Wenn ich nur wüsst, wo ich steh: Ob am Abgrund oder doch im Tal?.

Lyrischer Prosatext zum Thema Selbstironie

von  theatralisch

War zu oft auf der falschen Seite,

sah Türen fliegen wie Fliegen;

wurde bezichtigt des Betrugs -

und nun sitz ich hier -

in meinem Revier:

Nicht Alcatraz und längst nicht Vegas.

Die Typen sind zuchtlos hier,

die Frauen tragen Schuhe mit Stahlkappen,

das ist  es dann also: Mein Revier.

Wer weiß, wie lang; die meinten ja,

ich würd hier noch verschmoren wie Gummi.

Soll ich denen glauben oder nett sein?

Zu den Typen und Frauen, zu mir selbst.

Zukunft oder abhaun?

Draußen wartet die Wüste und mein Grab

- es ist schon vorbestellt;

das ist besser als jeder Lottogewinn:

Ein Bett, das dann für immer ist,

und nicht nur für eine Nacht;

das kann dir schon mal den Atem verschlagen.

Und wer den Witz verstanden hat: Der versteht auch das Gedicht.

[Danke für alles.]


Anmerkung von theatralisch:

Habe spontanerweise ein Gedicht geschrieben; es ist einzuordnen in die Gattung der komischen Lyrik. Komisch im Sinne von: Man darf lachen, wenn man mag.

Im Grunde war das falsch, denn komisch ist zynisch und zynisch ist brutal.

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Kommentare zu diesem Text


 Bergmann (01.09.09)
Nein, das ist nicht komisch, auch nicht witzig (aber voll gedanklichem Witz!), ich finde die (scheinsarkastischen) Verse ausgesprochen gelungen. Ein starker Text!
(Ich werde demnächst die KV-Besprechungen wiederaufnehmen und habe dich da nicht vergessen!)
Herzlichst: Uli

 theatralisch meinte dazu am 01.09.09:
Freut mich sehr! Nein, wirklich!

Ebenso: Isabella
BBA (43)
(01.09.09)
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 theatralisch antwortete darauf am 01.09.09:
Das ist keine Quantenphysik.

Liebe Grüße,

Isabella
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