Meine Jugendsünde: Der Fall Laura Hellering

Drama zum Thema Unreife

von  BrigitteG

Personen
Laura Hellering: ermordete reiche Erbin (26 J.)
Franco Hellering: Ehemann der Toten (28 J.)
Inspektor Wellert: Bearbeiter des Falles
Michael Hansen: früherer Freund der Toten
Martha Bertus: Haushälterin
Helmut Klein: Assistent des Inspektors
Edelbert Grüner: Bruder der Toten
Klara Grüner: Mutter der Toten

Vorspann
Am 20. Juni, abends acht Uhr findet Martha Bertus, die Putzfrau von Laura Hellering, ihre Herrin ermordet auf, mit einem Nylonstrumpf erwürgt. Sie stößt einen lauten Schrei aus und starrt entsetzt auf die Leiche.

1. Kapitel
„Also Sie haben kein festes Alibi?“ Inspektor Wellert ließ nicht locker. Franco Hellering schwitzte bereits. „Ich habe Ihnen doch gesagt, ich bin spazieren gegangen, wie oft soll ich es noch sagen.“
„Wann sind Sie denn spazieren gegangen?“
„Zwischen sechs und sieben, glaube ich!“
„Warum glauben Sie bloß? Wissen Sie es nicht genau?“
„Ich war ziemlich aufgeregt. Meine Mutter ist gestern gestorben.“
„Aber gesehen hat Sie keiner?“
„Nein, warum? Glauben Sie etwa, dass ich...?“
Inspektor Wellert stand auf. „Es ist gut, Sie können jetzt gehen. Helmut, ruf die Haushälterin Martha Bertus rein.“
Zögernd trat Martha ein und blieb blass an der Tür stehen. Auf die Aufforderung des Inspektors setzte sie sich und starrte verlegen auf ihre Hände. Dann forderte sie der Inspektor auf: „Na, erzählen Sie mal, was Sie gesehen haben.“
Zögernd fing Martha an: „Also ich wollte wie immer um 8 Uhr Ende jeder Woche mein Gehalt abholen. Als ich klopfte, öffnete niemand, und darauf bin ich einfach ins Vorzimmer eingetreten. Da keiner im Vorzimmer war, ging ich ins Büro. Und dort ... Ach, es war schrecklich.“ Sie schlug ihre Hände vors Gesicht und fing an zu schluchzen.
Inspektor Wellert war solche Auftritte gewöhnt. „Was passierte denn alles an diesem Nachmittag?“ fragte er.
„Also zuerst kam Frau Hellering und ging in ihr Büro.“
„Wann war das etwa?“
„So um kurz vor sechs, ich musste gerade Kuchen backen. Dann kam ihr Mann zehn Minuten später. Er ging auch ins Büro. Kurz darauf hörte ich einen unterdrückten Schrei, dann kam Herr Hellering heraus. Er schien ziemlich wütend zu sein und verließ sofort das Haus. Dann musste ich mich um meinen Kuchen kümmern. Kann ich jetzt gehen?“
„Ja, natürlich“ meinte Inspektor Wellert zerstreut. „Was sagt Du dazu, Helmut?“
„Also wenn Sie mich fragen, Chef, dann ist der „liebende Ehemann“ der Mörder. Er hat ja sowieso kein Alibi.“
„Ja natürlich“ gab Wellert zu. „Aber wir haben ja noch nicht Alle verhört. Die beiden Hellerings haben zwar in letzter Zeit aneinander vorbei gelebt, aber dass er zu einem Mord fähig ist, ist für mich nicht sehr wahrscheinlich.“
Sein Assistent brach plötzlich in ein Lachen aus.
„Bin ich so unterhaltsam?“ knurrte Wellert.
„Nein, das nicht, aber Sie hatten doch mal gesagt, man darf nicht nach der persönlichen Anschauung urteilen.“
Der Inspektor tat erst beleidigt, dann musste er wider Willen lachen. Wellert fasste zusammen: „Wir wissen bis jetzt nur, dass sie zwischen sechs und sieben Uhr ermordet worden ist. Wie der Mediziner feststellte, hat vorher ein Kampf stattgefunden, als sie sich gegen ihren Mörder – oder Mörderin – wehrte. Fingerabdrücke sind nicht gefunden worden. Aber das konnten wir ja nicht erwarten. Jetzt müssten wir noch den Bruder und die Mutter verhören.“
Viel kam dabei nicht heraus. Klara Grüner hatte gestrickt, ihr Sohn Edelbert hatte sich mit seiner Freundin getroffen, von fünf bis acht. Es stand ziemlich schlecht für Hellering.

2. Kapitel
Es war am 21. Inspektor Wellert hatte eine Abschrift des Testaments von Laura Hellering vor sich liegen. Darin hatte Laura alles Geld ihrem Mann vermacht.


Anmerkung von BrigitteG:

Diesen unvollendeten Krimi habe ich, soweit ich weiß, ungefähr im Alter von 13 Jahren geschrieben, geändert habe ich nur an manchen Stellen die Rechtschreibung. Ob das Werk der Nachwelt überliefert werden muss, kann mit Recht bezweifelt werden – an die drei vergilbten Blätter wurde ich aber erinnert, als im Forum das Thema „Krimi schreiben“ gepostet wurde.

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Kommentare zu diesem Text

Schreibhoernchen (22)
(30.03.08)
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 BrigitteG meinte dazu am 31.03.08:
Oh - mit der Spannung hätte ich jetzt nicht gerechnet *g*, dankesehr :).
Mitternachtslöwe (27)
(30.03.08)
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 BrigitteG antwortete darauf am 31.03.08:
Das mit dem Projekt ist ne gute Idee, Frank. Und ehrlich gestanden ist es nicht so, dass mich mein Text völlig vom Hocker fetzt - von daher gratuliere ich Dir zu Deiner Tapferkeit, Dich durchgequält zu haben... Liebe Grüße, Brigitte.

 apple (30.03.08)
LOL - Eine frühe BrigitteG

 BrigitteG schrieb daraufhin am 31.03.08:
Ja, die Zettel lagen verdammt weit weg geheftet, bis ich sie dann doch wiedergefunden habe...

 ViolaKunterbunt (30.03.08)
Hehe ! Da haben doch die Autoren von "Der Kommissar" (oder war es "Derrik") Deinen Stil geklaut!
Genauso fingen doch alle diese Serienkrimis an. Und die haben einen Wahnsinnserfolg damit gehabt. Dementsprechend ist dieses Werk doch wahnsinnig gut.

Und die Idee mit dem Projekt "Jugendsünden" finde ich auch total gut.
Kunterbunte Grüße,
Viola

 BrigitteG äußerte darauf am 31.03.08:
Viola, Du hast schon wieder "erotisch" angekreuzt"!!!
Ich meine mich zu erinnern, dass ich damals viele Krimis a la Agatha Christi gelesen habe, und da habe ich auch einfach Einiges übernommen - allerdings habe ich auch viel Derrick geguckt *grübel*. Im Nachhinein gibt es auch nur einzelne Bruchstücke, die mir gefallen, z.B. der elegante Übergang bei der Haushälterin: "Dann musste ich mich um meinen Kuchen kümmern. Kann ich jetzt gehen?" Die Formulierung "Herrin" dagegen - von der distanziere ich mich heutzutage sehr (S/M ist mir kein Anliegen). Nasse Nordseegrüße von Deiner Schreibkumpanin :).
The_black_Death (31)
(02.04.08)
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 BrigitteG ergänzte dazu am 02.04.08:
Tja, das mit der Spannung - ich find's auch recht ungünstig, wenn ein Krimi nicht so spannend ist, B.D. *gg*. Für endless novel ist das erste Kapitel nicht gut genug, das müsste ich dann komplett umschreiben. Und mein Grundprinzip ist, dass ich mich mit meinen Texten zumindest nicht gnadenlos blamieren will (außer vielleicht am 1. April *g*). Einen schönen Gruß zurück, Brigitte.
Jonathan (59)
(25.04.08)
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 BrigitteG meinte dazu am 25.04.08:
Atemlose Spannung, Jonathan? So ging es mir auch *gääähn*. Ja, ich denke auch, dass ich langweilige Tatortfolgen ersetzen kann *g*. Und endlich fragt mal einer nach dem Mörder:
Michael Hansen, der frühere Freund der Toten
Aber ich habe keine Ahnung mehr, warum. Es hatte aber glaube ich etwas mit dem Erbe der Ermordeten zu tun. Entspannte Grüße von Brigitte.
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