Wo wird dein Stern mir morgen leuchten?

Gedanke zum Thema Leben/Tod

von  ZornDerFinsternis

Noch immer ist die Welt so still. Leer und kalt ohne dich.
Die zugewucherten Wege, sie führen immer noch tief in die dunklen Schluchten
meiner Seele.
Immer noch, ist dieser finstere Wald unser Zu Hause. Der einzige Platz, an dem es für uns,
für dich und für mich, Wärme; Geborgenheit gab. Doch deine Schritte sind lautlos; stumm geworden.
Deine Spuren, verschwunden, zwischen Blättern, Dreck und den Tränen der Zeit.
Der Atem, erhebt deine Brust nicht mehr - dein Körper trägt kein Zeichen von Leben mehr. Deine Augen malen nur noch kalte, emotionslose Bilder. Zeichnen kein Lachen mehr in meine Seele. Kein Lächeln huscht mehr über deinen blassen Mund. Langsam schreite ich tiefer in den Wald. Suche nach Nähe. Wärme. Liebe..., wie nur du sie mir gabst. Um mich legt sich die Stille und die Einsamkeit drückend nieder. Narben zeichnen sich an der Rinde der Bäume - gleichen denen, auf dem bleichen Fleisch. Diese Nacht ist sternenklar. Finster legt sich das Blätterdach auf mich, verwehrt mir den Blick in deine einst funkelnden Augen. Finde den Weg nicht zurück, aus diesem Schreckenswald. Höre das Schreien nach dir; nach deinem Namen, meinen Mund nicht verlassen. Tränen drängen sich auf die blasse Haut meines Antlitzs. Die Bäumen biegen sich sacht im Wind - mir ist kalt. Leg die Arme um mich, denke daran zurück, wie du dies immer getan hast. Wie geborgen und sicher ich mich bei dir immer fühlte. Schleppe mich weiter, über Stock und Stein. Finde in diesem Wald; unserem Zu Hause, nichts mehr, das mich "glücklich" macht; mir deine Nähe vermittelt. Frage mich, ob Kälte nun der Ausdruck deiner Liebe ist? Suche haltlos nach einem sicheren Ort. Einem Ort, an dem ich keine Angst haben muss. Suche ein "Leben", in dem man nichts gewinnt und nichts verliert. Suche deine verblasste Spur, die der Regen wegschwemmte. Suche dein Lachen, zwischen den unheilvollen Schreien der Raben. Suche die Wärme, die es nicht mehr zu geben scheint. Versuche durch die Schatten um mich her, zu blicken; einen kurzen Blick an den Himmel zu erhaschen. Vermisse das Gefühl, nicht wertlos zu sein. Das Gefühl, dass es jemanden gibt, der sich wünscht, ich würde leben. Jemanden, der mich liebt. Der mich braucht. Jemanden, den ich beschützen kann. Dem ich all meine Liebe schenken kann... Dieser Mensch; dieser eine, besondere Mensch - der warst du. Mein Prinz der Dunkelheit. Mein Engel der Reinheit und des Lichts. Der Sohn des Mondes; der Engel, von Sternenstaub und lichtem Glanz beflügelt. Der tapfere Krieger, in blassem Vollmondsilber verhüllt. Hast mein Leben tragbar gemacht. Meine Ängste und Sorgen einfach fallen lassen. Wische die Tränen aus meinem Gesicht. Spüre den Zorn aufsteigen. Hasse mich, weil ich dich nicht halten kann. Hasse mich dafür, dass unsere Wege sich hier, in dieser gottverdammten Dunkelheit, verloren. Frage mich, wo du bist? Wo dein Stern heute Nacht leuchtet? Wo wirst du sein, wenn ich auch langsam aus den Seiten dieses leeren Buchs verblasse? Wo wirst du morgen sein?

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Kommentare zu diesem Text

yodafan (47)
(20.06.09)
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NadineDani (30)
(06.08.09)
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 ZornDerFinsternis meinte dazu am 07.08.09:
Ich danke dir wirklich vielmals :) Es war mir auch eine sehr große Ehre und Freude, deine Texte zu lesen - ich hoffe, du schreibst noch mehr - ich warte gespannt :)

LG, Anni
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