Lebendige Stadt am Rand des Todes

Alltagsgedicht zum Thema Gesellschaft/ Soziales

von  Fuchsiberlin

Die Kälte der Großstadt erstarrt
zwischen den vielen Häuserbergen.

Vielen Tälern fehlt die Blütenpracht.
Kunstblumen ersetzen keine Naturrose.

Haus an Haus und dies hunderttausendfach,
doch Mauern trennen Gemeinsames.

Eingänge bleiben oft verschlossen,
doch offene Türen können nicht eingetreten werden.

Fenster und fensterlos,
Stärke und Bruch,
Sicherheit und Angst.

Die Einsamkeit lebt in den
Schluchten abseits des alltäglichen Wunders "Leben".

Eine Sonnenblume strahlt ziwschen all dem Beton,
Freiheit und Liebe vereinigen sich.

Könige werden ernannt,
Bettler werden verjagt.

Prinzen sehnen sich nach dem Baum der Macht,
Arbeiter bezahlen für den Wildwuchs.

Das Träumen bleibt erhalten,
erfüllte Sehnsucht kann die Windrichtung verändern.
Eine Chance für die Wärme.

Auf den Bürgersteigen endlose Wanderzüge der Hoffenden,
am Rand die Bittenden und Verzweifelten.

U-Bahnzüge fahren nach Plan und kommen immer an.
Doch mancher Lebenszug kennt keinen Fahrplan
und entgleist auf der Stecke.
Ziel- und orientierungslos.
Trümmer bleiben als Mahnmal zurück.

Menschen besiegeln die Freundschaft,
und manches Siegel trägt den Abdruck:
Vergänglichkeit.

Die Liebe kämpft ums Dasein, eine Hand wird ausgestreckt,
und erhält manchmal als Antwort den kalten Kuss der Egomania.

Sterbende Menschen überall, am Rand und mittendrin,
unvergessen und vergessen,
in Gedenken und fernab der Spassgesellschaft.

Die Großstadt lebt und stirbt,
und zwischen den Welten befindet sich der Mensch.

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Kommentare zu diesem Text

D_Epperlein (57)
(15.10.09)
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 Fuchsiberlin meinte dazu am 15.10.09:
Ich danke Dir sehr! Wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht, ich denke, dann sieht man auch sehr fiel.

Ganz liebe Grüsse
Jörg
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