Komm, Nacht,

Kurzgedicht zum Thema Abendstimmung

von  Isaban

ich mag kein Licht mehr sehen,
lösch diesen Tag und das letzte Gedicht,
schieb vor die Sonne dein schwarzes Gesicht,
bleib bei mir. Dein Dunkel erschreckt mich nicht,
nur die verlogene Silberschicht.

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Kommentare zu diesem Text

Klopfstock (60)
(04.09.09)
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 Isaban meinte dazu am 07.09.09:
Liebe Irene,

oha, einen Text erklären zu müssen kommt vermutlich einer Bankrotterklärung für eben jenen gleich. Ich gebe auch nicht gerne meine eigenen Interpretationen zu einem Gedicht feil, weil ich finde, dass jeder Text für sich selber sprechen sollte - und um den Lesern nicht ihre ganz eigene Betrachtungsweise zu nehmen - Lyrik wird nun einmal von jedem anders empfunden und individuell ausgelegt. Schitte, hier scheint die Übertragung der verwendeten Bilder auf den Leser nicht geklappt zu haben.

Tja, dann schadet's wohl nix mehr, wenn ich einen Teil meiner Intentionen offen lege, um deine Frage zu beantworten:

Auch für mich hat die Nacht ein schwarzes Gesicht.
Mit einer Silberschicht belegt könnte hier z.B. der Mond schimmern. Nur: Jener schimmert nachts zwar silbern, aber es ist nicht sein eigenes Licht, dass da schimmert, es ist das einer fremden Lichtquelle, nämlich das der Sonne, das ihn da so silberhell erglänzen lässt. Man könnte sagen, ohne diese "fremden Federn" wäre er (von hier unten betrachtet) auch nur ein schwarzer Punkt - zumindest wenn er keine ganz persönliche Bedeutung für jemanden hat - wenn man ihn also aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet.

Sodela, mehr mag ich nicht ausbreiten.

Vielen Dank für deine Beschäftigung mit meinem Text und die Rückmeldung

und liebe Grüße,

Sabine
mmazzurro (56)
(07.09.09)
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 Isaban antwortete darauf am 08.09.09:
Den Film kenne ich. Du meinst die Grabrede vom Freund des alten Tänzers mit der bunten Weste. Funeral Blues von Auden, ich erinnere mich aber an die (übersetzten) Verse: Haltet alle Uhren an und Du warst mein Ost, mein Süd, mein West...
Ein sehr stimmungsvoller Text, der mich damals beim Filmschauen zu Tränen rührte.
Was du mir im PK schriebst könntest du ruhig öffentlich schreiben, ein bissl wirkt dein Kommi nämlich so.

Liebe Grüße,

Sabine
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