Träume sind so bedeutungslos. Hängen wir uns (an ihnen) auf!

Text zum Thema Abschied

von  ZornDerFinsternis

Träume sind so bedeutungslos, wie derjenige, der an ihnen hängt. Das habe ich gelernt. Nur der Starke überlebt. Der Schwache geht irgendwo zu Grunde. Ob am Schmerz, oder am Verlust eines verlorengegangenen Traumes.
Gruselkabinett. Der Tod grinst aus allen Ecken. Schreit aus jedem Muskel meines Körpers. Das Leben ist schwach. Der alte, schwarze Mann mit der Sanduhr, Gevatter Tod – Alphamännchen.

Leben ist eine verlustreiche Schlacht. Die niemand als Sieger verlassen wird.
Habe mein Herz begraben. Mit Sprengstoffgürteln ausgerüstet. Stacheldraht, gräbt sich bei jedem dumpfen Herzschlag tiefer ins Fleisch. Ein unbedeutender Schmerz. Ganz leicht und stumm.

Vor Jahren, als ich dich zu Grabe trug, legte ich keine Rose mit zu dir. Bloß ein Stück Papier. Ein Stück meiner Seele, auf Papier gebannt. Ich legte keine Rose zu dir, deren Schönheit ich nie ertragen habe. Legte mein Herz zu dir. Es hat ein Leben lang nach dir gerufen, und bloß für dich weitergeschlagen.

Wenn niemand als Siegreicher heimkehrt… kehrt dann überhaupt jemand zurück?

Irrgarten. Und ringsumher lauert der Schmerz. Vergangenheit. Und jeder Schritt bringt uns den Grenzen näher. Unpassierbar? Unerträglich? Vergänglich?

Unbedeutend. Ist der Schmerz im Innern meiner Brust. Trümmer sind geblieben. Die Zeugen der Schlacht “ Leben“, die wir verlassen haben. Die du verlassen musstest.

Mit den Jahren wuchs die Depression. Paarte sich mit Selbsthass und Lebensmüdigkeit. Doch Schlafenlegen durfte ich mich nicht. Von Ängsten vergewaltigt. Von toten Träumen in Heimatlosigkeit getrieben.

Und, wenn niemand heimkehrt… bin ich dann wieder einsam?

Schmerz pulsiert durch meine Adern. Zigarettendunst ist alles, was ich atme. Scherben und Blut überlagern das alte Ich. Begräbnisstätten. Zuversichtsgräber. Alles verloren.

Ich bin einsam geblieben… werde ich fehlen? Wer wird mich vermissen?

Träume sind so bedeutungslos, wie derjenige, der an ihnen hängt. Ja. Mag sein. Aber genauso gut, kann, und werde, ich sagen, dass Leben so jämmerlich-erbärmlich ist, wie derjenige, der daran hängt.

Ich war einsam. Die Schlacht verloren.

Und wenn ich heimkehre… bist du dann einsam?

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Kommentare zu diesem Text

seelenliebe (52)
(30.07.10)
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 ZornDerFinsternis meinte dazu am 30.07.10:
Verzeihen? Liebe Anne, was gibt es denn hier zu verzeihen? Du machst mich wirklich sprachlos und ich habe gegen die Tränen verloren. Es tut einerseits unglaublich gut, dass es jemanden gibt, der Verständnis für diese teils kranken Zeilen hat. Der weiß, wie es sich anfühlt, wie es gemeint ist. Aber umso mehr schmerzt dieses Verständnis, weil es Erleben voraussetzt. Und somit bleibt mir nur noch um Verzeihung zu bitten. Denn, viele meiner Texte werden dich bestimmt mit Vergangenem konfrontieren, und die schmerzt unendlich. Das, liebe Anne, war niemals meine Absicht. Die, die schon genug gelitten haben und leiden, denen wollte ich mit Sicherheit nicht wehtun. Niemandem. Dies alles, es hat eigentlich keinen wirklichen Nutzen, nur, dass diese ganzen Gedanken und Gefühle mich nicht mehr so extrem innerlich zerreißen, wenn ich sie zu Papier gebracht habe. Und, dass sie vllt. jemand anderem zeigen können "hey, du bist nicht alleine. Viele fühlen wie du. Gib nicht auf. Kämpfe, auch, wenn der Tod i-wie einfacher und plausibler erscheint. Mach was, bevor du nicht mehr kannst". Auch, wenn genau das, fast nie aus meinen Texten klingt, so schreit mein Herz doch genau danach.
Ich möchte dir einfach nur danken, von ganzem Herzen. Und doch, komme ich mir lächerlich dabei vor, weil ich dir nie genug danken könnte. So bitte ich dich, verzeih doch bitte mir. Ich habe dir nichts zu verzeihen, ich möchte dich nur lieb in meine Arme nehmen. Herzlich, Anni
seelenliebe (52) antwortete darauf am 30.07.10:
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Diro (50)
(30.07.10)
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 ZornDerFinsternis schrieb daraufhin am 31.07.10:
Von Herzen ein großes Danke und eine liebevolle Umarmung an dich, mein Lieber. Anni
LilofeeFlowerbirdMoonwind (61)
(04.08.10)
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 ZornDerFinsternis äußerte darauf am 04.08.10:
Liebe Flo...dein Kommentar verschlägt mir die Sprache und ich habe Tränen in den Augen. Keine der Traurigkeit. Nein. Ich bi sehr tief berührt und möchte dir danken und dich in den Arm nehmen. Ein Versprechen geben, darauf hinzuarbeiten, möglichst bald, schöne Seiten des Lebens aufzuschreiben und die Menschen nicht mit meinem Geschriebenen zu verletzen.
Anni
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