicke Deiner Verführung dem Scheine unterlag.
Oh kleiner Vampir, Du wirst noch in Deinem Sarge weinen,
wenn erst das Schwert auf Deinem Haupte niederging."
Und so kehrte die Mondgöttin zurück auf ihren Wege,
ließ zurück das Elend der Gnadenlosigkeit ihrer Selbst.
Der Vampir der Seele entmachtet, vor seinem eigenen Worte,
lag gepfählt im Schimmern der seidigen Dämmerzeit.
Und eine Träne aus Blut lief an seiner Wange herab...

(c)by Arcana Moon


Anmerkung von Mondsichel:

Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wird sehend werden...

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Kommentare zu diesem Text

Babac (23)
(28.09.07)
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 Mondsichel meinte dazu am 30.04.09:
Hallo Babac, manchmal ist es einfacher zwischen den Zeilen zu lesen. In diesem Fall ging es weniger um Vampire, mehr um Menschen die sich an Deiner Lebenskraft und Energie nähren. Menschen, die sich in Deiner Sonne sonnen oder die Dir falsche Worte in den Mund legen um vor anderen zu glänzen... Eben Seelenvampire, derer es genug auf dieser Welt gibt... :)

Liebe Grüßle
Arcy

 TrekanBelluvitsh (30.01.13)
" (...)der Gnadenlosigkeit ihrer Selbst."

Ja, manchmal muss man das tun...
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