Narben und eine Flasche Whisky

Text zum Thema Verlorenheit

von  ZornDerFinsternis

In diesem Heute, existiert kein Jetzt, kein Gleich. Einen weiteren Tag, werde ich nicht erleben. Nicht, dass ich sterben würde - nein. Das Leben zieht an mir vorbei. Die tiefschwarzen Wolken verdunkeln deinen Glanz am Firmament. Und dein Sternenstaub benetzt die Abgründe meiner Seele nicht. Dein Komet zertrümmert dieses Dasein hier unten im Dreck, nicht. Eine Hand weit entfernt läuft das Leben wie ein Eilzug davon. Die Bilder rasen trist und verblassen in grellem, kreischenden Neonlicht. Meine Seele weint, um den Verlust meines Herzens. Die Augen in diesem Gesicht sprechen eine harte Sprache. Kalt. Und ohne Gefühl. Ich lebe nicht. Nein. Ich existiere nur noch. Bin bloß noch ein Komparse in diesem B-Movie, den niemand sehen will. Die Menschen irren durch die kalten Straßen, die ins Dunkel getaucht sind. Lichter huschen unter die Schatten, um sich vor mir zu verstecken. Und? ...wohin laufe ich? Wohin irre ich..., um mich zu verstecken? Vor Ängsten und Schmerz zu flüchten? Der Wind weht rau und bläßt eisige Frostböhen in meine Brust hinein. In mir dreht sich kein Zahnrad mehr - die Räder der Zeit stehen still. Der Sand des Lebens ist aufgewühlt und davongetragen, vom Sturm. Die Blätter schwirren mit einer melancholischen Schwere durch diese Nacht. Durch diese Nacht, die jedem Tag aufs Ende folgt. Doch wann kommt mein Ende? Wann endet meine Sehnsucht und all dieses bedeutungslose Flehen? Wann kommt der Tag, an dem meine Augen zu müde und schwach sind, sich offen zu halten? Wann hat mich endlich dieser bestialische Schmerz niedergestreckt; besiegt? Wohin diese Reise führen wird, ist mir unklar. So unklar und verschwommen, wie meine Wahrnehmung in den letzten 6 Jahren. Ich vermisse einiges. Vieles. Und kann doch nicht genau sagen, was mir eigentlich fehlt, um hier, in dieser Welt; dem Leben, "bestehen" zu können. Ist es ein makelloses Äußeres? Die Liebe eines Menschen? Der Wunsch nach Bildung, Talent, Intelligenz..? Was auch immer hier fehlt, ich vermag nicht, mich daran zu erinnern. Die Bilder fallen in dunkle Farben. Schwarz und Schwarz, reiht sich aneinander. Und, es ist unmöglich, dein Gesicht auszumachen. Unser strahlendes Lächeln aus dem Sommer vor 4 Jahren, wieder zu entdecken. Freude zu empfinden. Das Leben eilt vorbei. Ich bleibe stehen, mit der Flasche Whisky in der Hand und den Narben in meinem Herzen.


Anmerkung von ZornDerFinsternis:

I Miss U...

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