Über die Symbiose von Form und Sinn

Persiflage zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Momo

Einst trennte sich das Wort vom Sinn, da wurde aus dem Sinn ein Unsinn und aus dem Wort eine Hure, die
sich jedem an den Hals hing, der es begehrte.

Das Wort ist die Form des Sinns wie das Gehirn die Heimstatt des Geistes. Ich lebe in Zeiten, in denen das
Gehirn der Geist und das Wort der Sinn ist.

Da nun der Geist nicht mehr gebraucht wird und dem Sinn eine Behausung fehlt, taten sich beide
zusammen. - Hin und wieder, eher selten, werden sie in unseren Tagen noch gesehen.

Seither wird die Welt zugemüllt mit abgestorbenen Worthülsen, zu denen niemand mehr eine Beziehung hat.
Ihre toten Seelen geistern durch unsere Köpfe und verstopfen die Arterien.

Prognose: Eine stetig wachsende Zahl Demenzkranker ist zu befürchten.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (26.01.10)
Hi liebe Momo,
Du versetzt mich in Staunen und Bewunderung wie du an die Sache heran gehst. Da gehört ein beachtliches Fundament von Grundwissen dazu.
"Seither wird die Welt zugemüllt mit abgestorbenen Worthülsen, zu denen niemand mehr eine Beziehung hat."
Da kommen mir Ansprachen von Politikern in den Sinn, die sich nicht viel von Fernsehreklamen unterscheiden.
Ein Notstand, wo Worte die Sympolik übernehmen müßen, was jämmerlich zum Scheitern führen muß.

Herzliche Grüße

von Franky

 Momo meinte dazu am 27.01.10:
Hallo Franky,

hm, vllt eher Skepsis und Urteilsvermögen.

Papier ist geduldig und Worte
können sich nicht wehren.
An ihren Taten werdet ihr erkennen
wann ihr ihnen wehren müsst.

Das sind Zeilen aus einem Gedicht, das ich noch nicht veröffentlicht habe, in dem es genau darum geht, um die Vorspiegelung falscher Tatsachen zum Zwecke des Eigennutzes. Wenn alles zu einer Farce verkommt, bleibt der Sinn auf der Strecke.

Danke für deinen Kommentar und Extra. :)

Herzliche Grüße
Momo
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