Januar

Kurzgeschichte zum Thema Beziehung

von  Rebekka

Beziehungsweise: Beziehungskiste


Erschöpft, aber glücklich, kuschel’ ich mich tiefer in das Kissen. Draußen heult der Wind und der Regen prasselt gegen das Fenster, doch wir hier sind geborgen. Seine Hand liegt auf meinem Bauch und sein Zeigefinder umkreist meinen Bauchnabel. Wenn ich den Kopfdrehe, blicke ich in seine Augen.
Er lächelt.
Während ich ihn ansehe, wird mir mal wieder bewusst, wie sehr ich ihn liebe.
Wovor habe ich eigentlich Angst?
Ich streiche ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich liebe dich.“
Seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, doch so eindringlich, dass einen Moment lang nichts anderes zu existieren scheint als er und ich, nur wir beide und seine Worte, die langsam verklingen.
Ich küsse ihn.
Und während meine Lippen die seinen berühren, entscheide ich mich.
Denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und ich habe nichts zu verlieren aber alles zu gewinnen.
Ich löse mich von ihm, sehe in seine Augen.
„Du, weißt du….“
Ich stocke.
„Also, ich…“
Meine Stimme bricht, er runzelt die Stirn.
„Ich liebe dich auch. Ich liebe dich.“
Ich habe es gesagt. Eine Freude durchströmt mich, sodass ich plötzlich anfange zu lachen.
„Ich liebe dich. Ich liebe dich…“
Es ist so einfach.
Er liegt da, entspannter als je zuvor und sieht mich unendlich liebevoll an. Ganz ruhig scheint er zu sein, doch ich bemerke die Gänsehaut auf seinem Körper. Er will sich über mich beugen, mich küssen, doch ich halte ihn zurück.
Da ist noch etwas.
„Du. Ich möchte mit dir zusammen sein.“
Ich atme noch einmal tief ein.
„Fest. Eine feste Beziehung.“
Plötzlich ist er derjenige, der lacht. Er lacht in sich hinein, streicht mir über’s Haar und sagt immer noch lachend:
„Du Dummerchen, die haben wir doch schon längst.“
Da wird mir alles klar.
Und nun beugt er sich endgültig über mich, seine Lippen liebkosen die meinen, seine Hände wandern über meinen Körper und bevor ich mich vollkommen dem Gefühl hingebe denke ich:
„Die haben wir schon längst… ja, Liebe kann ja so einfach sein.“

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (04.05.20)
Was ist denn eine "Kopfdrehe"? So eine Art Todesgriff?
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