Wüstenmohn-Kapitel 12-

Roman zum Thema Abenteuer

von  knud_knudsen

Kapitel 12

Zuckelnd erreicht der Lastwagen, im Morgengrauen, Quetta. Sie fahren durch die engen Strassen, bis sie vor dem bekannten Hoftor stehen. Pierre steigt aus und schiebt das Tor zu Seite. Vor ihm liegt der  Innenhof. Aber was ist das? Überall Militär. Lastwagen, Bewaffnete. Instinktiv will er zur Waffe greifen als Abu ihm in den Arm fällt. „Lass das, es ist alles gut so“ und lachend geht er auf den kommandierenden Offizier zu. Auch Pierre folgt mit Abstand und als er die Gruppe erreicht hat wird er stürmisch begrüßt. „Ah der Franzose, willst du nicht mitmachen? So einen wie dich können wir gut gebrauchen. Wir übernehmen die Ware und leiten sie weiter. Gruß an Marc, er wird zufrieden sein“. Pierre ist überrascht. So weit reicht Marc`s Arm!
„Ruh dich aus. Geh auf dein Zimmer. Heute Abend wird gefeiert“, Abu nickt Pierre zu und schiebt ihn Richtung Freitreppe.
Der Franzose geht müde die breite Freitreppe hoch und betritt die Eingangshalle. Seine Gedanken kreisen immer wieder um den Sinn, den alles hier haben soll. Langsam , fast bedächtig nimmt er den Weg ins Obergeschoss und betritt sein Zimmer. Es ist angenehm kühl und durch das angelehnte Fenster hört er da Treiben im Hof. Er fühlt sich schmutzig, äußerlich und was ihn bedrückt auch innerlich.
Nach einem ausgiebigen Bad, lässt er sich auf das breite Bett fallen und ist sofort eingeschlafen. Dunkele Gespenster, aus einer anderen Welt, lassen keinen erholsamen Schlaf zu. Er wirft sich immer wieder von der einen auf die andere Seite. Als er nach einem Alptraum, nassgeschwitzt, erwacht, steht der Junge vor ihm. „Können sie sich Fertigmachen, dass Fest beginnt in einer Stunde“, mit diesen Worten wendet er sich zur Tür und verlässt den Raum.
Pierre legt die, für ihn bereitgelegten, Gewänder an und verlässt das Zimmer. Von unten hört er schon Lachen und Musik. Langsam verschwinden die trüben Geister aus seinem Kopf. Er hat Hunger. In der Empfangshalle wird er freudig von Abu empfangen. „Komm ich stelle dich ein paar Leuten vor“, mit diesen Worten zieht er ihn von einer Gruppe zur nächsten. Alle klopfen ihm anerkennend auf die Schulter, Abu hat ganze Arbeit geleistet, er ist hier prominent. Dann betreten sie einen großen Saal. Auf dem Boden rund um eine Tanzfläche, sind Polster ausgebreitet. An der Stirnseite spielt eine Gruppe Musiker traditionelle Musik. Essen wird hereingetragen und Tee. Auf der einen Seite lagern die Männer, auf der anderen die Frauen. Verhüllt. Es ist laut, heiter, ausgelassen. Abu schiebt Pierre auf eine Polsterliege und nimmt neben ihm Platz. Dann wird es plötzlich ganz still. Der Freischärler hat sich erhoben und hebt an: „Liebe Brüder . Das Fest heute wird zu Ehren unseres Freundes aus Frankreich veranstaltet. Er ist ein Held. Er hat unserer Sache einen großen Dienst erwiesen“. Pierre wird etwas verlegen und stammelt so etwas wie das es ihm eine Ehre gewesen sei für sein Heimatland etwas zu tun. Dann beginnt das Fest. Alles redet durcheinander, aus großen Schüssel wird gegessen, der Tee wird immer wieder nachgeschenkt.  Wieder Ruhe. Das Licht wird abgedunkelt, Trommeln schlagen im Takt und in die Mitte des Saales tanzt eine Schönheit. Sie ist unverschleiert, jung, sehr jung. Sie trägt ein türkisfarbenes Höschen und einen BH, der mehr zeigt als er verdeckt. Zum Takt der Trommeln schwingt sie ihre Hüften, ihr schön geformtes Becken, die Brüste. Um die Taille hat sie ein Kette mit Goldmünzen gewunden, die bei jeder ihrer Bewegungen hell klingen. Sie tanzt langsam auf Pierre zu. Ihre großen dunklen Augen strahlen unter den langen schwarzen Wimpern. Ihr tadelloser, wunderschöner Körper leuchtet wie Bronze. Sie lässt sich vor ihm auf den Boden gleiten, ihr Körper zuckt aufreizend ihm entgegen. Die Musik verstummt. „Du musst sie jetzt aufheben, sie gehört dir heute Nacht“, lachend ermuntert Abu den etwas verwirrten Pierre. „Du darfst uns nicht beleidigen Pierre“, sagt Abu nachdrücklich. Pierre erhebt sich , geht auf die Tänzerin zu und hebt sie vom Boden auf. Alles klatscht. Er nimmt sie an der Hand und führt sie zu seinem Platz. „Ein Traum von einer Frau“, denkt der Franzose. Das Fest nähert sich langsam dem Höhepunkt. Das Mädchen heißt Aische und ist achtzehn Jahre alt. Tänzerin ist ihr Beruf. Beide scherzen miteinander und lachen wie zwei Verliebte. Verliebte für eine Nacht. Sie bemerken nicht, wie sich der Saal langsam leert. Sie hören nicht, dass keine Musik mehr spielt. Sie sehen nur sich. Pierre ist aufgestanden und nimmt Aische`s Hand. Sie erhebt sich ebenfalls und folgt ihm aus dem Saal, die Treppe hinauf in sein Zimmer.
                                   
                                           
Süßlicher Geruch von verbrannten Kräutern schlägt ihnen aus dem sehr dezent nur erleuchteten Raum entgegen. Pierre hat die Hand auf Aische`s Hüfte gelegt, zieht sich zu sich und küsst sie leidenschaftlich. Das Mädchen drängt  ihn zärtlich zurück und schiebt ihn sanft auf das Bett. Dann entkleidet sie ihn sanft. Er schließt voll Entzücken die Augen. Vom Kopf ausgehend beginnt sie ihn, mit kreisenden Bewegungen, ihrer schmalen Hände, ihn zart zu massieren. Ihm wird warm, nein heiß und sein Körper ist voller Anspannung. Nach , wie ihm scheint, endlos langer Zeit, entkleidet sie sich und steht, wie eine griechische Göttin vor ihm. Rote Nebel betäuben sein Hirn, lustvoll zieht er sie zu sich. Ihre festen Brüste, mit den kleinen prallen Knospen finden seinen Mund. Sie taumeln, in einem Nebel der Lust und Begierde, dem Morgengrauen entgegen. Danach fallen sie in einen, alle Spannung lösenden Schlaf. Sie liegt in seinem starken Arm und kuschelt sich an ihn wie ein Kind. Auf seine letzte Frage „werden wir uns wiedersehen, ich will dich nie mehr loslassen“, hat sie geantwortet :“Ja, wenn Gott es will.“

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