Aphorismen, Gedanken, Kurzgedichte (1990-2007) – Teil sechs

Aphorismus

von  JoBo72

51. Man sollte wissen, dass man nicht alles glauben soll, doch sollte man nicht glauben, dass man alles wissen kann.

52. Ein Relativist: Es gibt keine Wahrheit, es gibt nur Dinge, die zu einer bestimmten Zeit für wahr gehalten werden. Ein Zeitgenosse: Das halte ich für falsch.

53. Es gibt zwei Sorten von Menschen: kluge und dumme. Einige der Dummen sind so dumm, weil sie vor lauter Liebe ihren Verstand verloren haben. Und einige der Klugen sind so klug, dass bei ihnen die Gefahr besteht, das Gegenteil tritt ein.

54. Was mich in Diskussionen ärgert, sind unbelehrbare Fanatiker, die einfach nicht einsehen wollen, dass ich Recht habe.

55. Nur weil jemand gegen den Mainstream schreibt, bedeutet dies noch lange nicht, dass er Recht hat.

56. Menschen, die immer nur Spaß haben wollen, kann ich auf Dauer nicht ernst nehmen.

57. Wissenschaftler sind die Priester der Zukunft. Nur das Predigen müssen sie noch lernen.

58. Man sollte, bevor man damit beginnt, eine Sache zu bedenken, zuerst bedenken, dass man nicht alles bedenken kann.

59. Am Anfang und am Ende seines Daseins wünscht sich der Mensch den festen Boden der Begründetheit. Doch an entscheidenden Stellen muss er sich mit der Vagheit des Lebens arrangieren. Die Frage „Warum liebst Du mich?“ ist der Anfang vom Ende der Liebe.

60. Nichts ängstigt mich mehr als Menschen, die um Gottes Willen keinen Raum lassen für ihren Verstand. Bis auf Menschen, die um ihres Verstandes Willen keinen Raum lassen für Gott.


Anmerkung von JoBo72:

Neue Gedanken zum Themenkreis „Glaube und Vernunft“: Wissen, Wahrheit, Weisheit.

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Kommentare zu diesem Text


 BrigitteG (08.03.08)
Nr. 52 und 54 sind wunderbar bissig...
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