Auf der Suche nach Liebe...

Gedicht zum Thema Kinder/ Kindheit

von  Fuchsiberlin

Vorwort:

Es bleibt nicht aus,
dass ich durch die professionelle Helferin der Seelen,
meine Psychologin,
immer mal wieder eine Zeitreise unternehme.

Eine gefühlte Reise der Erinnerungen,
die nicht mit der letzten Sekunde einer Seelenstunde endet...

Lerne aus der Vergangenheit,
dann weißt du, warum du in der Gegenwart
so fühlst wie du fühlst und denkst wie du denkst.

Kein Therapeutensatz,
dieser Gedanke wandert gerade durch
meine gefühlte Umlaufbahn.

Ich will ein Gedicht zu meinen Zeitreisen schreiben,
dies werd ich nun tun.

"Zeitreise..."

Als Kind
suchtest du sehr früh die Liebe
welche dir deine Eltern verweigerten.

Die Sehnsucht ließ dich nach dem Tod
deiner geliebten Schwester,
dem in deiner Kindheit einzigen Menschen,
der dir in der zu kurzen Zeit
Liebe von Herzen schenkte,
über dornenreiche Wege gehen,
und das Blut aus den Wunden deiner Füße
versickerte unbemerkt im Untergrund.

Spuren wurden nicht gesehen,
oder sie waren vielleicht nicht tief genug.

Deine Sehnsucht schrie,
doch auf dem kargen Acker deiner
träumerischen Wünsche wuchs nichts.

Beschritten
stumme Zeugen den Weg vor dir,
Ja...

Bilder vom Leben wurden
zu steinernen Mauern,
Träume versuchten diese Grenzen
zu überwinden,
und fielen,
doch die Hoffnung hob deine Träume wieder auf,
und schützte sie so gut es möglich war.

Deine Sehnsucht nach Liebe wurde
zu deinem inneren Gefängnis,
gefangengehalten
von der Unendlichkeit eines Traums.

Am Himmel sahst du Sterne
doch auch die Vögel
mit ihren unsichtbar-schwarzen Herzen
wurden auf dich aufmerksam,
und sie stürzten sich auf deine kindliche Naivität.

Die vermeintliche Sonne ihrer Worte
brannten Male in dein Herz.

Es waren nur Worte,
doch dein zu verdurstendes Herz
nahm kindlich-naiv jeden Tropfen auf.

Und es geschah was geschehen mußte:
Ihr Handeln machte sie zu Tätern.
Du warst für sie ein leichtes Opfer.

Nackt lagst du mit
deiner Sehnsucht im Schatten.

Wunden begannen zu vereitern,
und du suchtest verzweifelt nach der Wärme,
welche diese Wunden
hätte schließen können.

Ein Kreislauf,
und du drehtest Runden, die du nicht wolltest,
und doch nicht anders konntest,
auf deinem sehnsüchtigem Weg
nach ein bischen Wärme,
nach Liebe.

Irgendwann kamst du
in der Wüste an,
und der heiße Sand klebte
an deinem Herzen.

Du verharrtest regungslos
vor der Saharaschlange.

Gefühle drohten dabei zu sterben,
und du versuchtest diese zu retten,
denn sie bildeten das Gemälde
deiner Träume von Liebe.

Die Schlange biß mehr als einmal zu,
und keiner konnte es sehen,
unbemerkte Bisse gruben sich in dein Herz.

Dein Körper drohte in der Unendlichkeit
des Hungers nach Liebe
zu zerplatzen,
doch irgendwie schafftest du es
vor dem Abgrund zu fliehen.

Du ahntest nicht,
dass dich das Trauma auf deinem zukünftigem Weg verfolgen würde...

Erwachsene,
die deine Sehnsucht nach Liebe missbrauchten,
und für ihr Teiufelswerk benutzten.

Heute...,
siehst du vieles klarer,
die Vergangenheit verstehst du
und doch verstehst du manches nicht,
doch dein Weg
bleibt einer der Hoffnung und ein kämpferischer.

Kein Lyrisch-Ich,
sondern dein und das unzähliger anderer Ich.

Jörg

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Kommentare zu diesem Text


 Feuervogel (19.07.10)
...sehr berührennd...

LG Ela

 Fuchsiberlin meinte dazu am 19.07.10:
Ich danke Dir ganz lieb, liebe Ela, denn gerade dieses Gedicht gehört für mich persönlich mit zu den wichtigsten.

Ganz liebe Gute-Nacht-Grüsse
Jörg
elvis1951 (59)
(21.07.10)
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 Fuchsiberlin antwortete darauf am 21.07.10:
Liebere Klaus,

ich danke Dir sehr für Deine Worte und Deine Empfehlung.
Die Hoffnung und die Liebe, sie bilden den wichtigsten Bestandteil unseres Lebens.

Ganz liebe Grüße
Jörg
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