Nachtgedanken

Text zum Thema Erfahrung

von  Borek

Ist es ein Regentropfen des täglichen Lebens
oder ist es meine Träne für die Zeit


Ein schwerer Unfall hatte mich aus der Alltäglichkeit herausgerissen.
Ich hatte alle Verbindungen zur Außenwelt abgebrochen.
Verschiedene Stationen bemerkte ich teils unbewusst. Die Fahrt aus dem
Krankenhaus nach Hause, und erneut das Verladen in einen neuen Krankenwagen
der mich 800 km zum Klinikum nach München bringen sollte.
Von meinem Unfall hatte ich nichts mitbekommen, auch alles Andere ging an
mir schemenhaft vorbei.
Die Ärzte fragten mich; "was kennen sie für Automarken?"
"Ja natürlich kenne ich Bohrmaschinen, Strickmaschinen, Dosenöffner!"
"Was für Gemüsesorten kennen Sie?"
Antwort," es gibt kein Gemüse!"
Entnommen aus dem ärztlichen Protokoll

Ich konnte nicht laufen, ich konnte kaum geordnet sprechen, die Denkfabrik
war zerstört.
Halluzinationen zauberten mir eine Geisterwelt voller Harmonie und Schönheit
vor.
So erwachte ich wieder langsam in eine Welt hinein, die mir fremd geworden
war. Die ersten Zeitungen die ich sah, erregten in mir ein Schrecken.
Alles nur Not, Leid, Unglück, Katastrophen etwas Sex und Billigangebote in
allen Farbdarbietungen.
Der erste vernünftige Gedanke der mir kam: Lieber Gott ich danke dir, dass
ich nicht solchen Mist schreiben muss.
Entschuldigung an die große Münchner Tageszeitung
ich konnte
die Welt nicht mehr verstehen. Wo war ein freundliches, positives,
aufrichtiges Wort zu lesen? Wo waren die freundlichen Menschen die ich in
meinen Wachträumen gesehen und erlebt habe?
Wollte oder musste ich in dieser Welt sein?

Entlassungen, Krisen, Pleiten, verdeckte Lohnzahlungen an Vorstände mit
welchem Anstand und Würde die sich bedienen.
Aids, Kinderarmut, Verrohung der Jugend, keine Lebensideale, so füllen sich
die Seiten aller gedruckter Blätter.
Hochwasser, Sturm,, Umweltklima färben dies auch noch schwarz ein.
Die Finanzkrise wird noch schlimmer gemacht, da man auf den staatlich
gefüllten Säckeln hockt.
Was kann ich da noch konstruktives einbringen, kaum dass ich mich selbst
noch motivieren kann.
Ein trauriger Regen der auf die Erde fällt, wie soll er gute Früchte tragen.

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(22.08.09)
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 Borek meinte dazu am 23.08.09:
lIEBE Anne,
herzlichen Dank für Deine guten Wünsche. In einer solchen Situation in der ich mich befand ist eine Grenze des Umdenks erreicht, ob es
auch anderes Handeln beinhaltet wird die kommende Zeit beweisen.
Schließlich ist man nicht Gefangener in sich selbst, sonder der Zeit und dem Umständen. Ich freue mich, dass ich Dir gefehlt habeund danke Dir für die guten Gedanken
Herzliche Grüße Dein Freund Herbert
Nicola (80)
(22.08.09)
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 Borek antwortete darauf am 24.08.09:
Liebe Nicola,
Dank für Deine guten Wünsche. Du nennst auch ein dragisches Wort,
Parkison, die Umgebung d.h. die betreuenden Menschen tragen eine große Last dieser Krankheit.
Ich wünsche Die viel Kraft dafür.
Herzliche Grüße und Dang für Dein Lesen. Herbert
Max (43)
(22.08.09)
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 Borek schrieb daraufhin am 24.08.09:
Hallo Max,
Dank für Deine Lesen und das Sternchen.
Ja, über den Regenbogen ist noch kein Mensch gegangen, er wird aber
bestaunt und bewundert auch die, durcdh die von der Presse gebauten.
Danke für Deine Genesungswünsche und herzliche Grüße Herbert

 Rayoluna (02.09.09)
Lieber Herbert,
schön, dass du wieder schreibst, ich wusste, dass deine Denkfabrik wieder in die Gänge kommt. Das du einen schlimmen Unfall hattest, wusste ich ja bereits, aber nicht über all den Einzelheiten, über die du hier berichtet hast. Was du hier schilderst, ist sehr traurig und wiederum bin ich froh, dass du deine klaren Gedanken wieder erlangt hast und Glück im Unglück hattest. Ich hoffe dir geht es wieder gut!
Ganz viele liebe Knuddelgrüße
Franci

 Borek äußerte darauf am 03.09.09:
Liebe Franci,
mir geht es schon viel,viel besser. Ich habe einen besonderen Schutzengel gehabt der mir auch viel Unbequemlichkeit erspart hat.
Ich habe 7 Tage uf der Intensivstation an Händen und Füssen gefesselt, da ich auch den Halswirbel angebrochen hatte. Von dem habe ich all nichts gemerkt und kann mich nicht erinnern.
Und so darf ich nur dankbar sein, da ich auch andere Kranke gesehen habe. Was ich noch sehr vermisse, ist die Leichtigkeit des Schreibens, es fließt nicht mehr so wie früher wie eine Quellwasser aus meinem Inneren.
Ich danke Dir für das Sternchen und Dein Lesen und wünsche Dir noch
einen schönen Restsommer.
Herzlichst Dein Freund Herbert
Amada (38)
(16.09.09)
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 Borek ergänzte dazu am 25.09.09:
Amada,
Dank für Deinen Kommentar.
Die Bedeutungslosigkeit des Seins, ist die Multiplikation vieler Menschen.
So entsteht eine funktionierende---oder auch nicht--- Gesellschaft, die
bewegt. Der Einzelne ist nur ein Regentropfen für diese Erde.
Herzliche Grüße Herbert
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