Vor Morgengrauen

Expressionistisches Gedicht zum Thema Bahnhof

von  Isaban

Rings um den Bahnhof wuchern Glas und Stahl,
ich aber ahne um geheimes Leben
im Finstern, zwischen all den Eisenstreben.
Noch sind die Steige zu den Zügen kahl.

In ein, zwei Stunden werden Tauben wimmeln
und Menschentrauben aus den Schächten schleichen.
Durch meine Stille schrillt der Schrei der Weichen,
ein Etwas flattert auf zu Neonhimmeln,

aus Megaphonen dröhnen blinde Stimmen,
verworten blechern, was da kommt und geht.
Wer dort am Abgrund vor den Gleisen steht,
sieht seine Ziele in der Ferne schwimmen.

Wenn so ein Blechsprachrohr nach Achtung schreit,
kommt in das stumme Starren auf den Steigen Leben
beginnt ein Vorwärtshasten, Zielwärtsstreben.
Wo kleine Lichtlein die Signale geben,
legt sich der Schalter um: Es ist soweit.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Jorge (20.06.10)
Ja, so geht es auf den Bahnhöfen zu.
Manchmal versteht man sogar das, was aus den Blechsprachrohren verkündet wird.
mendows (23)
(20.06.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
KoKa2110 (42)
(20.06.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
wa Bash (47)
(20.06.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
KoMa
(20.06.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Didi.Costaire (21.06.10)
Es könnte sein, dass der Zug am Bahnsteig bereit steht,
es könnte sein, dass sich gerade jemand umgebracht hat,
es könnte sein, ...

Bedrückend wirken die Zeilen auf jeden Fall. Sehr spannend beschrieben!

Liebe Grüße, Dirk
elvis1951 (59)
(22.06.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Manu (56)
(22.06.10)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram