Der Wind flüstert uns (Vergessen) zu

Text zum Thema Schmerz

von  ZornDerFinsternis

Wir stehen auf dem Dach.
Unter uns die Welt.
Die, der wir müde geworden sind.

Das Leben,
das niemals existierte.
Schmerz,
der niemals ging.

Der Wind kitzelt unsere Wangen.
Ist kalt und doch wärmer.
Wärmer...
als das Leben dort unten.

Reich mir die Hand,
meine Liebste.

Will deinen Schmerz
ertragen.

Dein Herz reanimieren.
Die Trümmer deiner Seele
erneut zusammensetzen.

Unter uns die Welt.
Die, die uns verstoßen hat.
Die von uns müde ist.

Komm,
gib mir deine Hand.
Wir springen
in den Sonnenuntergang.

Töten unsere Vergangenheit
mit atomaren Waffen.
Vergiften unsere Herzen
mit den Fabrikabgasen.

Tanzen auf den Leuchtreklamen
über den Dächern der Stadt.

Trinken den Glanz der Sterne.
Auf ex.

Komm,
wir springen in die Nacht
hinein.
Ex und hops.

Du schaust mich an.
Mit diesen Bernsteinaugen.

Diesem Schmerz,
der älter ist
als unsere Zeit.

Der Wind flüstert
uns zu.
Ein Abschied.
Einer für immer.

Dein Haar duftet
schöner
als alle Rosengärten,
die meine Sinne
im Traum
bereisten.

Schließe deine Augen,
und du wirst den Regenbogen
blühen sehen.

Drück die Klinge tiefer.
Ein wenig fester noch...

Vergessen...
was haben wir geben wollen?
Einzig,
für diesen Augenblick.

Und wir stehen dort.
Verlieren keine worte.
Keine Zeit.

Halten die Hände.
Den Atem an.

Und unsere Zeit
läuft weiter
ab.

Nur einen kleinen Schritt
und unser Herz wird
erneut zerbrechen.

Niemand wird kommen,
und die Scherben
suchen.

Einzig unser Blut
wird uns Vergessen
schenken.

Komm, Liebste...
lass uns beenden,
was nie begann.

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Kommentare zu diesem Text

SigrunAl-Badri (50)
(01.09.10)
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 ZornDerFinsternis meinte dazu am 01.09.10:
Dankeschön. -knuddel-
Gib auf dich Acht, Liebes.

Anni
Leyla (29)
(01.09.10)
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 ZornDerFinsternis antwortete darauf am 01.09.10:
Entschuldige bitte. Ich bemühe mich, um neuere Ausdrücke...aber mir mag nie so recht etwas einfallen. Ich liebe das Schreiben, egal, wie schlecht ich auch sein mag. Es hilft mir halt über einiges hinweg, deswegen wirst du, und werden die anderen hier, sehr wahrscheinlich auch weiterhin unter diesen abgedroschenen Zeilen leiden müssen. Sry :)

LG, Anni
Leyla (29) schrieb daraufhin am 01.09.10:
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 Ginkgoblatt (01.09.10)
Meine liebe Anni,
ein Text der mir mitten in mein Herz schießt und sich dort niederlässt, wo zuletzt Schmerz und Trauer genistet haben. Berührende Zeilen und den Glanz der Sterne trinken, ist ein schönes Bild. Ob sich dann wohl unsere Seele reinigt (bei so viel Schönheit)? Wird sie vielleicht dadurch wieder heil? Wenn Seelenverwandte sich die Hand geben, bedarf es keiner Worte. Du hast Recht, dieser Augenblick, dort auf dem Dach, ist zu kostbar, als ihn in diesen erdlichen Raum pressen zu müssen. Ein Blick nach oben, nach unten und zur Seite. Das ist alles.

Weißt du, was mir am Titel auffällt? Der Wind, der die Tränen trocknet, der die Sehnsucht in die Weite des Himmels trägt, er ist es auch, der Vergessen flüstert. Für mich als Naturliebhaber ein wärmender Gedanke, der mich noch mehr in den Zauberbann der Natur zieht.

Ich danke dir für deine Zeilen und du weißt warum. Danke, dass ich mich in dem Augenblick des Lesens, des Vorstellens verlieren konnte. Es gibt mir Wärme und erfüllt mein Herz. Lass dich drücken, Coline
(Kommentar korrigiert am 01.09.2010)

 ZornDerFinsternis äußerte darauf am 01.09.10:
Ich weiß, was du meinst. Und, es erfreut mich zutiefst im Innern, dass du diese Verbundenheit spürst. Weißt, was ich sagen will...
Ich vermisse dich sehr -knuddel-
Gib bitte immer gut auf dich Acht, ich halte in Gedanken deine Hand.

Anni
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