Ein Fall is los

Drabble zum Thema Allzu Menschliches

von  Sylvia

Erinnern Sie mich ja nicht daran, welch eine Blamage.
Im Frühling war’s, schon lange her, in der
Nähe der polnischen Grenze. Wir saßen in einem zweimotorigen
Flugzeug und flogen beständig in dreitausend Meter Höhe.
Axel war dabei, er hatte Höhenangst und
lamentierte ausführlich über die Gefahren, die beim Sprung auf uns
lauern könnten. Ziemlich durstig klammerte er sich am Flachmann fest. Eigentlich
sollte er seine Furcht besiegen, doch
leider übertrug er sie auf uns. Skeptisch beäugten wir die Ausrüstung.
Olli meinte plötzlich, er wolle nicht in Polen sterben,
so ließen wir nur die Schirme fallen und starteten durch nach Smolensk.

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Kommentare zu diesem Text

KoKa2110 (42)
(25.04.10)
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 Sylvia meinte dazu am 27.04.10:
Ja, scheint mir ooch so....lä

danke dir,
lieben Gruß
Sylvia
steyk (57)
(26.04.10)
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 Sylvia antwortete darauf am 27.04.10:
Bewundernd guck....du hast dich jetraut...respekt...:0)

lieben Gruß
Sylvia
elvis1951 (59)
(29.04.10)
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 Sylvia schrieb daraufhin am 29.04.10:
Huhu Klaus,

rischtig...ein Akrostichon....

Ich freue mich sehr sehr sehr, dass du es erkannt hast...jetzt bin ich nicht mehr traurig...lach...also kann Scrabble weg, aber nein, dies experiment ist gelungen...

Lieben Gruß
Sylvia

 Lala (29.04.10)
Hallo Sylvia,

was mir gefällt sind die kurzen Sätze, das Unmittelbare und der Stenohafte Charakter. Klar, ist ein Drabble, da muss man sich kurz fassen. Aber da kann man auch lernen sich auf das Wesentliche zu beschränken – und trotzdem pointiert zu sein. Das gelingt Dir. Schön ist der Spruch: „Olli meinte plötzlich er wolle nicht in Polen sterben.“ Weil vollkommen absurd. Ist doch egal wo man stirbt, oder? Vor allem geht es doch darum, überhaubt nicht zu sterben. Weshalb ich das Akristichon auch nicht gerade hilfreich finde. Einfallslos ist doppeldeutig gemeint aber das geht mir so quer runter wie ein Zwieback, den ich am Stück schlucken muss. Ich weiß auch nicht warum das nötig ist? Ich hätt’s nicht gebraucht.

Ein Zyniker hätte vielleicht als Schußnebensatz eingebaut: und starteten durch nach Smolensk. Das ist grob und auch nicht hundertprozentig passend. Aber was ich sagen will: da geht was. Der Text hat Substanz und erzählt ganz launig eine Geschichte.

Mit Drabbles hatte ich auch schon meine Müh und Not und finde mittlerweile, dass es nur sinnvoll ist sich zunächst an die hundert Wörter zu halten, um sich zu konzentrieren. Wenn aber der Text dann 97 oder 105 Wörter oder noch heftiger von der Vorgabe differiert, geht es doch nur um eines: Kann der Text bestehen? Ist er gut? Hat er Witz? Ist er geschliffen formuliert wie ein lupenreiner Diamant? Und wenn ich davon auch nur eine Frage mit Ja beantworten kann, dann pfeif ich doch auf die Vorschriften der Drabbel-Polizei.

Gruß

Lala

 Sylvia äußerte darauf am 29.04.10:
Warte, Lala, nicht schlucken, das gibt risse in der Speiseröhre. Die tun extrem weh und sind unangenehm.
Und es ist gemein mir jetzt ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich will doch gar nicht, dass du den Zwieback ohne Milch schluckst.

Darf ich den Satz mit Smolensk übernehmen? Den finde ich richtig gut......besser als mein Axel schläft.....dem war eh egal wo er stirbt, wenn er denn stirbt, aber für Olli war die Vorstellung so beängstigend....keene Ahnung warum.

Das Akrostichon war sozusagen meine Herausforderung an mich, die nicht wichtig ist und war...aber ich hatte mit dem gedanken gespielt, eine Art Scrabble zu inszenieren und deswegen auch das vorherige...und es hat funktioniert....,..und das ist doch gut, oder?

lieben Gruß
Sylvia

es sind abba 100 Wörter.....

 Sylvia ergänzte dazu am 30.04.10:
Was mich noch besonders freut ist, dass du die monotone, angeblich gelangweilte Sprechart herausgelesen hast. Beim Schreiben dachte ich an die Stimmlage von Helmut Schmidt, stoische Gelassenheit, dahinplätschernde Wörter, dunkle rauchige Stimme....dennoch nicht einschläfernd, weil man aufpassen sollte..
Danke nochmal...

Sylvia

 Lala meinte dazu am 30.04.10:
Hallo Sylvia,

na klar kannst Du "Smolensk" übernehmen und ich finde stoische Gelassenheit als Erzählton auch gut, wenn der Biss nicht zu kurz kommt. Schmidt ist mit Sicherheit eine gute Vorstellung für einen Erzähler, denn der kann auch anders. Nicht umsonst hatte der sich den Spitznamen Schmidt-Schnauze verdient.

Gerne wieder und liebe Grüße

Lala

 AZU20 (30.04.10)
Hätte ich auch gemacht oder sie gleich nicht mitgenommen. LG

 Sylvia meinte dazu am 30.04.10:
Menschlich halt...:0)

hab einen feinen Maifeiertag
Sylvia
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