Bukowski’s Deutschlandreise III

Alltagsgedicht zum Thema Gesellschaftskritik

von  Pameelen

(III)

Es war ein glutheißer Tag,
als ich unter den Hochfelder Arkaden flanierte.
Hier roch es nach Rosen und nach Herbst,
nach Pisse in den Nischen, nach Bratwurst und Fett,
während eine Polizeistreife über die Heerstraße raste.

Vor Schreck stolperte ich über einen Karton alter Socken,
und so’n Komiker aus der Seligenfraktion
hielt mir doch glatt den Wachturm vor die Brust.
„Na ja, hier sollte man wohl auch nicht umherlaufen,
hier kann man nur weglaufen“, hielt ich ihm entgegen.
„Ist doch wahr! Alles ist wahr!“
raunte eine Alte dazwischen, die aussah,
wie Highball-Alice mit Überbiss.

Ich nahm einen großen Schluck aus der Flasche,
und gab mir nicht einmal
mehr die Mühe,
dass Aufstoßen zu unterdrücken.
Das Leben glich ohnehin
einem ständigen Aufstoßen.

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Kommentare zu diesem Text

baldriantropf (34)
(05.07.08)
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Bestandsaufnahme (41)
(05.07.08)
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myrddin (47)
(09.07.08)
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 Pameelen meinte dazu am 14.07.08:
Herzlichen Dank,
dennoch glaube ich, dass die Titelgebung ein wenig unglücklich geraten ist. Der Text kann sehr gut für sich stehen, ohne einen epigonalen Charakter hervorzurufen. Ein ganz unnötiger faux pas!

Dir liebe Grüße

Ralf
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