Sahel

Gedicht zum Thema Gott

von  RainerMScholz

Illustration zum Text
(von RainerMScholz)
Geh weg.

Schlag mir ins Gesicht,
dann hau den Haken rein.
Geh weg.
Nimm Abstand zu dir selbst,
und dann sage leis´ Adieu:
Geh weg.
Schieß mir doch ins Knie
und steck mir `was hinein.
Geh weg.
Fall auf mich herein.
Bring mir Mores bei.
Geh weg.
Stacheldraht ist um mein
wundes Herz gebunden.
Geh weg.
Schlag die Nägel ein.
Wisch mir durch`s Gesicht.
Geh weg.
Dreh dich noch mal um.
Schüttel mit dem Kopf und
geh weg.
Der Himmel zieht sich zu
und der Regen stürzt herab.
Geh weg.

Als ich alleine hing dort
oben an dem Kreuz, gingst
du weg.
Warst fort, ich bin allein.
Blut fließt rot, du bist
nicht hier.
Bist fort, gingst weg und ließest
mich alleine in dem Pfuhl da
liegen.
So stieg ich hinauf und
die Engel singen laut
ein Lied.
Alles ist so rot und brennt,
die Zeit in meinem Kopfe rinnt
ins Schwarz.
Du bist weg, der Teufel tanzt,
weil du in die Messe kamst
zu mir.
So sage ich jetzt: Gloria
in excelsis deo.
Geh weg.
Raus aus meiner Kirche hier,
zweirückiges und nacktes Tier,
geh weg.
Mir zu Füßen leg dich hin.
Schlange im Federkleid, ich bin

wie Gott.

Geh weg.


© Rainer M. Scholz

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