Weihnachtswelpen

Geschichte zum Thema Tiere

von  ManMan

1. Kapitel


Weihnachten stand vor der Tür. Noch vier Tage waren es bis Heiligabend, als der Winter auch in das kleine Dorf im Taunus Einzug hielt. Nun stellt sich, wer das liest, wahrscheinlich weiße Landschaften vor. Doch es schneite nicht in diesem Jahr. Nur die Temperaturen gingen nach unten. Und wie! 15 Grad minus zeigte das Thermometer am späten Nachmittag an.
Zu kalt für Mona, um draußen in der Scheune zu bleiben, obwohl sie ja im Stroh lag und ihr diese Temperaturen normalerweise nichts ausgemacht hätten. Aber was heißt schon „normalerweise“? Die Mischlingshündin war schwanger, sogar hochschwanger.
Oma Lisbeth musste handeln. Ihre Tochter, die eigentlich für die Tiere zuständig war, befand sich bei einer Lehrerkonferenz. Sie hatte angerufen, dass es später würde. Also verständigte Oma Lisbeth den Tierarzt.
Die Straßen waren frei, und so dauerte es nicht lange, bis Dr. Noll da war. Soeben waren die Straßenlaternen angegangen, und ihr schummriges Licht fiel in den Hof, der zu dem alten Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert gehörte. Er wurde begrenzt von Nebengebäuden, von denen  eines die Scheune war, in der Mona lag.
Als Dr. Noll und Oma Lisbeth die Scheune betraten, staunten sie nicht schlecht. Mona hatte bereits ganze Arbeit geleistet. Sie lag im Stroh und leckte ihre Welpen, denen sie bereits die Nabelschnur durchgebissen hatte. Zwölf Welpen zählte Dr. Noll überrascht. „Das hätte ich nicht gedacht,“ meinte er. „Einer ist allerdings tot.“
So waren es also elf. Elf klitzekleine Welpen mit platten Näschen und breiter Stirn vom Vater, einem Bernhardiner, sowie kurzen Beinchen und einem unersättlichen Hunger bei 15 Grad Frost.

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Kommentare zu diesem Text

Caterina (46)
(12.09.08)
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 Jorge (12.09.08)
Ich habe Deine Geschichte meinem Hund vorgelesen.
Er blickte mich fragend an, als wollte er sagen " wer ist dieser Dr. Noll? Natürlich wußte ich darauf keine Antwort.
Aber kritisch brummelte er irgenwie etwas von Plural und zeigt
auf eine Schnur.
Da schimpfte ich aber mit ihm und warf ihm vor, daß er überhaupt
nichts für Nachwuchs unternimmt.
Sofort verzog er seine Schnauze zu einem überheblichen
Grinsen - was heißen soll : in unserem Alter doch nicht mehr.
Mehr war aus meinem Hund nicht heraus zu bekommen.
Liebe Grüße auch an Oma Lisbeth.

 ManMan meinte dazu am 12.09.08:
Oma Lisbeth ist der Meinung, dass dem Hund das überhebliche Grinsen bei den kommenden Folgen noch vergehen wird; sie dankt jedenfalls für die Anteilnahme
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