Häusertraum eines Kindes

Tagebuch zum Thema Kinder/ Kindheit

von  Fuchsiberlin

Als Kind suchte ich in dieser Welt nach Liebe
und doch versteckte mich auch vor dieser Welt.

Angst, Schmerz, Traurigkeit, Verzweifelung
Orientierungslosigkeit, Ziellosigkeit, Einsamkeit
füllten den Lebensrucksack.

Das Haus meiner gefühlten Träume
bot mir damals eine für mich sichere Zuflucht.

Vor dem Haus herrschte die Finsternis.
Busse des Lebens wollten nicht
vor meiner Tür halten.
Irgendjemand vergass vor meinem Kinderseelen-Haus
eine Haltestelle hinzustellen.

Am Hauseingang
verlor ich mich immer in gefühlten Gedanken,
und mit inneren leisen Tränen sprach ich zu mir.

Worte des erlebten Albtraums, der Wirklichkeit.
Für andere nicht zu hörende gefühlte Worte.
Diese wären ihnen vielleicht auch fremd erschienen,
doch mir waren sie nur allzu vertraut.

"Helft mir doch, bitte, wo befindet sich die Oase der Liebe?"
Ich sehne mich so sehr nach Liebe."
Stille Schreie.

So fremd und doch so vertraut, empfand ich meine
Seelenkleidung.
Die Bahnhofsgreifer zerfetzten
immer wieder mein dünnes Gewand der Gefühle.

Und so lief ich mit zerfetzter Seelenkleidung weiter,
und keiner sah es.

Ich redete mit den Bahnhofsgreifern,
so fremd und doch auch seltsam vertraut.
Oft gespürte Wärme.
Naivität eines Kindes.
So wurde ich zur leichten Beute der Seelenvampire.

Cut...

"Wach auf Jörg, wach auf"
Nein, ich brauchte damals nicht aufzuwachen,
denn ich war wach...
Zu bewusst erlebte ich das Grauen des Albtraums.
Es geschah...,immer wieder..., immer wieder...
Verzweifelung, Schmerz, Einsamkeit, Tränen
eines Kindes namens Jörg

Und ich flüchtete mich
in mein Haus der schönen Träume
und hoffte sehnsüchtig auf eine Zukunft voller Liebe.
Flucht in Fantasiewelten.

In meinem Herzen brannte ein grosses Licht der Hoffnung.

Ich wartete Tag für Tag auf den
Sonnenaufgang,
und ich hoffte, glaubte, kämpfte, suchte,
und fand doch mmer wieder "nur" das Grauen des Bahnhofs.

Doch die Hoffnung und meine Träume
den Ort der wahren Liebe zu finden,
konnte mir keiner zerstören.

Zeit wurde zum Faktor der Unwichtigkeit,
doch die Hoffnung blieb nicht stehen.

Zum Glück blieb die Uhr der Hoffnung nicht stehen!
Jörg S.

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