Anbeginn

Gedankengedicht zum Thema Augenblick

von  Isaban

Ich stand am See und ich sah,
wie aus der Donnerstagsfrühe,
an deren Rändern noch Dunkelheit trieb,
Morgen erblühte, ich sah,

wie sich der Nebel am Ufersand rieb,
wo seine Fetzen weich Silbernis woben
und sich dann schließlich als Schleier erhoben.
Oktober erglühte in purpurnen Wipfeln,

im Leuchten der Beeren auf taufeuchten Zweigen;
tief in der Weiden verborgenem Neigen
erglitzerten Netze aus Nassdiamanten
in blätterndem Gold.

Da stand ich am Ufer von Anbeginn,
sah, wie das Schimmern die Schwärze bricht,
sah und erlebte, da wusste ich:
Licht ist alles. Alles ist Licht.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (15.10.09)
Hallo liebe Sabine,
Deine Worte zeichnen in mir ein deutliches Bild, wie ein neuer Tag aus der Nachthülle schlüpft.
Mir gefallen die sorgsam ausgewählten Feinheiten in deinem Gedicht zum Licht.

Herzliche Grüsse
von

Franky

 styraxx (15.10.09)
All die Bilder, die hier im Text in herbstlichen Farben aufleuchten und wie LI dieses Szenario mit allen Details betrachtet und am Schluss zur Einsicht gelangt, dass das Licht just die Urquell allen Lebens ist, wird hier auf eine sehr eindrückliche Weise dargestellt, um nicht zu sagen festgehalten. Schön! Lieben Gruß
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