Nachtleben

Wenn der Herbstwind an den Häusermauern entlang weht,
und ein kühler Herbsttag gen Horizont zieht.
leuchten Sternenlichter gegen den Tunnel der Nacht.

Dort wo der Regen Einzug hält,
und sich an zerbrechlichem Glas die Tropfen
zum traurigen Abschiedstanz versammeln,
helle Blitze zum Maler der abstrakten Himmelskunst werden,
dort donnert es manchmal zu heftig in der Welt.

Wird es die Nacht der Märchen,
die den Zauber der Träume einläutet,
und stille Herzklänge
gemeinsam die schönsten Melodien erklingen lassen?

Oder kommt aus der Tiefgarage des Lebens
ein schwarzer Transporter gefahren,
dessen stummes Kreuz an der Heckscheibe verkündet,
dass auf dieser Erde eine Seele weniger lebt?

Die Nacht kennt keine Vorhersagen,
Wahrsager verstummen.

Von irgendwoher erklingt Partymusik,
die letzten Gäste denken schon an den nächsten Morgen,
Hoffnung oder Angst, Freude oder Trauer, Liebe oder Schmerz.

Das nächtliche Leben wird von vielen Träumen abgelöst.
Zwischen strahlender Zauberwelt gelebter Märchen
und sternenlosem Albtraumhimmel erlebter Schicksalsschläge.

Eine Nacht kann sich entscheidend
auf das Erleben oder Nicht(-mehr-)Erleben
des nächsten Morgens auswirken.

Jörg S.