August

Text zum Thema Selbsthass/verletzung/mord

von  ZornDerFinsternis

Gleichgültigkeit zieht mit dem kalten Herbstwind ins Land.
Regen und Tränen wechseln sich ab, in Kälte und Herzlosigkeit.
Ungesagte Worte vermalen sich im dunklen Grau des Himmels.
Keine Wärme fließt durch Mark und Knochen - die Blätter treiben
leblos im Wind davon. Die nassen Pfützen unterstreichen die sehnsuchtsvollen
Blicke in die Weiten des Himmels. Und doch, tut sich kein Tor auf. Kein Fenster -
keine Tür. Es gibt keinen Ausweg für mich, aus dieser Schwere; diesem Alltagstrott.
Welke Blätter hängen kümmerlich an jahrhunderte alten Bäumen, haben ihre Farbe verloren,
genau wie ich das Lachen und den Willen verlor. Und wieder fällt der Himmel krachend auf mich nieder. Wieder lachen mich deine kalten Augen an, und ich weiß, dass ich nicht mehr leben kann und will. Dass ich nicht mehr aufwachen will - zwischen Dreck, Scherben, Tod und Unbeständigkeit. Weiß, dass sich all dies nie mehr "Leben" schimpfen wird, wenn ich nicht wieder Unmengen Whisky oder anderes Hochprozentiges in mich hinein schütte. Schäme mich, für das, was ich bin - für das, was du vor 3 Jahren aus mir gemacht hast. Laufe durch menschenleere Straßen und fürchte mich dennoch, jemandem zu begegnen. Habe Angst, in meinem Bett zu schlafen - einzuschlafen. Habe Angst, dass du mir in meinen Träumen über den Weg läufst - alles wieder ist, wie damals. Bleiche Haut, mit unendlich vielen Narben darauf. Jede erzählt eine andere Geschichte - ein anderes Kapitel meines Lebens. Und je weiter ich lese, um so weiter ich in Erinnerungen versinke, umso hilfloser bin ich. Umso einsamer. Kleiner. Wertloser. August. Es ist gottverdammtnochmal August. Wieder ein gutes Dreiviertel Jahr verstrichen. Und wieder: nichts erreicht. Noch immer "am Leben". Noch immer einsam. Verzweifelt. Jeden Tag, dauerbesoffen. Jeden Tag für Kippen hungern. Jeden Abend in Alpträume sinken, die sogar im Suff nicht weichen. Schreiend erwachen, um wieder in Stille gefangen zu sein. Das elende Hämmern in meiner Brust, macht mich verrückt. Ich kann das nicht mehr hören - will nicht mehr Leben. Habe genug von diesem Leben - will es nicht mehr leben. Mit 7 Jahren, war das Leben schon der Alptraum schlechthin. Und ich frage mich, ob ein Erwachen nicht ein berechtigtes Geschenk wäre. Habe genug gelitten. Genug Vertrauen verschenkt. Zu viel gesehen. Genug erlebt. Vier mal das Leben weggeschmissen, und mich doch wieder nur auf der Müllkippe gefunden. Nach Versagen und Dummheit stinkend. Nach Hässlichkeit und Lieblosigkeit. Und, ich bin noch immer hier... Eine Hand voll Pillen, eine Nadel - ein goldener Schuss, ein Zug, ein Hochhaus...es gibt so viele Wege sein Leben wegzuschmeißen, und doch, werde ich noch ewig brauchen, den einen zu finden. Trotz allem bleibt ein winziges Hoffen im leeren Himmel zu lesen - es sind nur noch 4 Monate bis Dezember. 4 Monate Höllenqualen, und ich weiß, mit jedem Tag, jeder Zigarette und jeder Flasche Whisky komme ich den Pforten des Vergessens langsam näher. Es bleiben nur noch 4 Monate. "Wenn ich 18 Jahre geschafft habe, werden vier Monate wie im Flug vergehen."


Anmerkung von ZornDerFinsternis:

Leben ist scheiße.

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Kommentare zu diesem Text

Asvika (23)
(29.08.09)
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 AZU20 meinte dazu am 30.08.09:
Geht mir auch so. LG
Martok (44)
(30.08.09)
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giftpreisträger (50)
(30.08.09)
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