Im Schatten der Hochhausberge
blieb ein kleiner weißer Platz übrig.
Ein kleines Quadrat auf irgendeinem Stadtplan.
Das Leben in Beton gemeißelt,
die Hochhaus-Alpen schaffen Anonymität.
Einsame Winde jaulen, Friß oder stirb,
in der Welt des Betons ist alles möglich.
Der letzte Wolf schickt verzweifelt
seinen Ruf in de zubetonierte Welt hinaus.
Grüne Oasen als Kompromiß,
doch die Bänke der Einsamkeit bleiben leer.
Der Straßenkampf des Blechs auf vier Rädern
findet mit viel Motorik statt,
das zweite Wohnzimmer rollt und rollt,
und überschreitet manchmal auch Grenzen.
Zwischen all dem Beton wird gewartet,
immer wieder gewartet.
Auf Herzen, auf den Tod, auf das Glück,
auf die Heilung,
und auf die Bezahlung für den Rausch des Konsums.
Die Schlange der Wartenden
kennt kein Pardon,
ihr Gift kann den lähmen, der ausscherrt.
Manch einer wartet zu lange,
und fällt kraftlos zu Boden,
und bleibt liegen.
Sterbende und der Versuch der Reanimation,
und wer weckt die im Leben gestorbenen?
Die Kirchenuhr schickt
den zwölfuhr-Gong als Echo in dieses winzige Tal.
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst...",
halbgefüllte Kirchenbänke.
Halbvoll oder halbleer?
Der Unterschied liegt
zwischen Hoffnung und Resignation.
Ellenbogen öffnen so manche Tür,
und vor der Kirche erleiden Seelen Brüche.
"Der Nächste bitte..."
heißt es irgendwann und irgendwo,
und dies nicht immer im Namen der Liebe.
Nur ein Schatten bewegt sich
im Tal der ewigen Erinnerung.
Ein Toter stirbt im Herzen nicht.
Vor dem Tod sterben viele Menschen,
und sie werden unsichtbar und tiefer als tief
fernab eines Lächelns begraben.
Irgendwo in den Hochhaus-Alpen...
Doch auf dem Boden des weißen Platzes
konnte man sehr deutlich
ein Wort erkennen:
"Hoffnung..."
Punkt.
Jörg S.
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