alkohol und prostatätärä

Innerer Monolog zum Thema Kultur

von  Ricardo

endlich habe ich diesen abgefuckten alkoholikercharme
und hole mir trotzdem noch in aller erbärmlichkeit einen auf alte schulkameradinnen runter.
aber: ich habe 10kg zugenommen und lerne so viele frauen kennen, dass ich mir an silvester für das neue jahr vornehmen muss, meine zunge nicht mehr in so viele körperöffnugen zu stecken.
viel gebracht hat es nicht, denn da war eine, die mal was mit einem intellektuellen haben wollte.
das habe ich mir natürlich nicht zwei mal sagen lassen. das mit der pantheistischen scheiße dann schon.
und dann bin ich gegangen.
ich gehe sowieso immer, wenns am schlimmsten ist. wenn das schlimmste dann vorbei ist, schlafe ich.
ab und zu trinke ich auch noch, aber ich merke, dass ein kasten bier beim besten willen nicht mehr drin ist. also wozu noch anstrengen? rauchen macht immerhin noch sinn, denn jeden morgen spucke ich ein bisschen blut.
der rest der menschheit ist da nicht anders. alle nehmen sich eine vorlage, zwängen sich in eine kulturelle nische, jeder ist ein wenig underground, independent, boheme. ganz gut eigentlich, wenn man bedenkt, dass es darauf kein bisschen ankommt.
die leute, die sich im schauspielhaus "modernes ballett" ansehen und denen anscheinend nicht auffällt, dass die tänzer aussehen, wie epileptiker, dass die versteckte botschaft hinter den projektionen "ich habe keine ahnung von nichts" ist und, dass das orchester die instrumente spielt, wie küchengeräte, die man sich als scheidungskind nicht in den enddarm stecken sollte, sind genau die, die einem im bus den sitzplatz wegnehmen, sind genau die, die weltmusik hören, weißwein aus weißweingläsern trinken, in der kölner südstadt wohnen, lange braune haare haben, judith heißen, sandalen tragen, eigentlich ganz hübsch, aber ziemlich dumm sind,
deshalb von ihren freunden, die genauso dumm sind, meistens jörg heißen, eine modische 5mm-frisur tragen, ebenso wie alte adidas, eine brille mit dickem rand, und nil-zigaretten rauchen, verlassen werden und das kind (joshua), alleine großziehen müssen, es in den waldorfkindergarten stecken, wo es seine mündigkeit erst mit einundzwanzig zugesprochen bekommt, was natürlich den effekt hat, dass das kind mit einundzwanzig wim wenders für den besten deutschen regisseur hält.
und wenn ich es mir recht überlege, sollte ich doch pornodarsteller werden, denn bei diesem publikum werde ich mit meiner kunst bestimmt nicht reich.

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Kommentare zu diesem Text

spiegelimspiegel (34)
(13.02.08)
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 Ricardo meinte dazu am 13.02.08:
Steht doch im Text ;)
Schön, dass Du nicht Judith heißt.
Danke.
HedgeGarfield (27)
(14.02.08)
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Beasty (42)
(16.02.08)
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 Cassandra (02.03.08)
ich trau mich ja fast nicht mehr, einen Text zu loben. Hier war einmal einer, der hat sich von "Lobhuldigungen" jeglicher Art distanziert und sich dadurch bedrängt gefühlt. ABER TROTZDEM: Deine Texte sind erstklassig.

LG
Cassandra
Alcedo (45)
(02.03.08)
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 Ricardo antwortete darauf am 02.03.08:
das mit dem "trotzdem" habe ich korrigiert und für deinen hinweis auf das doppelte "s" danke ich dir sogar. peinlich sowas.
Alcedo (45) schrieb daraufhin am 04.03.08:
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Data-LAB (37)
(05.03.08)
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ungesagt (34)
(11.03.08)
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 Ricardo äußerte darauf am 11.03.08:
dann hast dus richtig verstanden, miss.
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