gnadenschuß

Text

von  Ricardo

sag mir wann,
denn worte können mich nicht nach hause bringen.
ich sitze hier so rum
und höre auf zu existieren;
ein vaporisierter harlekin,
rein ontologisch.
zwischen deinen beinen: wiedergeburt.

sag mir wo, sag mir wie,
ich deine augen sehen soll.
als ob es jemals anders werden würde.
als ob es überhaupt jemals werden würde;
was auch immer.
unser erster kuss: meine sturzgeburt.

wenn ich mich betrinke bleibst du
nüchtern,
um mir am nächsten morgen zu sagen
wer ich bin.
ich sitze hier so rum
und rauche mich zum krebs. eine zigarette:
ein gnadenschuß.

du bist meine dignitas
und weinst darüber so, dass ich
es nicht sehen kann.
du tust, als wärst du schwach,
damit ich glauben kann, dass
wenigstens ein mensch mich braucht.

halt mich fest.
halt das seil.
die schlinge lege ich mir selbst um den hals.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram