Mit Fackeln in der Hand
trug ich meine Unschuld zu Grabe.
Damals, weißt du noch.
Es muss so zum Ende des Sommers gewesen sein.
Ein Sommer, dachten wir, der nie enden könnte.
Er war so heiß.
Wir schwitzten ständig zwischen den Schenkeln.
So wurden wir uns Wasser,
kühlendes, feuchtes Wasser.
Benetzten unsere Glieder,
spritzten uns die Feuchte entgegen.
Ein nie endendes Spiel der Lust.
Da war nichts falsches,
nichts was uns schuldig werden ließ.
Doch dann zerbarsten wir in lauter kleine Einzelteile.
Wir fingen an uns zu suchen,
wo wir uns doch schon hatten.
Wir schafften es nicht rein zu bleiben.
So viel Hitze machte uns zu schaffen,
und wir hauten uns die Herzen platt.
Wir wurden Hirn,
dachten uns eng.
Da war es das gewesen mit dem Spaß.
Wir wurden ernst und grau,
einfach alt, eben keine Kinder mehr.
Das ist der Ernst des Lebens,
raunten wir entschuldigend
und gingen uns verloren.
Michaela Möller
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Kommentare zu diesem Text
rosablume (63)
(25.06.09)
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