Wenn du glaubtest, der Himmel könnte uns vor Unheil und Ängsten bewahren, muss ich dich leider enttäuschen. Wenn du gedacht hast, ich wäre feige - ja, dann muss ich dich bestätigen. Und, wenn du immer überzeugt davon warst, ich wäre ein Niemand - dann hast du Recht gehabt und wirst es auch behalten. Was auch immer du angeblich an mir "geliebt" hast - es war gelogen. Du hast so vieles zu mir gesagt. Einiges hat mich tief verletzt. Anderes, gab mir das Hoffen auf ein Morgen zurück. Manches, habe ich schon lange vergessen. In meinen Träumen spukst du nachts noch umher. Spottest über mich. Verfolgst mich. Schlägst mich. Noch immer spricht deine "Liebe" in Hass zu mir. Und ich kann es nicht mehr ertragen. Es ist November. Eigentlich hätte ich schon seit zwei Monaten hier verschwunden sein müssen. Eigentlich, würde es hier nichts, rein garnichts, mehr, von mir geben. Nichts. Ich habe alles durchdacht. Und ich weiß genau, dass es diesen Tag niemals geben wird. Es wird diesen Moment nie geben. Weil, dieser Moment; dieser Augenblick, nicht für mich bestimmt ist. Es wird keine Träne fließen. Dafür Blut. Meins. Und ich weiß, ich werde dich immer noch hassen. Werde dich immernoch verfluchen. Dir immer noch, den Tod wünschen. So viel Hass, dass du daran zerbrechen musst, genauso langsam und schmerzlich, wie ich. Ich wünsche dir alles Schlechte, weil du den Menschen in deinem Umfeld, nichts anderes gegeben hast. Ich hoffe, du kriegst alles gleichermaßen zurück. Dein Leben, soll auch nicht mehr wert sein, so genannt zu werden. Du sollst dich hassen. Abgrundtief hassen. Dich fragen, wozu du überhaupt einschlafen sollst? Wozu aufstehen, wenn es nichts und niemanden gibt, der dich bei sich will. Keinen Ort, an dem du dich verstecken kannst. Ich wünsche dir so viel Leid und Schmerzen, wenn du zu erbärmlich warst, dein Leben zu beenden. So viele Tränen, und doch, zu wenig, um darin zu ertrinken. Du sollst dir die Seele aus dem Leib kotzen, wenn du den Tabletten-Cocktail mit Alk runterspülst. Sollst vor Schmerzen gekrümmt am Boden liegen, wenn du dir die Nadel in den Arm gerammt hast. Sollst wissen, wie sich das anfühlt, wenn die ganze scheiss Welt mit all ihren Vorwürfen, auf dich einprügelt. Wenn alle dich anschreien, hassen - fortschicken. Du sollst geächtet sein - genau wie ich es war. Du sollst jeden dieser unmenschlichen Augenblicke durchleben. Wissen, wie es ist, wenn man vergewaltigt wird. Diese Bilder, sollen dir überall hin folgen. 5 Jahre lang. Und, dein ganzes Leben lang. Ritzen soll dir keinen Ausweg aus den Lasten des Alltags bereiten. Niemand soll dir helfen. Keiner, dir auch nur im Ansatz Hilfe anbieten. Du sollst in diesem Teufelskreis verrecken. Ganz langsam, Stück um Stück, in dich zusammenfallen. Jämmerlich am Boden kriechen, und um ein Ende betteln. Sollst im Dreck hausen und nicht wissen, was du nächste Woche essen kannst. Sollst so verzweifeln, dass du dich in den Schlaf weinst. Und, wenn all das nichts mehr hilft, sollst du, genau wie ich, so am Abgrund sein, dass du das Saufen anfängst. Du sollst wissen, wie beschissen das Leben sein kann. Wissen, was du aus mir gemacht hast, seitdem du "das" gemacht hast. Sollst wissen, wie es ist, alle Menschen zu verlieren, die man geliebt hast. Sollst sehen, wie deine besten Freunde sterben - ja, und ich wünsche dir, dass an diesem Tag auch dir jemand das Herz zerreißt. Auf eine ebenso grausige Weise, wie du es bei mir getan hast. Ich hoffe, du wirst nie mehr glücklich sein. So, wie ich.