Experimenteller Gottesbeweis

Text zum Thema Existenz

von  Rudolf

Dieser Gottesbeweis geht von der Bibel aus. Nichts anderes kommt für einen evangelischen Christen als Ausgangspunkt in Frage. Das Evangelium nach Johannes beginnt mit dem definierenden Satz:

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“

Zu beweisen ist demnach, ob es das Wort „Gott“ gibt.

Annahme:
Eine Suchmaschine kann nur Dinge finden, die es gibt.

Versuchsdurchführung:
Man rufe in einem Browser, der mit Internet verbunden ist, die URL  http://www.google.de auf. In dem Feld für den Suchtext gebe man die Buchstabenfolge „Gott“ ein und klicke den Button „Google-Suche“.

Ergebnis:
Ungefähr 36.100.000 Fundstellen für „Gott“.

q.e.d.

Dieser Gottesbeweis ist vergleichsweise umständlich. Kürzer und einfacher ist mein Lieblingsgottesbeweis, den ich  hier eingestellt habe.

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Kommentare zu diesem Text

Jack (33)
(22.09.10)
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 Rudolf meinte dazu am 23.09.10:
Erst beweist Du, dass es Einhörner gibt, um dann zu behaupten, es gäbe keine. Wie können wir uns über Einhörner austauschen, wenn es sie nicht gibt?
Jack (33) antwortete darauf am 23.09.10:
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 Rudolf schrieb daraufhin am 23.09.10:
Genau! Nur weil es Einhörner gibt, heißt das noch lange nicht, dass gleich eins bei Dir ins Zimmer spaziert kommt. Nur weil es Gott gibt, heißt das noch lange nicht, dass alle daran glauben. Das sind die einsamen Entscheidungen jedes einzelnen Individuums, siehe die Geschichte vom ungläubigen Thomas.
Ihm (36)
(23.12.10)
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 Rudolf äußerte darauf am 31.12.10:
"Speichelfluss" ist insofern kein gutes Beispiel, als es an eine materielle Sache fest macht. Interessantere Worte sind Idee, Liebe, Vertrauen, Hass, Neid. Existieren sie oder nicht?

 Dart (23.12.10)
Was soll damit bewiesen sein? Das Resultat hätte auch sein können, das Magermilchquark aus ganzen Melonen besteht. Warum ich das behaupte? Ganz einfach, weil in diesem Fall der Beweis praktisch eine Division durch Null durchführt. Mit anderen Worten - wir haben ein gewaltiges Definitionsproblem!

1.)
Dieser Gottesbeweis geht von der Bibel aus.
Problem: Wo ist der Beweis für den oben stehenden Satz? Nur weil in er Bibel von Gott gesprochen wird, ist das noch lange nicht als feste Beweisgrundlage logisch! Andernfalls könnte ich auch den Duden hervorziehen und das Wort Approximation irgendwas beweisen lassen.
Ergo - der Beweis kann noch nicht bewiesen werden!

2.)
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Problem: Gesetzt den Fall, dass die Bibel doch bewiesen werden kann, so steht im obigen Satz, dass Gott das Wort war. Dann wäre er das aber heute nicht mehr und jede moderne Suchmaschine kann soviel ausspucken wie sie will - es hat einfach keinerlei Beweiskraft mehr, da Gott kein Wort mehr ist.
Ergo - der Beweis via Suchmaschine funktioniert nicht.

Letztlich stützt sich also dein "Beweis" auf Annahmen, die nicht fehlerfrei belegt sind und damit den gesamten Beweis im Handstreich knicken lassen, und menschlicher Beobachtung (ja, die Bibel wurde vom Menschen geschrieben...). Eine solche Sammlung von Beobachtungen und Annahmen nennt man aber nicht Beweis, sondern Theorie. Und eine Theorie kann rein von der Definition her gar nicht bewiesen werden.

Schlussfolgerung: Ein Gottesbeweis nach deinem Model ist entweder furchtbar schlechte Religionspropaganda oder das falsche Verstehen von Beweisen und Theorien.

PS: Das soll natürlich keine Religionswiderlegung sein, sondern nur die Gegenargumentation eines Beweises!

 Rudolf ergänzte dazu am 31.12.10:
Auch die weltliche Wissenschaft greift gerne einmal auf Axiome zurück, wenn es mit dem Beweisen nicht klappen will.

Das mit dem WAR gefällt mir. Fein beobachtet. Danke.

 Dart meinte dazu am 31.12.10:
Stimmt, die Mathematik benötigt Axiome um zu funktionieren, sonst könnten wir ja nicht einmal bis zwei zählen. Dazu kommen noch einmal ein paar mathematische Sätze, die nicht bewiesen werden können (Goedels Unvollständigkeitssatz).
Dies betrifft jedoch nur die Mathematik, nicht die anderen Wissenschaften, die sich auf Beobachtung und Beobachtungsauswertung beschränken müssen. Und wenn in diesem Fall ein Beweis nicht klappt, wird er entweder wiederholt (geht ja nur experimentell) oder aber die Theorie, auf der die jeweilige Wissenschaft setzt, muss erneuert oder sogar fallen gelassen werden.

Wer letztlich einen Gottesbeweis anstreben will, verweise doch am besten auf folgenden Satz, der sich von Goedel ableiten lässt:
Dieser Satz kann nicht bewiesen werden.
Wer so einen Satz für einen Gottesbeweis findet, kann diesen dann zwar noch nicht beweisen, aber es kann ihn auch kein anderer widerlegen. ;)

PS: Guten Rutsch.

 Rudolf meinte dazu am 15.04.11:
Noch kürzer ist

Dieser Satz ist falsch.

Das Geheimnis steckt in dem Selbstbezug. Und darum geht es letztlich. Nimm das Glaubensbekenntnis, all die Aussagen über Gott, Jesus und den Heiligen Geist beginnen mit: Ich glaube.

Was glaubst Du?
Songline (45)
(23.12.10)
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 Dart meinte dazu am 23.12.10:
Das ist gut! Hab mich weggeworfen, kommt sofort in mein Notizbuch der goldenen Erinnerungen... *lach*
Ihm (36) meinte dazu am 23.12.10:
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kyl (57) meinte dazu am 19.03.11:
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 Rudolf meinte dazu am 15.04.11:
Schmunzel, ja auf unserer Toilette stand es glaube ich auch.

Ob Gott lieber tot oder lebendig sein möchte, überlasse ich ihm, er hat an dieser Stelle mehr Freiheitsgrade als wir – und Nietzsche.
Festil (59)
(10.03.16)
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