5.) Negative Aspekte des Kulturrelativismus

Erörterung zum Thema Kultur

von  creative16

Allerdings stehen dieser grundsätzlich nachvollziehbaren Position der Wahrung des individuellen Raumes der einzelnen Kulturen einige Argumente entgegen. Diese werden häufig als Auswüchse der westlichen Arroganz angesehen, die ob des eigenen Status entstanden ist und stetig gefüttert wird. Trotzdem kann man hier einige Fragestellungen und Argumente aufwerfen, die das Bild des Kulturrelativismus trüben. Zuerst wird die Allgemeingültigkeit von Menschenrechten abgelehnt, was zur Folge hat, dass deren Aspekte der Verbesserung des menschlichen Miteinanders, dort, wo es von Nöten ist, keinen Einzug erhalten dürfen, solange sie ungeachtet des inneren Willens von außen initiiert worden sind. Dies bedeutet, dass es legitim ist, in Fällen wie Steinigungen, Beschneidung von Frauen, die mit der von Männern kaum vergleichbar ist, Unterdrückung von Minderheiten und ähnlichen Fällen, zuzusehen. Es ist im Grunde genommen nicht nur legitim, es ist ein Basiselement des Kulturrelativismus, denn solange keine innere „Reinigung“ von diesen teils menschenverachtenden Praktiken, Gesetzen und Werten geschieht, was mit einer Angleichung dieser an die objektiv gefassten Inhalte des „Schutzprogramms des Wesens Mensch“ gleichkommt, darf dieses System, diese Kultur weiterexistieren, ohne belangt zu werden für das, was sie verkörpert. Somit ist obiges Hauptproblem und der größte Kritikpunkt am Kulturrelativismus, denn so sehr er auch die Eigenheiten und individuellen Züge einer Kultur und deren Menschen respektiert, so sehr verführt er auch zum bloßen Dasitzen im Falle einer Verletzung der Menschenwürde.

Ein Zitat, das hierzu passt, obwohl einige den Mann, respektive das Gebilde, das hinter diesem steht, als typisch für leere Aussagen in diesem Feld erachten werden, lautet wie folgt:

„Alle Menschen sehnen sich nach denselben Dingen, alle wollen leben, wie sie möchten, in Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetze.“

Dies stammt aus dem Mund des amtierenden US-Präsidenten Barack Obama. „Das Empfinden von Schmerz und Würde, von Erniedrigung und Demütigung – das ist überall gleich auf der Welt.“ Heißt es weiter in einem Artikel der Zeit, dem diese Worte entstammen. Die auf den ersten Blick verständlichen, positiv konotierten Aspekte des Kulturrelativismus, erhalten also einen Dämpfer, wenn man genauer betrachtet, wozu sie einladen und was sie unberücksichtigt lassen. Nun folgt die eigene Meinung des Autors zu diesem komplexen Thema, sowie ein Fazit, das dieses ganze Gebilde und die Fragestellung noch einmal umreißt.

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