Federlesen

Gedicht zum Thema Augenblick

von  Isaban

Der Blick nach oben scheint allmählich leichter,
die Wirrnis in den Wipfeln wird sich legen;
jetzt sieht man, wie die Himmel sich bewegen.
Von unten wirkt das Blau noch unerreichter.

Die Tage fallen taumelnd, kurz vor Nacht,
der Herbst setzt ihnen eine letzte Frist,
färbt Blätterwerk, das längst beschrieben ist
und feiert, was der Lauf der Zeit draus macht.

Nur manchmal, wenn ich in mir stille werde,
dann höre ich das federleichte Krachen,
das Fastgeräusch, das Engelsflügel machen,
den Schwingenbruch, beim Aufprall auf die Erde.

Der Mond lacht heute wie ein Pizzarand.
Ich warte drauf, dass Fett und Käse tropfen.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(03.08.08)
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Angelika Dirksen (62)
(03.08.08)
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 Ingmar meinte dazu am 03.08.08:
und irgendwie eben doch wieder, und vielleicht als einzige auf der welt!

ingmar
Caryptoroth (37)
(03.08.08)
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schneerosenkind (38)
(03.08.08)
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MicMcMountain (59)
(03.08.08)
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 Bergmann (03.08.08)
Ja, der Bruch gefällt mir.

Der Mond lacht heute wie ein Pizzarand
und reimt sich jämmerlich um den Verstand.

 ManMan (03.08.08)
Das Älter werden führt zu mehr Gelassenheit, lese ich daraus, zu weniger Wirrnis...d.h. wenn nicht gersde Engel vom Himmel fallen. Das kann passieren auch, spürst du unter den Wipfeln keinen Hauch. Immerhin: sie steigen offenbar nach ihrer Bruchlandung wieder auf, sympathische Wesen, die den Weg in das ferne Blau von allein zurückfinden. (Wenn nicht, wäre das "manchmal" in Vers 9 nicht angebracht). Es sind viele Nuancen in dem Gedicht, die mir gefallen: Das Wort "unerreichter", das taumelnde Fallen des Tages, die beschriebenen Blätter des Baumes, das federleichte Krachen und natürlich das Fastgeräusch. Ich muss schon sagen: Not so bad after all! (Für Nichteingeweihte: das ist in England ein Lob!) LG Manfred
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