Das Haus am Ende der Allee

Ballade zum Thema Geister

von  Prinky

Wart ihr schon einmal in dem Hause,
das steht am Ende der Allee.
Dort ist es mir nicht ganz geheuer,
dicht hinter ihm funkelt ein See.
Das Dach ist etwas abgeblättert,
die Treppe, die zum Haupthaus führt,
das Holz hat Fäulnis aufgesogen,
die jene Treppe nicht sehr ziert.

Wart ihr schon einmal in ihm drinne,
dort staubt die Zeit schon jahrelang.
Die Räume sind wie leere Zimmer,
nur Stille ist dort etwas Klang.
Ein großes Bild, fast ein Kaliber,
ziert etwas Wand über`m Kamin.
Das Bildnis zeigt einen Soldaten
im Stephansdom zum schönen Wien.

Es kam die Zeit, da ging ein Mädchen
in jenes Haus, fern aller Zeit.
Sie stand für sich dann ganz alleine
im Hauptflur dieser Ewigkeit.
Sie weinte, denn sie dachte bitter
an ihren Freund, den sie verlor.
Ein Unfall, der war schuld gewesen,
und schweigsam schaute sie empor.

Mit einem Mal schien zu verharren
ihr Gesicht, speziell ihr Blick.
Denn der Soldat schien sich zu regen,
bewegte sich mal vor, zurück.
Und so war sie dann kaum verwundert,
als er so schritt aus jenem Bild.
Sein Aussehn schien sich zu verändern,
sie war zu glauben doch gewillt.

Ihr Freund hielt sie in seinen Händen,
und schweigsam blickten sie sich an.
Das Haus schien völlig unnatürlich
und sie gastierte wie im Bann.
"Komm mit," sprach er und wurde Schwaden,
und sie verhielt sich völlig still.
Der Himmel lud zum endverweilen,
sofern das eine Liebe will.

Noch heute steht das Haus am Ende
jener verwinkelten Allee.
Noch immer hängt das Bild da oben,
und weiterhin funkelt der See.
Ich schaue manchmal Richtung Himmel,
und seh das Glück da Hand in Hand.
Welch wundersame Zeiten heucheln
uns Wissen über den Verstand?

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Kommentare zu diesem Text

chichi† (80)
(31.03.09)
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 Prinky meinte dazu am 31.03.09:
Und ich schreibe so etwas sehr gerne, wenn auch nur ab und an...
Bezugnehmend auf die alte Bastei-Comic Serie "Gespenster Geschichten"
Da kann man sich viele Ideen ausleihen.
Lieben Gruß Micha
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