Am Meer

Gedankengedicht zum Thema Abrechnung

von  Roger-Bôtan

Es ist Abend, es schillert und schimmert
Vor mir brausend das rhythmische Meer.
Es beruhigt mich kaum, es verschlimmert
Meinen seelischen Zustand vielmehr.
Stetig plätscherndes Schäumen und Schwingen,
Schrille quietschendes Möwengeschrei...
Spinne ich oder hör ich sie singen?
„Steh nicht so, fliege weg, werde frei!..“

Doch höre ich den Brecher klingen:
„Ach trügerische Schwärmerei!“

Wo die Sonne verschwand in den Wogen,
Eine goldene Kante erschien,
Und es flogen und flogen und flogen
Weißgeflügelte Möwen dahin.
Wie es aussieht, so könnte gelingen
Mir die Flucht in das Freie hinein,
Weg von Zwängen und Ketten und Schlingen,
Von dem nutzlosen Ringen, der Pein...

Doch höre ich den Brecher klingen:
„Ach schwärmerische Träumerein!“


Anmerkung von Roger-Bôtan:

Aus Karolina Pawlowa (geb. Jaenisch).

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